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Soziale Intelligenz Typische Merkmale von Menschen mit einer geringen Sozialkompetenz

Soziale Intelligenz: Zwei dunkle Gestalten auf einer Straße
© Oleg / Adobe Stock
Die meisten Menschen sind dazu in der Lage, erfolgreich mit ihren Mitmenschen zu interagieren und sich auf sie einzustellen. Allerdings gelingt es nicht allen gleich gut. Woran du Personen mit einer vergleichsweise niedrigen sozialen Intelligenz erkennst, liest du hier.

Menschen sind als soziale Wesen in hohem Maße darauf angewiesen, mit anderen Personen zu kommunizieren, sich mit ihnen zu verstehen und zu arrangieren. Insofern verfügen die meisten Individuen über die Fähigkeit, diese Dinge zu leisten – allerdings ist sie nicht bei allen Menschen gleichermaßen ausgeprägt. 

Der US-amerikanische Psychologe Edward Lee Thorndike hat in den 1920er-Jahren als einer der ersten den Begriff der sozialen Intelligenz verwendet, um zu beschreiben, wie erfolgreich, versiert und klug ein Individuum mit seinen Mitmenschen agiert. In den 2000ern hat Daniel Goleman, ebenfalls Psychologe und Wissenschaftsjournalist, ein Buch mit dem Titel "Soziale Intelligenz" verfasst, das bis heute unser Verständnis dieses Begriffs prägt. 

Während sozial intelligente Menschen im Miteinander in der Regel wenig auffallen oder wir sie eher als angenehm und sympathisch empfinden, können Personen mit einer geringfügig ausgeprägten Sozialkompetenz hier und da hervorstechen – zum Beispiel durch folgende Merkmale. 

Merkmale von Menschen mit einer geringen sozialen Intelligenz

1. Sie hören nicht richtig zu.

Bei vielen Menschen mit einer vergleichsweise niedrigen sozialen Intelligenz steht diese im Zusammenhang mit einem geringen Interesse an ihren Mitmenschen – und der damit verbundenen Unfähigkeit, aufmerksam zuzuhören. Die Betreffenden sind meist überdurchschnittlich ichbezogen, ihre Gedanken und Gefühle drehen sich hauptsächlich um sich selbst. Um aufzunehmen, wie es anderen geht und was sie zu erzählen haben, fehlen Personen mit einer geringen Sozialkompetenz daher neben dem Interesse oft auch die nötige mentale Kapazität und Geduld.

Wer in einem Gespräch immer wieder aufs Handy schaut oder auf den Nachbartisch oder sonstige Anzeichen von Abgelenktsein zeigt, wer häufig unterbricht, um von sich selbst zu erzählen, oder keinerlei Fragen oder Reaktionen auf das Gesagte erwidert, erfüllt damit klare Kriterien einer schlecht zuhörenden Person – und weist ein typisches Merkmal einer niedrigen sozialen Intelligenz auf.

2. Sie merken und schämen sich nicht, wenn sie sich unangemessen verhalten.

Soziale Intelligenz befähigt uns unter anderem dazu, nonverbale Signale wahrzunehmen und Stimmung und Gefühle unserer Mitmenschen zu erspüren. Wer über eine geringe Sozialkompetenz verfügt, tut sich damit in der Regel schwer. Die Betreffenden merken deshalb oft nicht, wenn sie beispielsweise zu viel reden oder sich in sonstiger Weise unpassend verhalten. Sie scherzen in den falschen Momenten und ärgern sich dann über die anderen und ihren fehlenden Sinn für Humor, wenn niemand lacht – anstatt sich zu schämen und selbst zu hinterfragen.

3. Sie sind schnell beleidigt.

Menschen mit einer niedrigen sozialen Intelligenz verfügen oft nur über ein schwach ausgeprägtes Bewusstsein darüber, dass unterschiedliche Personen unterschiedliche Interessen und Perspektiven haben und dass unter anderem aus diesem Grund nicht immer alles nach ihren Vorstellungen läuft. Können sie ihren Willen nicht durchsetzen, fühlen sie sich benachteiligt, ist jemand nicht ihrer Meinung, werten sie das als persönlichen Angriff. 

Meist leben sozial geringfügig intelligente Menschen mit dem Grundgefühl, dass andere Personen ihnen Böses wollen und ihnen eher in Feindschaft und Konkurrenz gegenüberstehen, anstatt in Verbundenheit und Mitmenschlichkeit. Aus diesem Grund sind sie tendenziell misstrauisch und reagieren schnell sehr emotional.

4. Für sie gibt es nur schwarz und weiß.

Wenngleich wir als Menschen Grenzen ziehen und Kategorien benutzen müssen, um unser Denken und unsere Vorstellungswelt zu organisieren, sind wir als Spezies ein gutes Beispiel für ein Erfolgsprinzip des Lebens: Diversität. Als Individuen unterscheiden wir uns nicht nur in unserer Haarfarbe, Größe und unserem Geruch, sondern auch darin, was uns schmeckt, welches Wort wir für einen Rauhaardackel wählen, wieso wir weinen oder lachen und wen wir lieben – und morgen können wir in all diesen Punkten plötzlich anders ticken als vorgestern. Wir sind in so vieler Hinsicht divers und wandelbar, dass wir uns selbst beständig vor Augen führen, dass unsere Kategorien lediglich dynamische Einheiten ohne scharfe Grenzen sein können, die wir am besten stets bereit sind zu erweitern.

Menschen mit einer niedrigen sozialen Intelligenz sehen diese Diversität und Wandelbarkeit in der Regel nicht. Sie sind meist sehr radikal in ihren Urteilen und halten vehement an ihren Kategorien fest. Auch das ist ein Grund dafür, dass sie Probleme haben, Kompromisse einzugehen und sich aufrichtig für ihre Mitmenschen zu interessieren. 

Verwendete Quellen: spektrum.de, soft-skills.com, blog-neuronation.com, hackspirit.com

sus Brigitte

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