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"Ich bin vor einem Jahr mit meiner Familie, unserem Hund und unseren beiden Islandpferden nach Rømø, Dänemark, ausgewandert. Grund dafür waren vor allem die Pferde. Früher standen sie auf einem Hof, der eine halbe Stunde von unserer Wohnung in Pinneberg entfernt lag. Jetzt leben Minning und Huginn in einer riesigen Herde in der Nähe des Reiterhotels, in dem mein Mann und ich arbeiten. Sie stehen das ganze Jahr über draußen.
Die Landschaft ist ideal, es gibt eine unglaubliche Weite. Minning und Huginn können sich austoben, sie genießen die Seeluft und das Baden im Meer. Auch meine pferdeverrückte Familie fühlt sich sehr wohl. Das Einzige, was uns am Anfang schwerfiel, war die Sprache. Inzwischen können wir aber schon gut Dänisch. Die Insel und das Hotel kannten wir aus Urlauben. Irgendwann hatten wir die Idee, uns dort zu bewerben - ohne zu wissen, ob die überhaupt jemanden brauchen. In der Antwort-Mail der Hotelbesitzerin stand: 'Kommen Sie sofort.' Wir waren sehr überrascht, haben dann aber innerhalb von neun Tagen unsere Wohnung gekündigt und unsere 15-jährige Tochter Hannah von der Schule abgemeldet.
Mein Mann, der früher als Architekt gearbeitet hat, ist nun für die Technik im Hotel zuständig. Ich sitze an der Rezeption. Manchmal übernehme ich Ausritte mit den Touristen und kann so Hobby und Beruf verbinden. Hannah geht mit den dänischen Kindern zur Schule. Der schönste Moment für uns alle war der erste Ausritt am Strand. Es ist ein tolles Gefühl, durch die leere Landschaft zu galoppieren. Inzwischen wohnen wir in einem Haus direkt am Meer. Und wir haben uns noch ein drittes Pferd gekauft: Blika."
