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Psychologie Das sind die 6 häufigsten Grübeltypen – wie viele bist du?

Psychologie: Eine Frau steht auf einer Blumenwiese und grübelt
© Mod-X / Shutterstock
Grübeln ist nicht gleich grübeln. Welche unterschiedlichen Typen am häufigsten vorkommen, liest du hier. In wie vielen findest du dich wieder?

So schön und wertvoll es ist, dass wir nachdenken können: Wenn uns unsere Gedanken entgleiten, uns nicht mehr zur Ruhe finden lassen und am Ende doch nur ins Nirgendwo führen, ist das doof. Viele Menschen haben sich schon mal in ihrem Gedankenlabyrinth verlaufen, Kreuzungen, an denen man falsch abbiegen kann, gibt es schließlich jede Menge. Um dann die Orientierung zurückzugewinnen und sich aus der Grübelfalle zu befreien, kann es hilfreich sein, zu wissen, welche Typen von Grübeleien und falschen Abzweigungen es überhaupt gibt. Folgende sechs sind besonders verbreitet. 

Sechs typische Grübelfallen – kennst du sie alle?

1. Vergangenheitsgrübeln

Dass wir ein Gedächtnis haben und uns an Ereignisse aus der Vergangenheit erinnern können, ist an sich positiv. Allerdings verleitet diese Gabe manche Menschen gelegentlich dazu, sich in ihrer Vergangenheit zu verlieren. Von "was wäre wohl passiert, wenn ..." bis "warum habe ich bloß ..." – einmal im Vergangenheitsgedankenkarussell Platz genommen, kann es sehr schwer sein, wieder auszusteigen. Doch um in der Gegenwart anzukommen und etwas zu tun, ist es nun einmal nötig.

2. Captain Future

Und noch eine an sich praktische Funktion unseres Denkens, die zur Grübelfalle werden kann: Unsere Fähigkeit, die Zukunft zu planen. An morgen zu denken, nützt uns, weil wir dadurch zum Beispiel heute nicht all unser Erspartes für eine signierte Unterhose von Mick Jagger ausgeben. Doch uns jetzt schon den Kopf darüber zu zerbrechen, wie wir nächste Woche all unsere To Dos organisieren, oder uns Sorgen über Dinge zu machen, die in der Zukunft möglicherweise eintreten könnten, hilft uns weder dabei, mit dem fertig zu werden, was aktuell wichtig ist, noch mit dem, was wichtig sein wird. Die Captain-Future-Grübelfalle ist besonders fies, weil es in einem gewissen Maße wichtig ist, an unsere Zukunft zu denken, um in der Gegenwart gute Entscheidungen zu treffen. Überschreiten wir dieses Maß jedoch und tappen in die Falle, sind wir meist so überfordert und gefangen, dass wir schlechte Entscheidungen treffen. Beziehungsweise gar keine.

3. Für andere mitdenken

Ebenfalls eine sehr weit verbreitete Grübelvariante: Mit der Kraft der eigenen Gedanken versuchen zu enthüllen, was in anderer Menschen Köpfen vorgeht. Vor allem wenn es mit ihnen selbst zu tun hat, sind manche Personen bereit, sehr viel Energie in Grübeleien zu stecken wie: "Was denkt XY wohl über mich?", "Hätte ich meine Aussage vielleicht lieber anders formulieren oder für mich behalten sollen?", "Warum meldet sich XY nicht auf meine Nachricht?". Vieles ließe sich blitzschnell mit einer einfachen, offenen Frage klären. Doch einige Menschen ziehen es vor, darüber lange nachzudenken. Um am Ende keine Antwort zu finden.

4. FOBO

FOBO steht für Fear of Better Options und bezeichnet die Angst, nicht die optimale Entscheidung zu treffen. Und diese Angst ist ein typischer Auslöser von Grübelattacken. Möglichst alle zur Verfügung stehenden Optionen im Kopf durchspielen und mit all ihren Wenns und Abers durchdenken, um sicher zu sein, die richtige auszuwählen – das mag das Ziel beim FOBO-Grübeln sein, doch es ist unerreichbar. Wir können niemals alles bedenken. Und bei dem Versuch verlieren wir oft ausgerechnet das aus dem Blick, was uns tatsächlich die beste Entscheidungsgrundlage bietet: Unsere Intuition.

5. Weltbewegende Fragen

Warum ist die Welt so ungerecht? Kann ein Land überhaupt überleben, wenn es 20 Jahre lang von einer konservativen Partei regiert wird? Wieso servieren immer noch manche Restaurants (in den USA) ihr Essen auf Einwegtellern? Fragen über Fragen, über die wir endlos nachdenken könnten – ohne damit auch nur die kleinste Wirkung zu erzielen. Die Verlockung ist aber einfach zu groß, deshalb tappen einige Menschen immer wieder in die Weltbewegende-Fragen-Falle. Dabei könnten sie, wenn sie das nicht täten, in Belangen, die sie und ihre Nächsten bewegen, so viel ausrichten.

6. Lost in interpretation

Unser Gehirn hat ein starkes Bedürfnis nach Klarheit, am liebsten möchten wir immer alles verstehen und einordnen (das erklärt übrigens auch die Grübelei über die weltbewegenden Fragen). Manchmal führt dieses Bedürfnis bei einigen Menschen dazu, dass sie in Dingen, Ereignissen, Handlungen oder Aussagen Bedeutungen sehen, die gar nicht da sind – oder nach diesen Bedeutungen suchen. Will mir XY vielleicht etwas damit sagen, dass er mir erst abends antwortet? Womit habe ich es verdient, dass es jetzt regnet, während ich auf dem Rad nach Hause fahre? Aus solchen Gedanken können ganz leicht Spiralen werden. Die uns nichts bringen außer vielleicht einem Drehwurm und Schwindel.

Verwendete Quellen: Simplicable.com, thedepressionproject.com

sus Brigitte

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