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Psychologie Anzeichen, dass du an deinem Leben wächst

Psychologie: Eine Frau auf einer Wiese
© Michael Böhm / Adobe Stock
Es mag selbstverständlich sein, dass wir uns weiterentwickeln, doch tatsächlich können wir auf unseren Reifeprozess Einfluss nehmen. Was Hinweise darauf sein können, dass du erheblich an deinem Leben wächst, liest du hier.

Alle Menschen verändern sich im Laufe ihres Lebens und entwickeln sich weiter. Allerdings lernen und wachsen manche mehr als andere. Teilweise mag das mit den Erfahrungen zusammenhängen, die sie auf ihrem Weg sammeln, teilweise mit ihrer Interpretation dieser Erfahrungen, teilweise mit ihrer Persönlichkeit, und letztlich ist es, wie es ist. Ob es wünschenswert ist, im Leben erheblich zu wachsen oder nicht, ist eine offene Frage, und es gibt sehr viele unterschiedliche Arten und Erkennungsmerkmale von Wachstum. Folgende Erfahrungen stehen häufig mit einem bemerkenswerten, individuellen Reifeprozess im Rahmen des persönlichen Lebenslaufes im Zusammenhang.

4 Anzeichen, dass du an deinem Leben wächst

1. Statt zu hadern, nimmst du an

Eine Voraussetzung dafür, dass wir daran wachsen, was uns im Leben widerfährt, ist die Einsicht, dass nichts, was uns geschieht, einer großen, ungerechten Verschwörung gegen uns entspringt – sondern dass alles als Teil unserer persönlichen Geschichte einen Wert hat. Genau wie die Geschichten anderer Menschen, ist unsere ein Stück weit zufällig und nicht immer für uns nachzuvollziehen, zudem enthält sie neben fröhlichen Kapiteln traurige, langweilige, schwere und viele weitere. Doch wir allein verfügen über ihre Bedeutung. 

Denn bei aller Zufälligkeit und den vielen Faktoren, die wir nicht beeinflussen können, sind wir es, die entscheiden, wie wir uns zu unserem Erlebten verhalten und damit umgehen. Und wie es sich auf uns auswirkt. Vielleicht entscheiden wir nicht immer ganz frei und mit voller Kraft. Doch zumindest können wir wählen, wie wir etwas einordnen und welche Lehren wir daraus ziehen. 

2. Deine Beziehungen verändern sich

Wenn unser Selbst und unsere Persönlichkeit wachsen, verändern sich häufig unsere Beziehungen und sozialen Kontakte. Einige entwickeln sich weiter und bekommen eine neue Qualität – zum Beispiel werden sie tiefer oder vertrauter, weniger physisch, dafür emotionaler oder Ähnliches. Andere verlieren an Relevanz und Intensität. Meist wählen wir gezielter, mit welchen Menschen wir Zeit verbringen, und bekommen ein Gespür dafür, wer uns wie nahe steht und wem wir wann wie viel Raum geben können.

Zudem kann mit unserem persönlichen Wachstum unser Bedürfnis und Interesse an neuen Beziehungen und Bekanntschaften zunehmen: Wenn uns in unserem etablierten Umfeld etwas fehlt, wenn wir uns anders entwickelt haben als die Menschen, die wir gewohnt sind, können andere Personen und frische Kontakte passender für uns werden als langjährige Bekannte. 

3. Du bist dazu in der Lage, Kompromisslösungen zu finden

Unser ursprünglicher Umgang mit der Welt ist, sie in Schwarz und Weiß zu unterteilen. In einem der ersten Verarbeitungsschritte unserer Wahrnehmung entwerfen wir eine Interpretation, die uns zu einer einfachen Ja-Nein-Entscheidung führt, zum Beispiel trauen oder misstrauen, machen oder lassen, handeln oder abwarten. Je mehr wir in unserem Leben wachsen, desto fähiger werden wir in der Regel, Abstufungen und Wege zwischen den zwei Polen zu sehen und Lösungen zu finden, die sich auf den ersten Blick nicht sofort erschließen – oder uns vor zehn Jahren noch nicht in den Sinn gekommen wären. 

4. Du kennst oder verfügst über unterschiedliche Bewältigungsstrategien

Eine Erfahrung, die uns besonders wachsen lassen kann, ist das, was wir häufig als Fehler bezeichnen: Wir stehen vor einem Problem oder haben ein bestimmtes Ziel und handeln in einer Weise, die das Problem nicht löst beziehungsweise uns nicht ans Ziel bringt. Aus einer solchen Erfahrung können wir im besten Fall die Erkenntnis gewinnen, dass wir bei einer ähnlichen Situation in unserer Zukunft vielleicht lieber eine andere Vorgehensweise ausprobieren. Je mehr wir variieren und probieren, desto besser und effizienter werden wir in der Lösung von Problemen oder dem Erreichen von Zielen.

Das gleiche Prinzip können wir bei Krisen beobachten, die wir durchleben: Was wir tun, um sie zu bewältigen, kann sich zu einem späteren Zeitpunkt als problematisch erweisen, woraus wir lernen, dass wir auf die nächste Krise anders reagieren möchten. Mit der Zeit und mit einer zunehmenden Zahl an überstandenen Krisen sammeln wir uns ein Repertoire an möglichen Bewältigungsstrategien zusammen, von denen einige besser, andere schlechter funktionieren und einige vielleicht die absoluten Notlösungen für uns sind, die wir – aus Erfahrung – so lange wie möglich vermeiden.

Verwendete Quellen: medium.com, linkedin.com

sus Brigitte

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