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Ernährungsberaterin verrät Was unser Essverhalten über uns aussagt – und wie es unsere Beziehung beeinflusst

Uta Bammel: Paar steht Rücken an Rücken im Supermarkt
© garetsworkshop / Shutterstock
Chips in sich reinstopfen, statt zu reden? Die Bioverfechterin verzweifelt am Billigfleisch-Junkie? Wenn es ums Essen geht, zeigt sich, welche Konflikte in einer Beziehung schwelen. In Zeiten von Corona noch mal mehr. Das weiß niemand besser als die Ernährungsberaterin und Paartherapeutin Uta Bammel.

Weniger Bewegung, mehr Stress – viele haben während der Pandemie ein paar Kilo zugelegt. Aber mein Körper hat auch wirklich oft zu mir gesagt: Ich brauche Wein und Erdnüsse, sofort!

Uta Bammel: War das wirklich der Körper – oder die Seele?

Gute Frage.

Es liegt sicher nicht in unserer Natur, uns über lange Zeit einzuschränken und uns an Regeln zu halten, die wir nicht haben wollen, auch nicht beim Essen. Aber sich gestresst aufs Sofa zu legen, Chips zu knabbern und ein Glas Wein zu trinken, ist ja nicht das, was wirklich hilft– auch, wenn es sich für den Moment so anfühlt.

Warum fallen wir trotzdem immer wieder drauf rein?

Schon Neugeborene suchen an der Brust der Mutter Nahrung, Liebe, Wärme und Geborgenheit. Dieser Mechanismus wird uns später zum Verhängnis: Weil wir die Nahrungsaufnahme damit verbinden – zum Beispiel, wenn wir abends auf dem Sofa sitzen und naschen. Besser wäre es, kurz die Stopptaste zu drücken, innezuhalten und die Frage zu stellen, was wir eigentlich gerade brauchen. Denn häufig ist das keine Nahrung, sondern vielleicht Schlaf. Vielleicht sehnen wir uns auch nach guten Gesprächen, möchten von unserem Partner liebevoll in den Arm genommen werden, wünschen uns leidenschaftlichen Sex. Dieses Essen auf dem Sofa hat in der Regel nichts mit körperlichem Hunger zu tun, sondern mit emotionalen Bedürfnissen.

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