Anzeige

Psychologie 3 Zeichen, dass du dich ständig in der Opferrolle siehst

Frau mit genervtem Blick: 3 Zeichen, dass du dich in der Opferrolle siehst
© Look! / Adobe Stock
Immer sind die anderen schuld! Es gibt Menschen, die schaffen es, für alles, was ihnen widerfährt, andere verantwortlich zu machen. An diesen Zeichen erkennst du Personen, die sich permanent als Opfer sehen.

"Schon wieder die Bahn verpasst! Die rote Ampel war schuld, sonst wäre ich garantiert pünktlich zur Abfahrt gekommen." Einige Menschen finden einfach für alles, was passiert, eine Ausrede und jemanden, den:die sie dafür verantwortlich machen können. Newsflash: Ampel hin oder her – vermutlich bist du einfach zu spät losgegangen und hast nicht genug Zeit für den Weg eingeplant.

Menschen, die sich liebend gern in der Opferrolle suhlen, sehen die Schuld für alles, was ihnen Negatives widerfährt, bei den anderen. Und sie gehen fest davon aus, dass ohnehin nur schlechte Dinge passieren und sie keinerlei Einfluss darauf haben. Es gibt aber auch ein paar subtilere Anzeichen, die dafür sprechen können, dass jemand sich permanent als Opfer seiner Mitmenschen und der Umstände sieht.

3 Warnsignale, dass du es dir in der Opferrolle zu bequem machst

1. Extrem hohe Erwartungen an andere

Menschen, die die Schuld lieber bei anderen als bei sich selbst suchen, nehmen häufig alles persönlich. Wenn eine Freundin nicht schnell genug antwortet oder nicht mit dem gewünschten Enthusiasmus auf einen Vorschlag reagiert, gehen solche Personen immer davon aus, dass man es böse mit ihnen meint. Dass ihr Gegenüber einfach nur sehr gestresst ist oder etwas anderes im Kopf hat, kommt ihnen gar nicht in den Sinn. Menschen mit einer solchen Opfermentalität haben sehr hohe Erwartungen an andere – die sie aber oft nicht ausreichend kommunizieren. Erfüllt jemand die Erwartungen nicht, interpretieren sie schnell zu viel in die Handlungen oder Aussagen der Person hinein. Denn wie sollte die Person überhaupt wissen, was ihr Gegenüber sich wünscht?

2. Fehlende Lösungsorientierung

"Mir passieren immer nur schlimme Dinge", "Es interessiert sich ja sowieso niemand für mich", "Das klappt doch sowieso nicht" – Menschen, die sich permanent als Opfer sehen, gehen immer vom Worst Case aus. Schlimmer noch: Sie sind der festen Überzeugung, dass ihnen nichts Gutes passieren kann und dass die Welt ein schlechter Ort ist, an dem nur böse Menschen leben. Warum sollten sie also überhaupt etwas probieren, wenn es doch nur schiefgehen kann? Mit dieser Sicht sabotieren sie sich selbst. Wenn sie nichts wagen und gar nicht erst nach Lösungen suchen, wird vermutlich auch nichts Gutes passieren.

3. Wut als Grundgefühl

Ein weiteres typisches Zeichen dafür, dass jemand sich selbst permanent in der Opferrolle sieht, ist eine andauernde unterschwellige Wut. Weil solche Personen immer davon ausgehen, dass das Universum und andere Menschen es nicht gut mit ihnen meinen, sind sie frustriert. "Die Welt hat sich gegen mich verschworen" – wer diesen Satz immer wieder mantraartig wiederholt, wird automatisch wütend und hegt einen Groll gegen alles und jede:n um sich herum. Schon Kleinigkeiten sorgen bei dir häufig für großen Ärger, weil sich so viele negative Emotionen aufgestaut haben? Das kann ein Zeichen dafür sein, dass du ein Opfer-Mindset hast.

Was hilft gegen die Dauer-Opferrolle?

Wenn du dich in einem oder mehreren dieser Punkte erkennst, könntest du versuchen, dich im Alltag immer wieder zu hinterfragen. "Dafür kann ich jetzt aber nichts" – sobald dir dieser oder ein ähnlicher Gedanke in den Sinn kommt, überlege: Wieso springe ich sofort in die Verteidigungshaltung? Hat mir überhaupt jemand einen Vorwurf gemacht? Und trage ich vielleicht doch zumindest einen Anteil an der Schuld für die Situation? Was könnte ich aktiv tun, um sie besser zu machen?

Wenn du das Gefühl hast, dass du in deinen Mustern sehr festgefahren bist, kann therapeutische Hilfe ein guter Weg sein, um dich aus der Opferrolle zu befreien.

Verwendete Quellen: psych2go.net, healthline.com, webmd.com

mbl Brigitte

Mehr zum Thema

VG-Wort Pixel