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Arigato! 3 Anti-Stress-Tricks, die wir uns aus Japan abschauen können

Anti-Stress-Tricks aus Japan: Eine japanische Frau mit Schirm vor einem Kirschbaum
© number-one / Shutterstock
Mal wieder Land unter bei dir? Vielleicht hilft ein Blick ins Land der aufgehenden Sonne, damit du wieder über den Dingen stehen kannst.

Dass wir Deutschen nicht unbedingt über die gelassenste Lebenskultur verfügen, wird wohl niemand bestreiten. Pünktlichkeit, Disziplin, Regeltreue – für derartige "Tugenden" werden wir im Ausland nicht umsonst geachtet und belächelt. Auch im Meckern und Jammern sind wir im Allgemeinen ziemlich stark: Egal wie gut es uns geht, als Deutsche finden wir fast immer etwas zu kritisieren. 

Natürlich hat es Vorteile, in einer solchen Kultur aufzuwachsen und in diesem Mindset erzogen zu werden. Zum Beispiel fällt es uns dadurch leichter zuverlässig zu sein und wir nehmen Dinge nicht einfach so hin. Allerdings machen uns diese typischen Eigenheiten unserer Kultur auch anfälliger für Stress und Selbstmitleid – doch dem können wir etwas entgegensetzen, indem wir in andere Länder blicken, beispielsweise nach Japan.

Diese Anti-Stress-Strategien schauen wir uns aus Japan ab

Der Psychologe Scott Haas hat längere Zeit in Japan gelebt und dabei drei kulturelle Eigenheiten beobachtet und für sich selbst verinnerlicht, die Japaner*innen besser mit Stress, Leid und Krisen umgehen lassen als manch andere Gesellschaft. Ihm persönlich hätten sie etwa in der Coronapandemie geholfen, schreibt Scott in "Psychologytoday", durch die er unter anderem Einkommenseinbußen über rund 80 Prozent zu verzeichnen hatte. Folgende Anti-Stress-Strategien sind dem Psychologen zufolge elementare Bestandteile der japanischen Lebensweise und -einstellung.

1. Das Bewusstsein, dass alles vorübergeht

"Ein großer Bestandteil der japanischen Kultur ist, Dinge zu feiern, die keinen Bestand haben", schreibt Scott in "Psychologytoday". Als Beispiel nennt er das berühmte Kirschblütenfest, bei dem die Japaner*innen jedes Jahr die paar Tage des Frühlings zelebrieren, an denen die Obstbäume erblühen. Dieses tiefe und ständige Bewusstsein, dass alles vorübergeht, helfe den Japaner*innen nicht nur dabei, schöne Momente wertzuschätzen, sondern auch schwere Phasen leichter zu nehmen und besser zu ertragen.

Jede Krise und jeder Stress beginnt in dem Moment, da er anfängt, schon wieder seinem Ende entgegenzustreben. Selbst wenn wir außer abzuwarten nichts dazu beitragen könnten, dass sich die Dinge zum Guten wenden, würden sie es tun. Haben wir das wiederum vor Augen, dass unser Schmerz garantiert vorübergeht, können wir uns mit der Zeit danach beschäftigen und uns vorstellen, wie unser Leben wird, wenn die Krise überstanden ist. "Wir blicken über den Schmerz hinaus", schreibt Scott, und versetzen uns so in einen mentalen Zustand, der uns von der aktuellen Stresssituation loslösen und unabhängiger machen kann.

2. Beobachten

Ein zweites zentrales Element des japanischen Umgangs mit Stress sei Scott zufolge das Beobachten. Statt direkt impulsiv zu reagieren, betrachten Japaner*innen Zusammenhänge zunächst ausführlich und gezielt. Das hilft ihnen einerseits dabei, die Lage besser zu erfassen und einzuordnen, und ermöglicht ihnen andererseits, sich emotional von dem zu distanzieren, was den Stress in ihnen ausgelöst hatte. Das Wissen, dass der Schlamassel so oder so vorübergeht, erleichtert es Japaner*innen sicherlich, sich in aller Ruhe in die Beobachterposition zu versetzen – die drei Punkte funktionieren am besten im Zusammenspiel und so knüpft auch der dritte und letzte direkt an den gerade genannten an.

3. Anteilnahme

"Aus einer distanzierteren Perspektive können wir wahrnehmen, dass andere Menschen um uns herum den gleichen oder einen ähnlichen Stress durchmachen wie wir – wir sind nicht allein", schreibt Scott. Und wenn unsere Mitmenschen damit zurechtkommen, dann können wir unsere Krise mit Sicherheit auch irgendwie meistern. "Anteilnahme verschafft uns das Bewusstsein, dass andere Wege gefunden und Strategien entwickelt haben, die wir uns abschauen oder von denen wir lernen können, um unseren Stress in den Griff zu bekommen", so Scott. Und wie gut das funktioniert, können wir ja jetzt in der nächsten Krise ausprobieren.

sus Brigitte

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