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Gute-Nacht-Geschichte für Erwachsene: Hör zu und du schläfst besser ein!

Gute-Nacht-Geschichte für Erwachsene: Frau im Bett
© Shutterstock/ Miramiska
Hast du auch oft Probleme damit, einzuschlafen? Dann hilft eine kleine Geschichte wie diese hier.

Du kennst das sicher. Du liegst abends noch lange wach, weil du dir über dies und das den Kopf zerbrichst und einfach nicht abschalten kannst. Am Morgen danach fühlst du dich wie gerädert, weil du dich kaum erholt hast.

Gute-Nacht-Geschichte: Hören und loslassen!

Dann hilft es dir vielleicht, etwas wirklich Langweiliges zu hören. Ja, richtig gehört - es soll so richtig langweilig sein, um schnell einzuschlafen. Das ist die Idee von Toby Baier: Vom Ausmisten der Wohnung, über Ehrgeiz bis hin zu Elternabenden – in seinem "Einschlafen Podcast" erzählt er aus seinem Leben und achtet laut eigenen Angaben darauf "dass es nicht zu spannend ist". Da wird dann auch mal aus Kants "Kritik der reinen Vernunft" vorgelesen, um das Einschlafen zu erleichtern. Wir finden: großartige Idee - und stellen dir gleich mal eine Folge vor.

Na, schnell eingeschlafen? Dann kannst du weiterhören: Der Podcast erscheint alle zwei Wochen neu und ist kostenlos! Toby selbst schließt natürlich nicht aus, dass man seine Themen auch mal spannend finden kann. "Dann eignen sie sich zum Beispiel für lange Autofahrten", sagt er.

Du willst lieber selbst lesen?

Der Mental-Coach Fabian Freigeist erzählt auf seiner Website eine Gute-Nacht-Geschichte für Erwachsene, die vielleicht auch dir dabei helfen kann, besser einzuschlafen. Wir haben sie gelesen und finden: Da steckt ja so viel Wahres drin!

"Die Geschichte handelt von der kleinen Annika. Sie zittert, wenn Mama und Papa ihr Kinderzimmer verlassen. Denn Geister wüten in ihrem Kleiderschrank, Hexen kichern in der Dunkelheit und Monster lauern unter ihrem Bett. Annika zieht ihre Kuscheldecke bis unters Kinn, drückt ihren Teddy fest an sich und kneift ihre Augen zusammen. Es hilft alles nichts. Sie flüchtet Nacht für Nacht in das sichere Nest ihrer Eltern.

Was würdest du als Elternteil sagen, damit sie sich nicht mehr ängstigt? Würdest du versuchen ihr zu erklären, dass es Geister nicht gibt? Annika würde protestieren. Sie existieren sehr wohl! Sie kann sie hören. Ja, sogar spüren.

Annikas Mutter hat eine Idee. Sie stellt einen kleinen, grün-scheinenden Mond in das Kinderzimmer und erklärt ihrer Tochter folgendes: 'Wusstest du, dass Geister Angst vor grünem Licht haben?' Annika schaut ihre Mutter mit großen Augen an. 'Geister haben auch Angst?' fragt sie. 'Ja, und sie können dir nichts anhaben, wenn der grüne Mond für dich leuchtet.' Jedes Mal, wenn nun Annika wieder ein Kichern hört oder es draußen blitzt und stürmt, schaut sie zu dem Mond. Sie glaubt an ihn. Stellt sich vor, dass sein grünes Licht sie ganz einhüllt. Vertraut auf die Weisheit und Liebe ihrer Mutter und schließt beruhigt die Augen.

Annika wächst heran. Irgendwann braucht sie das grüne Licht nicht mehr. Die Vorstellung von Hexen und Monstern ist nun ulkig. Jedoch… erscheinen ganz andere Geister in Annikas Leben.

Die Sorge, nicht den Richtigen zu finden. Die Sorge, dass das Geld für die Mieterhöhung nicht reicht. Die Befürchtung, dass sie nie mehr in ihre Lieblingsjeans passen wird… Kommen dir diese Gespenster bekannt vor? Auch dreißig Jahre später kann sie abermals wegen Geistern nicht einschlafen. Sie wendet sich wieder an ihre Mutter.

'Weißt du Mama, ich wälze mich manchmal stundenlang im Bett herum. Die Sorgen wollen einfach nicht verschwinden.' 'Meine Kleine, kannst du dich noch an den grünen Mond erinnern, der alle deine Geister verscheuchte?' 'Ja. Was meinst du damit? Ein Plastiklicht wird ja wohl kaum die Lösung für meine Sorgen sein. Diese sind nämlich real!' Da muss die Mutter erst mal herzlich lachen.
'Sorgen sind wie Gespenster. Wenn du nicht an sie glaubst, können sie dir nicht schaden. Denn Sorgen oder Ängste haben nur eine Macht: Sie halten dich davon ab, dich auf jenes zu konzentrieren, was du möchtest. Deine Aufmerksamkeit ist wie der Scheinwerfer eines Leuchtturms. Wenn er auf auf dem ruht, was du möchtest, kann er nicht bei deinen Sorgen sein.' Die Mutter kichert vergnügt und will aufstehen. Für sie ist alles gesagt.

'Aber Mama, wenn ich nicht meine Sorgen löse, dann bleiben sie doch! Ich muss doch über sie nachdenken.' 'Haben wir uns früher mit deinen Geistern beschäftigt? Wurde dein Kleiderschrank abgebaut, die Füße deines Kinderbetts gestutzt oder die Ghostbuster gerufen? Nein, wir haben deine Geister nicht bekämpft, weil es sie nicht gibt. Nur deine Aufmerksamkeit hat ihnen Leben eingehaucht. Genauso existieren deine Sorgen nur in deinem Kopf. Wenn du sie versuchst zu lösen oder zu bekämpfen, bleiben sie am Leben.'

Annika denkt über die Worte ihrer Mutter nach. Wenn dies ihr ein Fremder gesagt hätte, dann hätte sie ihn als Realitätsflüchtling abgestempelt. Jedoch hat sie ihre Mutter zu oft beobachtet, wie sie bei jeglichen Herausforderungen ihr Lächeln behalten hat. Sie hatte dabei nie das Gefühl, dass sie etwas überdecken würde. Erst jetzt, nachdem sie selber die Irrwege und Auf- und Abs des Lebens kennt, schätzt sie dies an ihrer Mutter noch mehr.

'O.K.' sagt Annika. 'Ich gebe dem ein Versuch. Aber an den Schutz des grünen Mondes glaube ich nicht mehr. Tut mir Leid.' Daraufhin antwortet die Mutter. 'Du hast etwas viel, viel besseres. Es sind deine Wünsche und Träume. Lenke dein Scheinwerferlicht auf die Orte, die du sehen, die Menschen mit denen du lachen und die Erfolge, die du feiern möchtest. Ich verspreche dir, dass auch diese Bilder Tag für Tag lebendiger werden.'“

as

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