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Kommunikation Wer diese Sätze sagt, ist meist eher unglaubwürdig

Kommunikation: Bunte Frauengesichter
© Steven / Adobe Stock
Für die Glaubwürdigkeit eines Menschen gibt es zwar keinen absoluten Maßstab – doch einige Personen liefern uns mehr Gründe sie anzuzweifeln als andere. Diese Sätze sind typisch für Menschen, denen wir lieber nur vorsichtig glauben.

Menschen können sich irren. Sie können lügen – und haben oft genug überzeugende Gründe, es zu tun. Sie verändern sich und sind manchmal in einer Verfassung, in der sie nicht ganz sie selbst, nicht ganz zurechnungsfähig sind. Unseren Erinnerungen können wir nicht ohne Weiteres trauen und unseren Ängsten und Vorstellungen von der Zukunft beinahe noch weniger. Niemand kennt die absolute Wahrheit, unsere kognitiven Fähigkeiten sind begrenzt und sehr speziell. Können wir da überhaupt irgendeine Person auf diesem Planeten als glaubwürdig bezeichnen? Klar können wir das – allerdings ist dann interessant, was wir mit "glaubwürdig" eigentlich meinen. 

Gewiss können wir selbst von dem glaubwürdigsten Menschen nicht erwarten, dass immer alles wahr oder korrekt ist, was er sagt. Dass er stets ehrlich ist und seine eigenen Grenzen und Schwächen ganz genau kennt. Doch über ein gewisses Bewusstsein ihrer eigenen Fehlbarkeit und Beschränktheit dürfen wir annehmen, verfügen glaubwürdige Menschen in der Regel. Denn wer sich selbst für allwissend hält, wird daraus resultierend nicht nur weniger lern- und aufnahmefähig sein, sondern unterliegt zudem einer Selbsttäuschung, die wiederum auf andere Personen überstrahlen kann.

Auch Eigenschaften wie Authentizität, Gründlichkeit, Kompetenz, Selbstreflektiertheit und Verantwortungsbewusstsein machen einen Menschen tendenziell glaubwürdiger als eine Person, die schluderig ist, im Widerspruch zu ihren Überzeugungen lebt und kein Gefühl dafür hat, wie sich ihr Handeln auf ihre Mitmenschen auswirkt.

Am besten können wir die Glaubwürdigkeit eines Menschen wahrscheinlich einschätzen, indem wir aufmerksam beobachten und unsere Intuition, unser Gefühl und unseren kritischen, vernünftigen Anteil gleichermaßen nutzen. Folgende Sätze können dabei allerdings Anlass sein, genauer hinzuschauen und einer Person mit einer vorsichtigen Skepsis zu begegnen: Sie können darauf hindeuten, dass die Person eher zu den unglaubwürdigeren Menschen gehört.

Kommunikation: 4 Sätze, an denen du unglaubwürdige Menschen erkennst

1. "Das würde ich niemals tun."

Die meisten Menschen haben gewisse Tabus, von denen sie sich nicht vorstellen können, sie jemals zu brechen – aber wer kann schon garantieren, es unter bestimmten Bedingungen nicht doch zu tun. Wir kennen unser gegenwärtiges und bisherige Ich, wissen, wie wir uns in der Vergangenheit verhalten haben, allerdings können wir daraus lediglich Vermutungen für die Zukunft anstellen, in der Umstände auf uns wirken könnten, die wir in unserer Vorstellung nicht einbeziehen können. Insofern lässt sich dieser Satz zwar schnell dahinsagen. Wer ihn jedoch als Versprechen auffasst, kann eine Enttäuschung erleben.

2. "Da hätte ich anders reagiert."

Als empathische Wesen können wir uns in andere Menschen hineinversetzen und uns vorstellen, wie es ist, in ihrer Position zu sein. Allerdings können wir nicht genau genug wissen, wie sie sich gefühlt und welche Faktoren ihr Verhalten im Einzelnen beeinflusst haben, um es zu beurteilen. Aus der Distanz ist es immer leichter, mehrere unterschiedliche Optionen zu sehen. Doch für die betroffene Person gibt es in einer konkreten Situation manchmal nur eine.

3. "Das ist hundertprozentig falsch."

Relativierungen und Einschränkungen wirken zwar auf viele Menschen unglaubwürdig – doch tatsächlich sind es meist die absoluten Aussagen, an denen Grund zu zweifeln besteht. Glaubwürdige Expert:innen weisen in der Regel deutlich darauf hin, unter welchen Bedingungen gilt, was sagen, dass die Informationen, die sie weitergeben, ihren Wissensstand widerspiegeln oder in ihrer Disziplin Konsens sind. Wer hingegen den Anspruch erhebt, mit hundertprozentiger Sicherheit zu wissen, was ist oder wie etwas ist, hat offenbar an einem eher frühen Punkt aufgehört, sich weiter zu informieren – oder nachzudenken.

4. "Das habe ich so auf keinen Fall gesagt."

Unglaubwürdige Menschen haben oft ein höheres Interesse daran, sich selbst gut darzustellen, als etwas aufzuklären und Konflikte zu lösen. Schließlich ist das eine Eigenschaft, die Personen unglaubwürdig machen kann: Da sie dazu verführt, zu lügen und zu täuschen. Während vertrauenswürdigere Menschen eher darauf eingehen würden, was bei anderen Personen angekommen ist und wie sie ein Missverständnis gegebenenfalls aufklären können, neigen unglaubwürdige Leute eher dazu, Schuld von sich zu weisen und sich kategorisch im Recht zu sehen.

sus Brigitte

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