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Female Choice Biologin verrät, warum Partnerwahl eigentlich Frauensache ist

Partnerwahl: Frau guckt Mann tief in die Augen
© Zolotarevs / Shutterstock
Ja, sagt die Biologin Meike Stoverock. Denn dass wir uns Männer aussuchen – und nicht sie uns – liegt eigentlich in unserer Natur.

BRIGITTE: Es heißt: "Jeder Topf findet seinen Deckel." Sie halten das für unnatürlich. Warum?

DR. MEIKE STOVEROCK: Weil wir Menschen eigentlich auf das Prinzip der Female Choice programmiert sind. Wenn wir noch danach leben würden, hieße das, dass nicht alle Männer eine Partnerin finden. Und zwar nicht ein paar wenige, natürlicherweise würden 80 Prozent leer ausgehen.

80 Prozent??

Diese Zahl ist im Tierreich belegt. Und selbst wenn es beim Menschen von Natur aus 70 Prozent wären: Das Ideal der treuen, exklusiven Langzeitbeziehung zwischen Mann und Frau ist eindeutig kulturell geprägt – und nützt vor allem Männern.

Und was bitte ist diese Female Choice?

Ein Muster, das sich bei fast allen Tieren, die sich sexuell fortpflanzen, ausgeprägt hat: Männchen müssen sich bewerben, miteinander konkurrieren, eine Leistung erbringen, damit sie von den Weibchen erwählt werden. Weil Fortpflanzung für ein Weibchen im Vergleich zum Männchen mit deutlich höheren Kosten und Risiken verbunden ist, muss sie sich sehr genau überlegen, mit wem sie sich einlässt. Sie muss einwilligen, sie muss einverstanden sein. Und mit den meisten Männchen ist sie es eben nicht.

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