Die wenigsten von uns bekommen gerne Kritik. Wenn uns eine Person sagt, dass wir sie mit einer Äußerung verletzt haben oder dass wir eine falsche Entscheidung getroffen haben, hören wir das in der Regel nicht gerne.
Es haben auch nicht alle Menschen in unserem Leben das Recht, uns mit der Nase auf unsere (vermeintlichen) Fehler zu stoßen. Schließlich kennt nicht jede Person uns gut genug, um einschätzen zu können, warum wir uns in einer Situation auf eine bestimmte Art und Weise verhalten haben.
Aber einigen Personen in unserem Umfeld sollten wir durchaus einräumen, uns zu kritisieren. Denn sie stehen uns in der Regel nah genug, um beurteilen zu können, wann wir etwas verpatzt haben.
Die Kritik dieser Personen solltest du ernst nehmen
1. Partner:in
Sind wir in einer romantischen Beziehung, ist unser:e Partner:in meist die Person, mit der wir am meisten teilen. Unseren Alltag, viele unserer Gedanken, unsere Ängste und Sorgen. Und wenn dieser Mensch uns sagt, dass unser Verhalten nicht in Ordnung ist, seine Grenzen überschritten hat oder seine Bedürfnisse nicht erfüllt, sollten wir dem Gehör schenken. Auch wenn es nicht angenehm ist, mit solcher Kritik konfrontiert werden: Die Beziehung sollte es uns wert sein, uns die Äußerung zu Herzen zu nehmen.
2. Enge Freund:innen
Ähnlich verhält es sich mit guten Freund:innen, die uns ebenso nah oder vielleicht sogar näherstehen können als ein:e romantische:r Partner:in. Diese Menschen begleiten uns häufig schon sehr lang und haben mit uns Hochs und Tiefs erlebt. Wir können uns bei ihnen fallen lassen und mit ihnen ganz ehrlich unsere dunkelsten Gedanken teilen. In einer gesunden Freundschaft wird etwas, das wir in schwachen Momenten sagen, natürlich nicht gegen uns verwendet. Aber ein Mensch, der uns so gut kennt und mit dem wir so viel teilen, hat das Recht, uns zu sagen, wenn wir einen Fehler gemacht haben.
3. Chef:in
Auch im Job passieren uns Fehler. Sei es eine falsche Zahl in der wichtigen Präsentation, das Vergessen einer E-Mail oder aber, wenn wir uns im Konflikt mit einer Kollegin im Ton vergreifen. Unser:e Chef:in steht uns in der Regel natürlich nicht so nah wie eine Partnerin oder ein Freund. Aber dennoch kann die Person, die unsere Arbeit täglich sieht und beurteilt, im Idealfall auch gut einschätzen, wo unsere Stärken und Schwächen liegen. Und wenn sie Kritik an unserer Arbeit oder an unserem Verhalten äußert, sollten wir zumindest erst mal hinhören. Denn auch wenn wir vielleicht nicht allem davon zustimmen, sollten wir respektvoll bleiben und die Einschätzung unseres:unserer Vorgesetzten ernst nehmen.
Das heißt natürlich nicht, dass die Kritik jeder Person, auf die keine dieser Rollen in unserem Leben zutrifft, uns egal sein kann. Aber gerade, wenn die Beurteilung einer Situation auseinandergeht, kann es manchmal schwierig einzuschätzen sein, ob an einer Kritik wirklich etwas dran ist oder ob es nur das verletzte Ego einer Person ist, die uns gar nicht gut genug kennt oder schlicht nicht in der Position ist, unser Verhalten zu beurteilen. Und zumindest bei diesen drei Personen oder Personengruppen in unserem Leben sollten wir erst einmal tief durchatmen und uns genau überlegen, ob an der Kritik etwas dran sein könnte – auch wenn unser erster Impuls Abwehr ist.
