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Studie über Intelligenz Intelligente Menschen sind unsportlich und trinken mehr Alkohol

Frau trinkt Wein: Intelligente Menschen sind unsportlich und trinken mehr Alkohol
© M-Production / Shutterstock
Sport, genug Schlaf, keine Drogen: Leben intelligente Menschen so, wie es ihrer Gesundheit förderlich wäre? Eine Studie legt nahe, dass das Gegenteil der Fall sein könnte.

Eigentlich sollte man doch meinen, dass intelligente Menschen wissen, was gut für sie ist. Nämlich ausreichend Schlaf, gesunde Ernährung mit wenig Alkohol und genug Sport, um Körper und Geist fit zu halten. Tatsächlich hat der Psychologe Satoshi Kanazawa der London School of Economics and Political Science in einer Studie herausgefunden, dass es sich so nicht immer verhält. Stattdessen sind schlaue Menschen oft sehr tolerant – und zwar auch im Umgang mit ihrer Gesundheit.

Ungesunder Lebensstil trotz hoher Intelligenz

Die Studie hat die Eigenschaften und Werte von Menschen mit hoher Intelligenz untersucht. Dabei kam heraus, dass clevere Persönlichkeiten meist eher moderne, liberale Werte vertreten. Sie können auch mit Religion oft weniger anfangen als nicht so kluge Köpfe.

Aber was den eher liberalen Lebensstil angeht, gehen viele Menschen mit hohem IQ offenbar noch einen Schritt weiter: Sie gehen oft eher spät ins Bett und trinken regelmäßiger Alkohol – wenn auch nur in Maßen – als Personen mit niedrigerem Intelligenzquotienten. Darüber hinaus bewegen sich schlaue Menschen im Schnitt nicht so viel wie weniger schlaue.

Die Savannentheorie: Schlaue Menschen kommen in der modernen Welt besser klar

Aber sollten nicht gerade intelligente Menschen wissen, was dieser ungesunde Lebensstil anrichten kann? Ist es ihnen einfach egal? Laut Satoshi Kanazawa hängen diese Ergebnisse mit der "Savannentheorie" zusammen. Die besagt, dass Menschen mit höherem IQ tendenziell besser mit Situationen und Entwicklungen des modernen Lebens klarkommen. Die Gehirne weniger schlauer Personen dagegen haben öfter Probleme mit evolutionär betrachtet eher jungen Errungenschaften wie Medien oder dem urbanen Leben. Stattdessen leben solche Menschen eher konservative und traditionelle Werte.

Und da Alkohol als rauschauslösende Droge sowie Medienkonsum im Internet und Fernsehen – die zu Bewegungsmangel und spätem Zu-Bett-Gehen führen – in der Steinzeit noch keine Rolle gespielt haben, haben nicht so intelligente Menschen laut der Savannentheorie keine große Neigung dazu.

Ob jetzt jede Nachteule, die gern ein paar Bierchen trinkt, ein Genie und jede abstinent lebende Marathonläuferin automatisch weniger schlau ist, wagen wir zwar zu bezweifeln – aber um solche Verallgemeinerungen ging es dem Psychologen in seiner Studie wohl auch gar nicht. Sondern eher darum zu untersuchen, wie die Gehirne von intelligenten Menschen und die von weniger intelligenten mit bestimmten Werten und Möglichkeiten umgehen.

Verwendete Quelle: forschung-und-wissen.de, psychologytoday.com

mbl Brigitte

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