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Psychologie 4 Anzeichen, dass deine Eltern emotional unberechenbar waren

Eine Frau steht draußen, die Haare wehen im Wind
© kegfire / Adobe Stock
Wenn Eltern schnell laut werden oder wegen Kleinigkeiten Streit anfangen, lernt ein Kind, sich daran anzupassen. Diese Anzeichen können dafür sprechen, dass du mit emotional unkontrollierten Eltern großgeworden bist.

Die Schuhe liegen an der falschen Stelle, die Brotdose wurde nicht aus dem Schulranzen geholt – und schon gibt es Stress. Egal, was das Kind tut oder lässt, irgendwas wird immer zum Problem. Und so lernt es, darauf zu achten, was es anders machen musst, um seltener angemeckert oder angeschrien zu werden. Wer sich in seinem Elternhaus auf diese Art und Weise anpassen musste, wird gewisse Verhaltensmuster häufig bis ins Erwachsenenalter mit sich herumtragen. 

Anzeichen emotional unkontrollierter Eltern

Wenn Eltern auf die Gefühle ihres Kindes nicht richtig eingehen können, liegt das meist an ihren eigenen Emotionen. In vielen Fällen ist das Verhalten der Eltern keineswegs mutwillig – oftmals haben sie selbst das Auftreten ihrer Eltern übernommen. Oder sie sind gestresst, beispielsweise durch den Job, die Care-Arbeit und mangelnde Zeit für sich selbst. Da kann es schwerfallen, einen klaren Kopf zu bewahren und für das Kind da zu sein. 

Es kann viele Gründe geben, warum Eltern emotional unerreichbar sind. Sie dafür zu verurteilen, bringt selten eine Linderung. Stattdessen können Betroffene lernen, eigene Muster zu erkennen, sie zu verstehen und an ihnen zu arbeiten. So können sie sich äußern:

1. Es fällt dir schwer, deine Gefühle auszudrücken

Ein ruhiges Gespräch mit einem oder beiden Elternteilen war als Kind nicht möglich? Das kann dazu führen, dass dieses Kind die eigenen Gefühle unter Verschluss hält. Denn wenn die eigene Sicht oft übergangen wird oder zu Konflikten führt, ist das Learning: Besser, ich sage so wenig wie möglich. Ein solches Kind verlernt möglicherweise, die eigenen Gefühle wahrzunehmen. Selbst im Erwachsenenalter fällt es Betroffenen oft noch schwer, Probleme anzusprechen oder mitzuteilen, dass sie beispielsweise verletzt oder anderer Meinung sind. Denn sie haben sich früher oft missverstanden oder nicht gesehen gefühlt.

2. Du legst mehr Wert auf die Gefühle anderer als auf deine eigenen

In einem Haus mit emotional unerreichbaren Eltern kommen die Gefühle der Erwachsenen an erster Stelle. Das Kind lernt, sich eher um deren Bedürfnisse zu kümmern, als um die eigenen. Und das spiegelt sich oft auch in späteren Beziehungen zu Freund:innen oder Partner:innen wider. Was der:die andere sich wünscht, steht für sie oft an erster Stelle.

3. Es fällt dir schwer, Grenzen zu setzen

Wer sich im Elternhaus zurückhalten musste und versucht hat, es den Erwachsenen möglichst rechtzumachen, kann oft keine Grenzen setzen. Vielleicht, weil die Eltern diese immerzu übertreten haben – beispielsweise ins Zimmer gestürmt sind, obwohl die Tür zu war, oder weiter geschrien haben, obwohl das Kind den Raum schon verlassen hat. Auch später als Erwachsene:r bleibt das Gefühl, dass die eigenen Bedürfnisse und Wünsche nicht gesehen werden. Wozu also Grenzen setzen, wenn sie niemand einhält?

4. Du versuchst, Konflikte zu vermeiden

Das Kind verbindet mit Konflikten Stress und Streit. Deswegen geht es diesen auch im Erwachsenenleben aus dem Weg. Etwas ansprechen, dass ihn:sie beschäftigt? Besser nicht, denn das könnte im Konflikt enden. Gerade bei meinungsstarken Menschen wird diese Person sich oft zurückhalten, denn der Raum scheint ihr nicht sicher genug. Kommt es in einer Beziehung zum Streit, verschließt sich die Person möglicherweise, wird still oder geht weg, denn sie hat nicht gelernt, mit solchen Situationen anders umzugehen. Daher wählt sie die Flucht.

Verwendete Quellen: psychcentral.com, businessinsider.de, valleyoaks.org, theprivatetherapyclinic.co.uk

lkl Brigitte

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