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Träumen und Persönlichkeit Wiederkehrende Träume – das will uns das Unterbewusstsein sagen

Kunstwerk eines Frauenkopfs im Profil aus dem bunte Farben strömen
© Gbor / Adobe Stock
Du träumst immer wieder von diesem einen bestimmten Ort oder einer Situation, die dich nicht loszulassen scheint? Dann will dir dein Unterbewusstsein vielleicht etwas mitteilen.

Träume können fantasievoll und aufregend sein oder realitätsnah und gegebenenfalls bedrückend. Oft denken wir uns nichts dabei, was uns im Schlaf beschäftigt hat und vergessen kurz nach dem Aufstehen, worum es überhaupt ging. Wer aber immer wieder den gleichen Traum hat, für den könnte das Unterbewusstsein mehr bereithalten als nur eine Verarbeitung des vorherigen Tages. Sie können Metaphern für Möglichkeiten, Bedrohungen oder Konflikte sein, die du im wachen Zustand angehen kannst.

Die gängigsten Träume

Wenn es darum geht, Träume zu beschreiben, sind es meist sehr emotional behaftete oder seltsame und realitätsferne Geschichten, erklärt Kelly Bulkeley auf "Psychology Today". Er ist Direktor der "Sleep and Dream Database" – zu deutsch: "Schlaf-und-Traum-Archiv", das sich auf Träume spezialisiert hat und auch für Studien herangezogen wird. Beispiele für wiederkehrende Träume seien:

  • "Ich rase in einem Auto ohne Bremsen einen Berg herunter."
  • "Ich finde überraschende neue Räume in einem mir gewohnten Haus."
  • "Ich bin wieder in der Schule und schreibe einen Test in einem Fach, das ich nicht kann."

Diese Art von Träumen seien schon einmalig oft sehr lebendig und einprägsam, so der Experte. Als wiederkehrende Serie sollten sie die Aufmerksamkeit aber noch mehr in Beschlag nehmen.

5 Dinge, die deine Träume über die Persönlichkeit verraten

Metaphern erkennen und deuten

Was Träume bedeuten, kann sehr individuell sein. Allgemein gesprochen, sind aufwühlende und stressige Szenarien oft ein Anzeichen von Stress, Sorge oder Angst. Die Situation im Auto ohne Bremsen könnte beispielsweise bedeuten, dass die Person das Gefühl hat, die Kontrolle zu verlieren. Dann geht es darum, zu erkennen, wo das Problem in der Realität liegt – ob etwas oder was dagegen getan werden kann oder: wie die Person die gewünschte Kontrolle ablegen sollte. Denn nicht immer ist diese auch notwendig.

Es gehe darum, etwas uns nicht Bewusstes als etwas zu verstehen, das wir eigentlich bereits wissen, so Bulkeley. Beispielsweise den Stress im eigenen Leben zu sehen und daraufhin damit zu arbeiten. Neue Räume stehen demnach oft für inneres Wachstum, neue Erkenntnisse oder unerwartete Wendungen in der Realität. Sie stehen für Neuigkeiten, die im Unterbewusstsein verarbeitet werden. Der Test in Szenario Nummer drei deutet meistens darauf hin, dass sich eine Person unvorbereitet, verurteilt oder überfordert mit einer Situation fühlt.

Wiederkehrende Träume sind selten exakt gleich

Wer einen bestimmten Traum immer wieder träumt, glaubt oft an ein immer exakt wiederkehrendes Schema. In Gesprächen stellt sich aber normalerweise heraus, dass die Träume immer in Nuancen verschieden sind, so Kelly Bulkeley. Manchmal seien es minimale Details, manchmal große Veränderungen. Diese gehören ebenfalls in den Interpretationsraum.

  • Der Auto-Traum: Möglicherweise wird irgendwann klar, dass es sich um ein bestimmtes Auto handelt. Die Person erkennt, wohin es fährt oder wo die Fahrt endet. Es könnte auch eine weitere Person im Auto auftauchen, die Einfluss auf den Rest der Handlung nimmt. Diese kleinen Details können beim Verstehen helfen. Das Auto der Eltern kann beispielsweise eine andere Bedeutung haben als das eigene oder ein fremdes.
  • Der Neue-Räume-Traum: In jeder Nacht können neue Entdeckungen gemacht werden. Sie können schön sein oder befremdlich – und auch das einzuschätzen und zu interpretieren, macht einen Unterschied. Vielleicht sagt das Unterbewusstsein nur: Sieh an, diesen Wert hast du für dich gelernt. Vielleicht aber auch: Überlege, was dich hinter dieser Tür erwarten könnte.
  • Der Schultest-Traum: Der Test kann in verschiedenen Räumen oder zu verschiedenen Fächern stattfinden – und manchmal schreiben wir vielleicht doch überraschend eine bessere Note als erwartet, andere Male verzweifeln wir, weil wir kein Papier zum Schreiben haben. All das sind verschiedene Metaphern für unsere Gefühlslage. Fehlt uns die Kontrolle – oder haben wir das Gefühl, dass wir etwas gar nicht so schlecht erledigt haben?

Was hat den Traum ausgelöst?

Ein bestimmter Traum kann angenehm und vertraut sein oder immer wieder eine neue Stresswelle auslösen. Wenn du einen Traum inklusive diverser Sequels kennst, frage dich: Wann ist der Traum das letzte Mal aufgetaucht? Welche Umstände hast du zu dem Zeitpunkt im realen Leben durchlebt – und ging es dir bei dem Mal davor vielleicht ähnlich?

Selten geht es in diesen Träumen um etwas Banales. Daher ist es durchaus sinnvoll, sich des Themas anzunehmen und die Wichtigkeit für dich selbst zu erkennen. Vielleicht ist es eine Warnung, damit du dich nicht erneut in einer bestimmten Situation wiederfindest. Vielleicht eine Möglichkeit, um Neues zu entdecken und daraus zu lernen. Bei wiederkehrenden Albträumen kann es sinnvoll sein, sich professionelle Hilfe zu suchen.

Verwendete Quellen: psychologytoday.com, sleepanddreamdatabase.org

lkl Brigitte

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