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Gute Absicht? Die häufigsten Gründe, wieso Frauen und Männer beim Sex lügen

Mann und Frau liegen glücklich gemeinsam im Bett
© luckybusiness / Adobe Stock
Lügen kommen in jeglichen sozialen Kontexten vor. Ob nun unter Bekannten, Freund:innen, bei der Familie – oder beim Sex. Worüber Menschen lügen, zeigt eine neue Umfrage.

Die meisten Menschen lügen, wenn es um ihr Sexleben geht. Beispielsweise, wenn die Frage nach bisherigen Sexpartner:innen aufkommt und die Beantwortung gegenüber der Person unangenehm ist. Doch gerade in Beziehungen oder beim Kennenlernen eines:einer neuen Partner:in ist es besser, die Karten offen auf den Tisch zu legen und so Vertrauen aufzubauen. Auch was eventuelle Vorlieben und Abneigungen angeht. Das ist aber einfacher gesagt als getan. In Psychology Today erklärt der Psychologieprofessor Christian L. Hart, bei welchen Themen Menschen in Bezug auf ihr Sexleben am ehesten anfangen zu lügen.

Warum ist Sex so verzwickt?

Nackt einander gegenüberzustehen kann ein großer Schritt in einer Beziehung sein – oder auch bei einer schnellen Liebschaft. Die Verletzlichkeit, die wir dabei mit einer anderen Person teilen, ist etwas ganz Besonderes und sie schafft Intimität. Die meisten Menschen haben Ängste und Sorgen, ehe sie sich dazu entschließen, mit einer Person zu schlafen. Bedenken, etwas nicht richtig zu machen oder nicht gut genug zu sein, sind in den meisten Köpfen ein ständiger Begleiter. Vielleicht sind sie sich aber auch nicht sicher wegen der Beziehung, zweifeln an deren Zukunft oder daran, ob sie überhaupt Sex haben möchten – und sie bringen zusätzlich den Ballast aus alten Beziehungen mit in die neue Partnerschaft. Alles Dinge, über die sich Gedanken gemacht werden und die viele von uns nicht offen mit einem:einer neuen Partner:in teilen möchten – oder nicht sofort.

Menschen über Ihr Sexleben

Christian L. Hart fragte sexuell aktive Personen, in welcher Situation sie nicht ehrlich wegen ihres Sexlebens gewesen waren und entwickelte aus den häufigsten Antworten eine Umfrage. Diese wurde an weitere 330 Befragten durchgeführt. Proband:innen konnten zu über 100 möglichen Themen ihre Meinung äußern beziehungsweise mit Ja oder Nein auf die Aussage antworten.

Die häufigsten Sexlügen

Generell logen alle Befragten wegen verschiedenster Themen, die Sex betreffen. Frauen logen dabei öfter als Männer, wenn es um das Interesse Sex zu haben ging. 65 Prozent gaben an, bei ihrem Lustempfinden zu lügen. Bei Männern waren es 51 Prozent. Auch über die Befriedigung oder darüber einen Orgasmus zu haben, logen Frauen sehr viel häufiger (73 Prozent). Bei den Männern waren es 42 Prozent. 69 Prozent der Frauen logen ebenfalls während des Sex. 69 Prozent stellten ihre Zufriedenheit übertriebener dar, als sie diese empfanden (Männer: 37 Prozent). 58 Prozent der Frauen gaben außerdem öfter an, Ausreden wie Müdigkeit oder Krankheit zu nutzen, um keinen Sex zu haben. Bei den Männern waren es 33 Prozent. In vielerlei Hinsicht logen die Frauen also, um dem:der Partner:in ein besseres Gefühl zu geben und sie als Sexpartner:in besser dastehen zu lassen. Prosoziale Komponenten seien bei ihnen öfter eine Motivation für die Lügen im Schlafzimmer, so Christian L. Hart.

Hier logen Männer häufiger

Während Frauen öfter über Themen wie die Freude oder Befriedigung beim Sex logen, stieg die Prozentzahl bei den Männern bei anderen Themen über den Wert der Frauen an. So logen sie beispielsweise häufiger über die Stärke ihrer Gefühle, um ihr Gegenüber zum Sex zu bewegen (26 Prozent Männer vs. 14 Prozent Frauen). Oder darüber, ob sie sich in der Zukunft eine ernste Beziehung mit der Person vorstellen könnten (Männer: 32 Prozent. Frauen: 24 Prozent). Außerdem flunkerten sie öfter über die eigene Nutzung von pornografischen Inhalten (38 Prozent) als Frauen (20 Prozent). Die Lügen auf Männerseite seien laut Christian L. Hart damit meist selbstsüchtiger als die der Frauen, die ihrerseits eher versuchen würden, die Beziehung und positive Gefühle mit der anderen Person zu stärken.

Auch wenn wir in diesem Text die Bezeichnungen Mann und Frau verwenden, wollen wir alle Menschen ansprechen. Bei der hier aufgegriffenen Befragung wurde explizit nur nach dem männlichen und weiblichen Geschlecht gefragt. Weitere Angaben für diverse Geschlechtsidentitäten wurden dabei nicht berücksichtigt, um jede:n Lesenden einzubeziehen.

lkl Brigitte

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