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Genau richtig Anzeichen, dass du weder zu introvertiert noch zu extrovertiert bist

Psychologie: Eine Frau auf einem Steg
© Daisha / Adobe Stock
Introvertierte Menschen haben es mitunter schwer in unserer Gesellschaft – und Ähnliches gilt für extrovertierte. Folgende Erfahrungen sind wiederum typisch für Personen, die für sie genau den richtigen Grad an Intro- beziehungsweise Extrovertiertheit haben.

Extraversion ist eines der sogenannten "Big Five"-Persönlichkeitsmerkmale und gilt somit als relativ konstant bleibende Charaktereigenschaft. Auf der einen Seite der Extraversionsskala steht introvertiert, was in etwa bedeutet, dass ein Mensch sich allein sehr wohl fühlt und es ihn eher Energie kostet, in Gesellschaft zu sein, und auf der anderen Seite extrovertiert, was ungefähr das Gegenteil meint: Dass eine Person aus sozialen Situationen Kraft bezieht und nicht allzu gerne allein ist. Kaum ein Mensch ist absolut introvertiert oder extrovertiert, die meisten befinden sich irgendwo dazwischen. Einige verwenden für ein mittleres Maß oder eine relativ gleichanteilige Mischung aus Introvertiertheit und Extrovertiertheit den Begriff "ambivertiert", was als Charakterzug besonders wünschenswert erscheinen mag, da es Balance und Ausgewogenheit suggeriert.

Wenngleich Extreme und Übertreibungen in vielen Fällen und Bereichen problematischer sind als der bereits von Aristoteles gepriesene Mittelweg, ist es in Bezug auf die Charaktereigenschaft Extraversion nicht entscheidend, ob sich eine Person auf dem Spektrum genau in der Mitte befindet oder an einem Randbereich: Sofern sie ihrer Natur entsprechen und gerecht werden kann – und wird – und gut mit sich und ihrer Persönlichkeit lebt, kann sie introvertiert sein, ambivertiert oder extrovertiert und ist dann trotzdem weder zu sehr das eine noch das andere, sondern genau richtig. 

4 Anzeichen, dass du weder zu introvertiert noch zu extrovertiert bist

Du fühlst dich in deinem Alltag weder einsam noch hast du zu wenig Zeit für dich

Egal ob du einmal im Monat Kontakt zu einem Menschen hast oder täglich zu 20: Sofern du damit zurechtkommst und weder regelmäßig unter Einsamkeit noch unter Überforderung und Sehnsucht nach Momenten für dich allein leidest, passt dein Grad an Extraversion offenbar zu deinem Leben und Alltag. 

Du hast genug Menschen, die dir nahestehen und mit denen du unterschiedliche Seiten von dir ausleben kannst

Dir fehlt niemand, der mit dir eine wilde Nacht verbringt, dich aus der Reserve lockt, tiefgründige Gespräche führt oder nicht böse ist, wenn du für ein paar Wochen still bist? Dann scheint der Kreis der Menschen, die du um dich versammelt hast, groß und divers genug zu sein, um deinen persönlichen sozialen Bedürfnissen zu entsprechen – und du weder zu introvertiert noch zu extrovertiert für diesen Kreis. 

Es ist selten und kaum möglich, dass eine Person alles leisten kann, was wir in einer Beziehung brauchen. Einige fordern uns, andere inspirieren, wieder andere sind uns ähnlich und all das variiert und kann bunt durchgewürfelt sein je nach dem, worum es geht: Freizeitgestaltung, Gefühlswelt, Denken, Beruf, Familienleben, Vergangenheit und was uns sonst noch ausmacht und beschäftigt. Manchmal begegnen wir Personen, die uns etwas geben, von dem wir zuvor nichts wussten und von dem wir nicht das Gefühl hatten, dass es uns fehlte oder wir es brauchen könnten. Solche Begegnungen sind wertvoll und bereichern unser Leben, doch wir können sie kaum erzwingen. Sofern wir ein mit unserem Grad an Extraversion stimmiges soziales Netz haben, müssen und wollen wir das in der Regel aber ohnehin nicht.

Du gerätst selten in soziale Situationen, die du nicht bewältigen kannst

Mit unbekannten Menschen sprechen, Vorträge halten, emotionale Gespräche führen, unterschiedlicher Meinung sein – das Zusammenleben in einer Gemeinschaft kann uns in vielfältige Situationen bringen und nicht alle fühlen sich für uns schön und angenehm an. Wenn du dich in deinen sozialen Alltagssituationen meistens wohlfühlst, herausfordernde Momente in der Regel zumindest überstehst und normalerweise keinen großen Aufwand betreiben musst, um bestimmte Situationen zu vermeiden, die sich vor dir auftun, weil sie dir zu unerträglich erscheinen, befindest du dich offenbar genau auf dem richtigen Weg für das bei dir ausgeprägte Maß an Extraversion.

Du kannst nicht immer klar entscheiden, ob du allein oder unter Menschen sein möchtest

Fällt es dir manchmal schwer, einzuschätzen, ob du einer Person besser zu- oder absagst? Dann bist du erstens, wie die meisten Menschen, nicht hundertprozentig extro- oder introvertiert, und hast zweitens in der Vergangenheit vermutlich noch nie eine Entscheidung getroffen, die hinterher für dich derart katastrophal und klar falsch war, dass sie deine Intuition zu dieser Frage nachhaltig und eindeutig geprägt hat. Vielleicht hast du schon einmal zu Hause gesessen und bereut, dass du nicht ausgegangen bist, und vielleicht warst du gelegentlich mit Menschen unterwegs und hast dich die ganze Zeit zurück nach Hause gesehnt. Wenn aber weder die eine noch die andere Erfahrung bei dir dazu geführt hat, dass du heute bei einer Ambivalenz in dir immer der einen Seite den Vorzug gibst, ohne die andere überhaupt zu bemerken, kann es nicht zu schlimm gewesen sein. Das wiederum zeigt, dass dein Verhalten und deine Selbsteinschätzung zu deiner Extraversion passen und dass dir in diesem Gleichgewicht genügend Freiraum und Flexibilität bleibt, um deine Grenzen auszutesten und gegebenenfalls zu erneuern und zu verändern.

Verwendete Quellen: studysmarter.de, karrierebibel.de, hackspirit.com

sus Brigitte

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