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Laut Studie So prägen Geschwister unser Leben

Geschwister: Junge und Mädchen
© Photomaxx / Shutterstock
Bruder, Schwester, Einzelkind – was die Forschung darüber weiß, wie (keine) Geschwister unser Leben prägen. Eine Auswahl wichtiger Studienergebnisse.

1. Erstgeborene werden strenger erzogen

Wenn Erwachsene rückschauend das Erziehungsverhalten ihrer Eltern beurteilen, ergeben sich laut einer Leipziger Studie zwischen Geschwistern oft Unterschiede, vor allem, was die emotionale Wärme der Eltern betrifft. Erstgeborene nehmen eine strengere Erziehung wahr, jüngere Geschwister schildern ihre Eltern als liebevoller.

2. Zwillinge, die getrennt voneinander aufwachsen, sind sich ähnlicher

Eineiige Zwillinge, die getrennt voneinander aufwachsen, ähneln sich laut Forschungen aus den USA mehr, als wenn sie in der gleichen Familie groß werden. Einige Unterschiede entwickeln sich offensichtlich nur im direkten Kontakt, um sich von seinem Zwilling abzugrenzen und eine eigene Nische zu finden.

3. Erstgeborene sind mächtig, spätgeborene rebellisch

Historisch gesehen finden sich unter Erstgeborenen viele Mächtige wie Robespierre, Mussolini oder Stalin, weil sie, so US-Psychologe Frank Sulloway, durch ihren Vorsprung an Zuwendung mehr Selbstsicherheit entwickelten. Spätgeborene würden dagegen eher rebellisch und kreativ, wie Darwin oder Marx. Allerdings sind Biografien heute weniger statisch, sodass aufgrund der Geschwisterfolge keine Persönlichkeitsunterschiede mehr bestehen.

4. Geschwister sind im Alter vereint

Statistisch gesehen haben Geschwister im mittleren Erwachsenenalter am wenigsten Kontakt, nähern sich später aber oft wieder einander an. Forscher:innen sprechen von einem U-förmigen Beziehungsverlauf. Neun von zehn Menschen haben als Erwachsene Kontakt zu Bruder oder Schwester, zehn Prozent vermeiden diesen.

5. Einzelkinder sind sozial aktiver als Geschwisterkinder

Ein Viertel der Kinder wächst in Deutschland als Einzelkind auf, ein seit Jahrzehnten relativ konstanter Wert. Typische Vorurteile, wie etwa Egoismus, sind durch Studien nicht belegt. Im Gegenteil: Einzelkinder sind sozial aktiver als Geschwisterkinder, schneiden in IQ-Tests besser ab und können sich sprachlich besser ausdrücken. Diese Unterschiede sind aber recht klein.

6. Sind Erstgeborene im Vorteil?

Studien aus den USA sprechen von durchschnittlich 3.000 Stunden qualitativ hochwertiger Zeit, die Eltern zwischen dem 4. und 13. Lebensjahr mehr mit ihrem erstgeborenen Kind als mit jedem später geborenen verbringen. Gegenüber dem oder der jeweils Älteren sinkt außerdem die Wahrscheinlichkeit, geimpft zu sein, für jedes neue Kind um 20 bis 30 Prozent. Dafür dürfen jüngere Geschwister länger mit ihren Eltern fernsehen.

7. Enge Bindung zwischen Geschwistern

Bereits im Alter von einem Jahr verbringt ein Kind etwa genauso viel Zeit mit Geschwistern wie mit der Mutter. Zwischen drei und fünf nimmt der Umgang der Kinder untereinander dann oft doppelt so viel Raum ein wie der mit den Eltern.

8. Geschwister streiten sich etwa 3,5 Mal pro Stunde

Bis etwa ins Schulalter zanken sich Geschwister 3,5 Mal pro Stunde. Jede gemeinsam verbrachte Stunde beinhaltet statistisch gesehen zehn Minuten Zoff. Entspannter wird das Verhältnis erst bei mehr als fünf Jahren Altersabstand.

9. Menschen, die mit einer Schwester aufgewachsen sind, sind als Erwachsene glücklicher

Laut einer britischen Studie sind Menschen, die mit mindestens einer Schwester aufgewachsen sind, als junge Erwachsene glücklicher und krisenfester. Vermutlich, weil in ihren Familien mehr Gefühle gezeigt und über Probleme gesprochen wurde. Brüder wirken sich dagegen negativ aus.

Brigitte

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