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Psychologie 4 Übungen, mit denen du emotional erreichbar wirst

junge Frau steht mit Turban steht in einem weißen Kleid vor einer weißen Wand
© zolotareva_elina / Adobe Stock
Sowohl romantische als auch platonische Beziehungen erfordern eine emotionale Investition, und manchmal gibt eine Person mehr als die andere. Du möchtest deine Gefühle besser verstehen und emotional erreichbar werden? Die folgenden vier Übungen können dir dabei helfen.

Beziehungsunfähigkeit, Bindungsangst oder emotionale Unerreichbarkeit: Das sind Wörter, die uns aktuell vielerorts begegnen. Ob im Freundeskreis, in Podcasts oder Serien – der Umgang mit den eigenen Gefühlen und Emotionen läuft bei den wenigsten Menschen glatt. Dafür können wir erstmal nichts. Denn während wir uns zu erwachsenen Menschen entwickeln, gibt es kaum jemanden, der ein Auge darauf hat, wie es in uns aussieht. Die eigenen Emotionen wahrzunehmen, ist kein Schulfach, in dem wir eine Prüfung ablegen müssen. Und in Familien werden Gefühle oft ebenso unter den Tisch gekehrt.

Ist es etwas Schlechtes, emotional unerreichbar zu sein?

So viel vorweg: Es ist nicht gesagt, dass emotional unerreichbare Menschen automatisch unglücklich sind. Was aber bewiesen ist: Stabile, tiefgründige und langfristige Beziehungen stellen eine Bereicherung im Leben dar. Entscheidend ist jedoch, wie zufrieden wir als Person damit sind. Liebst du deine Freiheit über alles und bist aktuell nicht auf der Suche nach tieferen Bekanntschaften, so ist das absolut okay. Genauso legitim ist es aber auch, sich nach intensiveren Beziehungen zu sehnen. Am Ende geht es darum, dass wir uns gut fühlen. Lebensentwürfe sind so individuell wie unsere Persönlichkeit.

Warum sind viele Menschen emotional unerreichbar?

Wenn wir uns abkapseln oder emotional blockiert fühlen, handeln wir oft aus unserem verwundeten Selbst heraus. Aus dem Teil von uns, der in der Vergangenheit verletzt wurde. In der Hoffnung, uns so vor künftigen Verletzungen zu schützen. Sicher macht es uns angreifbar, unser Innerstes nach außen zu tragen. Sind wir emotional unerreichbar, bleibt aber das, was sich viele von uns insgeheim wünschen – darunter Liebe, Verbundenheit und Intimität – erst recht auf der Strecke. Um anderen näher zu kommen und unsere Beziehungen zu vertiefen, brauchen wir einen Zugang zu unseren Emotionen. Und Mut. Wenn du dich dazu entschließt, deine zwischenmenschlichen Beziehungen auf ein höheres Niveau zu heben, findest du im Folgenden ein paar hilfreiche Werkzeuge.

4 Übungen, mit denen du emotional erreichbar wirst

1. Der Spiegel

Bevor wir unsere zwischenmenschlichen Beziehungen verbessern, lohnt es sich, unsere Beziehung zu uns selbst zu optimieren. Wenn wir uns als Person nicht vollständig verstehen, projizieren wir das möglicherweise auf andere. Unterstützend können wir das Verhalten der anderen wie einen Spiegel betrachten. Die Handlung unseres Gegenübers verrät erstaunlich viel über uns selbst.Unsere komplette Umgebung ist ein Spiegelbild unseres inneren Zustands. Frage dich, wo du dich wertgeschätzt fühlst und wo nicht. Inwiefern spiegelt das deine eigenen unerfüllten Bedürfnisse und Wünsche wider? Hast du eine Antwort gefunden, kannst du dich dazu verpflichten, dir diese Bedürfnisse selbst zu erfüllen. Einfacher gesagt: Wenn du dich von deinem Gegenüber nicht wertgeschätzt fühlst, kannst du dich fragen, wo du dich selbst nicht wertschätzt. Wie sich fehlende Selbstachtung auf deine Beziehungen auswirkt, liest du hier detaillierter:

2. Verbinde dich mit deinen Werten

Wir nehmen nur die Liebe an, von der wir glauben, dass wir sie verdient haben. Bei mangelndem Selbstwert kann das zu toxischen Beziehungen führen. Hast du deine Werte erkannt? Das ist ein fabelhafter Fortschritt. Nun kannst du damit beginnen, deine Werte zu überarbeiten. Notiere sie dafür und stelle neue Regeln für dich auf. Ab sofort bist du nämlich nicht mehr das verletzte Kind, das seine emotionalen Bedürfnisse nicht befriedigt bekam. Als emotional reife Person begrüßt du die Liebe zuerst mit Selbstliebe und dem Wissen um deinen wahren Wert. Das Beste, was du also tun kannst, ist, dir über deine Wünsche klar zu werden und zu wissen, wie du behandelt werden möchtest.

3. Zeige dein wahres Ich

Wenn wir neue Menschen kennenlernen, halten wir uns gerne zurück. Insbesondere emotional unerreichbare Menschen führen lieber oberflächliche Gespräche. Erzählen wir mit zunehmendem Vertrauen aber mehr von unserem wahren, emotionalen Selbst, bauen wir Intimität auf und laden andere dazu ein, das Gleiche zu tun. Gegenseitige Authentizität führt zu tieferen und stärkeren emotionalen Bindungen. Mach dich nicht verrückt, wenn du dich nicht direkt öffnen kannst. Sich verletzlich zu zeigen, ist alles andere als einfach. Mit der Zeit wirst du aber erkennen, wie heilend es sein kann, sein Innerstes mit anderen zu teilen.

4. Nimm deine Gefühle immer wieder wahr

Im Leben wird es wiederholt Ereignisse geben, die uns vor Herausforderungen stellen. Auch wenn wir unseren Wert kennen und zufrieden durch den Alltag gehen, gibt es hin und wieder Tage, an denen uns das alles schwerer fällt. Wir dürfen auch mal traurig oder frustriert sein. Wichtig ist, diese Gefühle nicht zu unterdrücken. Alle Emotionen, egal ob positiv oder negativ, sind willkommen. Nur wenn wir unsere Emotionen akzeptieren und sie nicht bekämpfen, führen wir eine gesunde Beziehung zu uns selbst. Wird dir einmal alles zu viel, kannst du ein paar Atemtechniken ausprobieren. Vielleicht hilft dir aber auch eine geführte Meditation oder ein Eintrag ins Tagebuch. Suche dir eine unterstützende Methode, um deine Gefühle zu spüren.

Verwendete Quelle: mindbodygreen.com

Brigitte

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