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Psychologie 3 Anzeichen, dass du im "Functional Freeze"-Modus gefangen bist

Frau schaut nachdenklich auf See: 3 Anzeichen, dass du im "Functional Freeze"-Modus gefangen bist
© Kittiphan / Adobe Stock
Manchmal überfordern uns schon ganz alltägliche Dinge, nach außen hin wirken wir aber selbstsicher und souverän. Woran du den "Functional Freeze"-Modus erkennst – und wie du wieder rauskommst.

Wenn wir gestresst sind oder Angst haben, hat unser Organismus in der Regel – je nachdem, welchen Psychologen man befragt – drei Reaktionsmöglichkeiten: Fight, Flight oder Freeze. Bei Fight ("Kampf") gehen wir in die Konfrontation, bei Flight ("Flucht") treten wir schnell die Flucht aus der Situation an. Und im Freeze-Modus ("Einfrieren") erstarren wir, sind aber gleichzeitig sehr aufmerksam gegenüber der "Gefahr", die uns gerade stresst oder Angst macht.

Vor allem Menschen, die unter "High Functioning Anxiety", also einer hochfunktionalen Angststörung leiden, verbleiben oft in diesem Freeze-Zustand. In diesem Fall spricht man vom "Functional Freeze"-Modus, denn von außen merkt man diesen Personen oft gar nicht an, wie gestresst oder überfordert sie gerade sind. Sie funktionieren ganz normal, wirken womöglich sogar gut gelaunt und erfüllen die Erwartungen ihres Umfelds.

Häufig steckt ein starker Druck dahinter, "normal" zu sein, nicht aufzufallen – und eben zu funktionieren. Wir schaffen es dann vielleicht gerade noch, unseren Alltag zu bewältigen, geraten aber sehr schnell an unsere Grenzen und sind leichter überfordert als sonst. Wir fühlen uns taub und nicht mit uns selbst und unserem Umfeld verbunden. An diesen Anzeichen erkennst du den "Functional Freeze"-Zustand.

Diese Warnsignale sprechen dafür, dass du im "Functional Freeze"-Modus feststeckst

1. Du bist schon mit kleinen Entscheidungen überfordert

Ein typisches Anzeichen für diesen Zustand ist die Überforderung mit eigentlich kleinen, unwichtigen Entscheidungen. Pizza oder Pasta? Eine neue Serie anfangen oder lieber stundenlang TikTok-Videos schauen? Wenn schon diese Fragen dir gefühlt alle Energie aus dem Körper saugen, kann das ein Warnsignal sein. Auch wenn man es dir vielleicht nicht anmerkt und Freund:innen es eher schrullig finden – ein solches Verhalten kann auf den "Functional Freeze"-Modus hindeuten.

2. Du ziehst dich stark zurück

Arbeit, Familie und Pflichttermine schaffst du, aber darüber hinaus bist du lieber für dich? Natürlich ist nichts verkehrt daran, sich genügend Zeit für sich zu nehmen. Aber ein gewisses Maß an Zeit mit unseren Mitmenschen brauchen wir, um langfristig gesund und zufrieden zu bleiben. Ziehst du dich stark aus deinem Umfeld zurück oder brauchst plötzlich viel länger, um auf Nachrichten zu antworten, kann das ein Signal dafür sein, dass du gerade stark überfordert ist.

3. Du lebst im Autopilot

Der Autopilot ist ein häufiger Begleiter des "Functional Freeze"-Zustands. Wir erledigen ganz automatisch unsere Aufgaben, kommen mit unserer Routine durch den Alltag, ohne groß über die einzelnen Schritte nachzudenken. Dabei sind wir aber nicht wirklich präsent, meist auch nicht wirklich emotional oder mental engagiert, sondern leben eben wie im Autopilot. Wenn wir so gestresst sind, dass wir im "Freeze"-Modus "einfrieren", dann läuft das Leben oft wie ein Film an uns vorbei, ohne dass wir bewusst daran teilnehmen.

Das kann dir aus dem "Functional Freeze"-Zustand heraushelfen

  • Wenn du das Gefühl hast, in diesem Zustand festzustecken, kann es vor allem helfen, darüber mit einer Ärztin oder einem Therapeuten zu sprechen. So könnt ihr gemeinsam Strategien entwickeln, die dir helfen, und herausfinden, was dich überhaupt in diesen Modus gebracht hat.
  • Kurzfristig können dir Achtsamkeitsübungen zumindest ein wenig dabei helfen, die gestörte Verbindung zwischen deinen Emotionen, deinem Geist und deinem Körper wiederherzustellen. Vielleicht kannst du dich beispielsweise mit einer kurzen Atemmeditation wieder mit dir verbinden.
  • Auch sanfte körperliche Bewegung kann dabei helfen, den Körper buchstäblich "aufzutauen". Ein Spaziergang um den Block, ein Tanz im Wohnzimmer oder eine kleine Yoga-Einheit entspannen uns und können dabei unterstützen, das überforderte Nervensystem zu regulieren.

Verwendete Quellen: instagram.com/myeasytherapy, hindustantimes.com

mbl Brigitte

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