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Psychologie 3 Anzeichen, dass deine Leidenschaft zwanghaft geworden ist

Wütende Frau
© master1305 / Adobe Stock
Oft wird es als positiv angesehen, wenn man für etwas brennt und sich mit viel Energie diesem Thema widmet. Doch das Verhalten kann auch schnell in eine zwanghafte Richtung abdriften. An wenigen Anzeichen erkennst du, ob dein Handeln oder das deines Gegenübers noch leidenschaftlich, oder schon besessen ist.

Leidenschaft spielt sowohl bei unseren Hobbys als auch im Job und natürlich in der Liebe eine große Rolle. Dabei wurde sogar wissenschaftlich bewiesen, dass sie zu den Stärken eines Charakters zählt und zu Zufriedenheit verhilft. Doch hast du es auch schon mal erlebt, dass jemand plötzlich total verbissen war, unbedingt die eigene Meinung durchsetzen oder um jeden Preis gewinnen wollte? Möglicherweise überwog in diesen Fällen dann die Besessenheit, statt die Leidenschaft. Wie du ein solch obsessives Verhalten in Zukunft schnell erkennen und reagieren kannst. 

1. Fokus auf einer einzelnen Beschäftigung

Oft haben wir mehrere Interessen und Hobbys. Wir haben Spaß daran, uns mit unterschiedlichen Themen, Menschen und auch eigenen Ideen auseinanderzusetzen. Dabei können wir auch schon am meisten Lust auf eine bestimmte Aktivität haben – das spricht für eine gesunde Leidenschaft. Haben wir jedoch plötzlich nur noch eine Sache im Kopf, wollen mit aller Macht ein Ziel erreichen und lassen den Rest völlig links liegen, obwohl er uns eigentlich immer Spaß gemacht hat, geht es in ein besessenes Verhalten über.

Bemerkst du diese Fokusveränderung bei dir selbst, rufe dir in Erinnerung, was dir sonst noch Spaß gemacht hat und warum. Es kann auch hilfreich sein, alte Fotos von dir anzuschauen, beispielsweise während du malst oder einem Sport nachgehst. Versuche wieder ein gleichmäßiges Verhältnis deiner Lieblingsbeschäftigungen zu finden. Versteift sich eine Person aus deinem Umfeld auf eine einzelne Beschäftigung, versuche mit ihr zu sprechen und sie zu ermutigen, auch wieder anderes in ihren Alltag zu integrieren. Vielleicht könnt ihr sogar gemeinsam ein altes Hobby aufleben lassen? 

2. Keine Zeit mehr für sich selbst

Unabhängig, aber auch oft einhergehend mit dem ersten Punkt, tritt bei besessenen Menschen ein Rückgang von MeTime- und Selfcare-Routinen ein. Sie nehmen sich keine Zeit, um mal in Ruhe ein Buch zu lesen, ein Bad zu genießen oder sich mit Freund:innen auf einen Kaffee zu treffen. Außerdem vernachlässigen sie alltägliche, lebenswichtige Dinge wie ausreichend Schlaf, genügend Bewegung und eine ausgewogene Ernährung. 

Auch hier kann es helfen, wenn du dich beziehungsweise die betroffene Person an eine Zeit erinnerst, in der MeTime stattfand und wie gut sich das angefühlt hat. Führe erstmal wieder kleine Routinen ein, zum Beispiel zehn Seiten am Tag zu lesen oder einmal die Woche ausführlich zu baden. Überdenke die Prioritäten in deinem Alltag. Leiden bereits deine körperliche und psychische Gesundheit unter der mangelnden Selbstfürsorge, kann es auch sinnvoll sein, professionelle Hilfe anzunehmen oder mindestens Nahestehende einzuweihen, damit sie dich unterstützen können.

3. Auf einen Gedanken versteifen

Man kann seine Meinung voller Leidenschaft, aber auch mit Besessenheit vertreten. Typisch für letzteres ist das Versteifen auf ein bestimmtes Argument. Ist dieses einmal gefallen, wird es ständig entweder mit genau demselben Wortlaut oder nur leicht abgewandelt wiederholt. Der Fokus liegt dabei stark darauf, die eigene Meinung durchzusetzen. Andere Ansichten werden als falsch angesehen. Es herrscht das klare Ziel, das Gegenüber zu überzeugen, obwohl es auch in Ordnung wäre, zwei unterschiedliche Meinungen zu haben. 

Erwischst du dich selbst bei diesem Verhalten, denke daran, dass es immer mehrere Blickwinkel gibt. Es kann helfen, wenn du und dein Gegenüber gemeinsam eine Pro- und Kontra-Liste schreibt. Vielleicht könnt ihr euch durch diese sachliche Auflistung besser verstehen und findet möglicherweise sogar noch Argumente für eine dritte Perspektive. Wichtig ist, sich gegenseitig aussprechen zu lassen und nicht sofort zu blocken. Frag doch lieber nach einer Erklärung für das Argument deines Gegenübers und versuche nachzuvollziehen, woher das kommt, statt zum Beispiel mit "Nö, so ist das nicht" zu antworten. Euer Gespräch wird dadurch sicherlich aufschlussreicher und die Besessenheit verfliegt.

Verwendete Quellen: psychologytoday.com, tandfonline.com

sas Brigitte

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