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Perspektivwechsel So gehen wir mit körperlichen Veränderungen um

Perspektivwechsel: Der Körper verändert sich
© olezzo / Adobe Stock
Ob wir es wollen oder nicht: Unser Körper verändert sich. Die Frage ist nur: Wie gehen wir damit um?

Endlich wieder scharf sehen

Diana Helfrich, 52, Medizinredakteurin, Apothekerin und Podcasterin

Als junges Ding hatte mir der Augenarzt eine Sehkraft von 120 Prozent attestiert, aber mit 40 merkte ich, dass nicht mehr ausreichend davon da war, um den ganzen Tag am Rechner zu arbeiten. Also schaffte ich mir eine Einstärkenbrille an. Um sie zu mögen, kaufte ich mir ein schickes, teures Modell. Damit hatte ich das Gefühl, in Konferenzen um 20 Prozent klüger rüberzukommen. Aber das war nicht der Grund, warum ich die Brille auch privat immer in der Handtasche hatte. Ich brauchte sie schon bald, um überhaupt eine Speisekarte lesen zu können. Und ich musste sie ganz, ganz schnell aufsetzen, wenn ich mal kurz auf dem Handy nach dem Weg gucken wollte. Das waren Momente, in denen ich mich alt und vollkommen überfordert fühlte. Also schluckte ich dreimal trocken die Eitelkeit herunter. Zwei Termine beim Optiker und ein paar Hundert Euro später hatte ich eine Gleitsichtbrille. Ich liebe sie, heiß und innig: Ganz egal, wohin ich gucke, sehe ich sofort scharf. Ich habe mindestens 100 Prozent Sehkraft zurück – und meine ganze Würde.

Jeden Tag eine kleine Pause

Julia Schmidt-Jortzig, 48, Podcasterin und Fernseh- und Print-Journalistin

Zu meinen Selbstbild gehörte lange, dass ich immer in Aktion bin. Den Kopf voller neuer Projekte, immer im Laufschritt unterwegs. Bis ich ins Stolpern geriet. Also begann ich, therapeutisch verordnet, erst mal damit, nichts mehr zu beginnen. Einfach "nur" den Alltag zu wuppen. Trotzdem schlief ich abends um acht auf dem Sofa ein – und lag nachts wach, Kopf im Laufschritt. "Sie brauchen eine Mittagsruhe, eine Pause am Tag, verstehen Sie?", sagte meine Therapeutin. "Ich bin doch keine 100!", protestierte ich. Dabei fühlte ich mich längst so. Ich versuchte es: mitten am Tag ins Bett, Wärmflasche im Arm, Meditationsmusik im Ohr. Ich schlief sofort ein. Es war himmlisch. "Glauben Sie nicht, die alte Kraft komme damit zurück. Aber Sie werden Ihre jetzige länger behalten", verspricht die Therapeutin. Rennen können jetzt andere. Ich werde 100.

Mehr Themen für Frauen mitten im Leben gibt es in unserem Podcast "Meno an mich".
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Brigitte

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