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OCEAN-Modell Was macht dich aus?

OCEAN-Modell: Zwei Frauen lächeln in die Kamera.
© Look Studio / Shutterstock
Was macht deine Persönlichkeit aus? Durch das OCEAN-Modell können wir den Charakter eines Menschen analysieren. Erfahre hier mehr über diese Methode.

OCEAN-Modell: Was bringt es dir?

Durch das OCEAN-Modell lassen sich Persönlichkeitsunterschiede zwischen verschiedenen Menschen erfassen. Es ist auch unter dem Namen Big-Five-Modell oder Fünf-Faktoren-Modell bekannt, weil unser Charakter dabei durch fünf Faktoren analysiert wird. Wir können diese Analyse nicht nur bei uns selbst durchführen, um eigene Stärken und Schwächen besser zu verstehen. Sie hilft uns auch beim Umgang mit anderen, in dem sie Gemeinsamkeiten und Unterschiede aufdeckt.

OCEAN-Modell: Woher kommt der Name?

OCEAN klingt nach Meer, Sonne und Strand. Damit hat dieses Modell der Persönlichkeitsanalyse aber eher weniger zu tun. Das Wort OCEAN ist viel mehr ein Akronym für die fünf wesentlichen Kriterien, nach denen der Charakter beurteilt wird. Jedenfalls, wenn es nach dem OCEAN-Modell geht. Und diese Kriterien sind:

  • Openness (Offenheit)
  • Conscientiousness (Gewissenhaftigkeit)
  • Extraversion (Geselligkeit): Wie gesellig ist die Persönlichkeit?
  • Agreeableness (Verträglichkeit)
  • Neuroticism (Neurotizismus)

Wie du siehst, ergibt die Kombination der ersten Buchstaben der Kriterien das Wort OCEAN. So kann man sich die englischen Wörter auch gleich viel besser merken! Aber was genau bedeuten eigentlich diese Begriffe und was sagen sie über unseren Charakter aus? Dazu kommen wir jetzt!

Wichtig dabei: Es handelt sich bei den Faktoren um Skalenwerte. Es gibt kein "Besser" oder "Schlechter". Erfasst wird einfach nur die unterschiedliche Ausprägung der Werte, um eine bessere Vorstellung der Persönlichkeit zu bekommen. Das Werten also unbedingt abstellen.

Openness (Offenheit)

Stell dir vor, du möchtest mit einer Freundin essen gehen. Gehst du lieber in ein neues Restaurant, was du noch nicht kennst oder wählst du den Lieblings-Italiener aus?

Manche von uns brauchen ständig Neues, um im Leben glücklich zu sein. Andere bleiben lieber bei Altbewährtem, was sie bereits kennen. Diese Unterschiede spiegeln sich in jeder Hinsicht im Alltag wieder. Wer ein hohes Level an "Openness", übersetzt Aufgeschlossenheit oder Offenheit, mitbringt, wird wahrscheinlich gerne brandneue, innovative Produkte ausprobieren und der neuesten Dating-App eine Chance geben. Wer über ein geringes Level verfügt, wechselt seine Lieblings-Produkte wahrscheinlich selten und ist Neuheiten gegenüber eher skeptisch.

Frage dich: Wie offen bist du gegenüber neuen Erfahrungen?

Das gibt dir eine gute Erkenntnis darüber, wie du auf der Openness-Skala ranken würdest.

Conscientiousness (Gewissenhaftigkeit)

Dein Chef gibt dir eine Aufgabe. Hängst du dich voll und ganz rein, bis absolut jedes Detail perfekt ausgearbeitet ist oder gehst du eher recht halbherzig an die Sache ran? Vielleicht kommt es ja auch ganz auf die Situation an und du bist mal sehr gewissenhaft und mal nicht.

Das Level an "Conscientiousness", also Gewissenhaftigkeit, wird alle Perfektionisten unter uns entlarven. Sehr gewissenhafte Personen lieben Ordnung, kommen ihren Pflichten nach und zeigen sich sehr diszipliniert. Wer weniger gewissenhaft ist, nimmt Strukturen und Routinen nicht so genau. Da wird die Rechnung gerne ein paar Tage später bezahlt, als es nötig war und die leere Kaffeetasse wird erst ein paar Tage später weggeräumt.

Frage dich: Wie perfektionistisch bist du?

So erkennst du, wie du auf der Conscientiousness-Skala punkten würdest.

Extraversion (Geselligkeit)

Manche von uns tanken auf, wenn sie ganz alleine für sich einen ruhigen Abend auf der Couch verbringen können. Andere würde das eher deprimieren: Sie brauchen andere, um sich zu entspannen. Bist du immer die letzte, die eine Party verlässt (hohe Extraversion) oder machst du dich gern früher aus dem Staub, weil dir die Menschenmenge irgendwann zu viel wird (niedrige Extraversion)? Das Level an Geselligkeit ist laut Wissenschaftlern ein wichtiges Merkmal zur Charaktererfassung.

Frage: Wie gesellig bist du?

Durch diese Frage bekommst du ein besseres Verständnis für dein Bedürfnis nach Zwischenmenschlichkeit.

Agreeableness (Verträglichkeit)

In einem Streit kann es manchmal ziemlich stürmisch zugehen. Bist du jemand, der bis zum Schluss auf seine Meinung und sein Recht beharrt oder gibst du der Harmonie zu Liebe lieber nach? Dies verrät etwas über dein Level an „Agreeableness“, auf Deutsch Verträglichkeit.

Wer sehr verträglich handelt, nimmt stets Rücksicht auf andere, zeigt sich hilfsbereit und stimmt eher zu, als eine gegenteilige Meinung zu äußern. Ganz anders sind Menschen mit einem weniger hohen Level an Agreeableness. Sie haben kein Problem damit, für ihre Meinung einzustehen, auch wenn sie dadurch anecken und andere vor den Kopf stoßen. Für diese Personen geht es nicht unbedingt darum, sich kooperativ und hilfsbereit zu zeigen. Wichtiger ist es ihnen, für sich selbst einzustehen.

Frage dich: Wie kooperativ und rücksichtsvoll bist du gegenüber anderen Menschen?

Auch hier gibt es kein Richtig und kein Falsch.

Neuroticism (Neurotizismus)

Deine Kollegin sagt etwas, was dir nicht wirklich passt. Denkst du dir "Schwamm drüber" und machst einfach im Tagesprogramm weiter oder regst du dich tierisch darüber auf? Neuroticism, oder Neurotizismus, sagt etwas über deine Verletzbarkeit bzw. emotionale Stärke aus.

Neurotische Personen sind leicht reizbar und können schnell auf die Palme gebracht werden, wenn ihnen etwas nicht passt. Jemand der gar nicht neurotisch ist, würde sich über unpassende Worte überhaupt nicht aufregen. Diese Person würde sich vielleicht ärgern, aber dennoch ruhig bleiben und sich nicht beklagen.

Frage dich: Wie verletzlich bist du?

Manchmal ist es etwas schwierig, hier ganz objektiv zu sein. Versuche einfach ehrlich zu dir selbst zu sein, in dem du an die letzte Situation denkst, in der du dich aufgeregt hast. Wie sehr ist dies ausgeufert? Das verrät dir etwas darüber, wie neurotisch du selbst bist.

Das OCEAN-Modell ist natürlich nur eine Methode, um unseren Charakter zu analysieren. Es gibt noch viele andere: zum Beispiel das Riemann-Thomann-Modell oder das DISG-Modell.

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