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Laut Expertin Der beste Weg "Nein" zu sagen – wenn es anders nicht geht

Kommunikation: Abbildung einer Frau mit Sprechblase
© everything bagel / Adobe Stock
Du hast schon alles probiert und kannst trotzdem nicht "Nein" sagen? Vielleicht ist dieser Satz die Lösung, die dein Leben verändert.

Wir merken es selbst, Psycholog:innen und Therapeut:innen können es aus ihrer Erfahrung sowie Befragungen bestätigen und Sprachwissenschaftler:innen beobachten es, wenn sie Konversationen analysieren: Viele Menschen sagen tendenziell ungerne "Nein". Zustimmen, bestätigen, mit "Ja" antworten – lieben wir. Widersprechen und ablehnen hingegen kostet Energie und ist unangenehm. 

Die Gründe für diese weit verbreitete Vorliebe zum "Ja" sind vielfältig und welche im Einzelnen besonders wichtig sind, ist sicherlich individuell unterschiedlich. Gemocht werden, bequem sein, anderen ein gutes Gefühl vermitteln, Unsicherheit. Und viele mehr. Die Konsequenz bleibt hingegen immer die gleiche: Wir bringen uns selbst in Situationen, in denen wir nicht sein möchten. Und in die wir nicht hätten geraten müssen. Weil wir theoretisch hätten "Nein" sagen können. 

Nun ist es bei Dingen, die uns schwerfallen, in der Regel so, dass sie uns mit der Zeit besser gelingen, wenn wir sie üben – oder wenn wir uns darauf vorbereiten. Wenn wir uns Strategien überlegen, die sie uns leichter machen. Für das "Nein"-Sagen gibt es einige. Für die US-Amerikanerin Diane Solomon ist die beste Strategie, einen bestimmten Satz parat zu haben.

Dieser Satz ersetzt häufig ein Nein

Diane Solomon hat in Yale ihr Masterstudium in der Wissenschaft der Krankenpflege absolviert und an der Oregon Health & Sciences University promoviert. Sie hat mehrere Jahre lang eine Praxis als Therapeutin geführt und ihr Wissen und ihre Erfahrung in amerikanischen Medien geteilt. In einem Blogeintrag für das Online-Portal "Psychology today" schreibt sie über ihre persönliche Lieblingsmethode, die das "Nein"-Sagen erleichtert, und zwar besteht die in der einstudierten Antwort:

  • "Ich würde gerne, aber ich kann nicht."

"Kommst du noch mit auf einen Absacker?" – "Ich würde gerne, aber ich kann nicht." "Holst du bitte meinen Mantel aus der Reinigung?" – "Ich würde gerne, aber ich kann nicht." "Schaffst du die Präsentation bis morgen früh?" – "Ich würde gerne, aber ich kann nicht." In solchen Kontexten wirkt die Antwort schon um einiges machbarer als ein klares Nein. 

Was wir davon haben – und was nicht

Eine Behelfsantwort wie die, die uns Diane Solomon vorschlägt, mag uns dabei helfen, unsere Grenzen zu kommunizieren und somit vielleicht öfter dafür einzustehen. Sie kann unser Leben erleichtern und uns nützen. Was sie allerdings nicht kann, ist, uns unsere Grenzen überhaupt erkennen und ernst nehmen zu lassen. Sie kann uns nicht die Angst davor nehmen, abgelehnt zu werden, wenn wir nicht "Ja" sagen, es anderen nicht recht machen. Sie ist eine Krücke, die uns beim Gehen helfen kann, aber unseren kaputten Knöchel nicht heilt. Und was wir außerdem ausblenden, wenn wir auf eine leichtere Nein-Alternative zurückgreifen, obwohl es oft eine sehr bereichernde Erkenntnis bieten kann: Dass es in der Regel nicht nur Nein oder Ja gibt, sondern noch einiges dazwischen.

Verwendete Quellen: psychologytoday.com

sus Brigitte

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