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Psychologie 3 Stressfaktoren, die unbemerkt an deiner Gesundheit nagen – und wie du sie loswirst

Psychologie: 3 Stressfaktoren, die unbemerkt an deiner Gesundheit nagen – und wie du sie loswirst
© yesdoubleyes / Adobe Stock
Nicht nur das Offensichtliche stresst – auch die kleinen Dinge des Alltags. Wie du sie identifizierst und hinter dir lässt.

Tod, Scheidung, Arbeitslosigkeit – Ereignisse wie diese lösen bekanntlich Stress aus. Aber was ist eigentlich mit den kleinen, alltäglichen Stressfaktoren, die sich wie winzige Nadeln in die Psyche bohren? Auch wenn diese sich möglicherweise gar nicht so destruktiv anfühlen (vielleicht fühlen sie sich überhaupt nicht an), haben Studien gezeigt, dass sie geistig und körperlich krank machen können. Oprah Daily, die Website der US-Talkshow-Queen Oprah Winfrey, hat heimliche Stressfaktoren im Alltag von Frauen identifiziert und wie man sie bewältigen kann.

Stressfaktor 1: Soziale Isolation

Manche von uns arbeiten immer noch remote oder leben allein, obwohl sie das eigentlich nicht wollen. Doch Einsamkeit fühlt sich nicht nur schlecht an, sie kann das Leben sogar spürbar verkürzen. Die Forschung hat soziale Isolation längst mit einem erhöhten Risiko für Bluthochdruck, Herzerkrankungen, Fettleibigkeit, Angstzustände, Depressionen, Alzheimer und sogar den Tod in Zusammenhang gebracht. "Es hat sich gezeigt, dass chronische Einsamkeit unserer langfristigen Gesundheit genauso schadet wie das Rauchen von 15 Zigaretten pro Tag", zitiert "Oprah Daily" den New Yorker Psychotherapeuten Guy Winch.

Die Lösung: Geplante Kontakte

In den Regionen der Welt, in denen die Menschen am längsten leben (Japan oder Sardinien etwa), spielt der Glaube eine wichtige Rolle dabei, Menschen zusammenzubringen. Wer den nicht hat, kann sich je nach Interesse auch einem wöchentlichen Meditationskurs, einem Chor oder einer Wandergruppe anschließen, oder sich ehrenamtlich engagieren. Es komme darauf an, mit Menschen in Kontakt zu kommen, die ähnlich ticken wie man selbst, und welche die nötige Zeit investieren, um sinnvolle Bindungen zu knüpfen.

Stressfaktor 2: Scrollen, um runterzukommen

Du liebst die Baby- und Katzenclips auf Instagram oder Tiktok? Klingt nach einem harmlosen Zeitvertreib, doch die bearbeiteten Bilder von perfekten Körpern, Gesichtern, Urlauben und Häusern, durch die du ebenfalls scrollst, nagen unbemerkt an deinem Wohlbefinden. Vor allem bei (jüngeren) Frauen werden die sozialen Medien mit einem verstärkten Auftreten von Angstzuständen, Depressionen, Schlafstörungen und Problemen mit dem Körperbild in Verbindung gebracht.

Die Lösung: Handy-Auszeit

Laut einer bei Oprah Daily zitierten Studie kann schon eine einwöchige Internet-Pause Depressionen und Angstzustände lindern. Eine Woche kommt dir vor wie eine Ewigkeit? Dann kannst du es auch mit kürzeren Fastenkuren probieren, etwa indem du deine Handy-Zeit täglich etwas begrenzt. Stell dir nur vor, wie viel produktiver und entspannter du wärst, wenn du die erste Stunde des Tages nicht im Internet verbringen würdest, sondern mit Meditieren, Bewegung oder einem Dankbarkeitstagebuch.

Stressfaktor 3: Emotionale Arbeit

Du machst das Abendessen und dein Mann kümmert sich um den Einkauf und den Abwasch. So weit, so gut. Aber was, wenn euer Kind in Tränen ausbricht, weil es bei der Schulaufführung keine Rolle bekommen hat? Meistens ist dann die Mama zur Stelle, um zu trösten. Sowohl Zuhause als auch im Job – wo vor allem Frauen in emotional anspruchsvollen Branchen wie dem Gesundheitswesen arbeiten – stehen Frauen häufig vor einem Berg erschöpfender Fürsorge. Die renommierte Journalistin Rose Hackman schreibt dazu: "Emotionale Arbeit ist der Akt, eigene Gefühle zu regulieren, abzuwandeln oder zu manipulieren, um einen positiven Effekt auf die Gefühle einer anderen Person zu erzielen." Sie ist außerdem eine Arbeit, die "oft unsichtbar, stark feminisiert und abgewertet ist“. Deshalb führe sie Frauen häufig in den Burnout.

Die Lösung: Die Last teilen

Hackman sagt, Frauen müssten mehr Anerkennung für ihre emotionale Arbeit einfordern. In der Familie bedeutet das, authentisch Gefühle zu zeigen, statt die Unkomplizierte zu spielen, und die Last der emotionalen Fürsorge zu teilen: etwa den Partner zu bitten, das wütende Kind zu besänftigen, oder bei den eigenen Geschwistern darauf zu bestehen, dass sie sich ebenfalls um die alten Eltern kümmern. Auch wenn sich das zunächst unnatürlich oder unangenehm anfühle, lohne es sich, weil es verhindert, dass man verbittert. Denn wie die Schriftstellerin Elizabeth Gilbert schrieb, ist Groll für die Seele das, was Rauchen für die Lunge ist: "Schon ein einziger Zug ist schlecht für dich."

sar Brigitte

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