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Studie zeigt In diesem Alter sind wir am entspanntesten

Zwei Frauen plaudern: In diesem Alter sind wir am entspanntesten
© InsideCreativeHouse / Adobe Stock
Unser Stresslevel variiert im Laufe des Lebens stark. Aber auch, wie wir damit umgehen, ist nicht in jedem Alter gleich. Eine groß angelegte Studie hat nun herausgefunden, wann wir am gelassensten sind.

Wie gut wir mit dem Älterwerden fertigwerden, ist sehr unterschiedlich. Einige Menschen können es nur sehr schwer akzeptieren, dass ihre Fitness ab einem gewissen Alter nachlässt, dass sich mehr und mehr Fältchen zeigen und dass gewisse Dinge einfach mehr Zeit brauchen. Andere Menschen stört das nicht besonders, sie freuen sich vielleicht sogar auf die Zeit der Rente.

Studie zu Stress in verschiedenen Lebensphasen

Mit gutem Grund, denn die "Rushhour des Lebens" zwischen 30 und 40 ist häufig die stressigste Phase: Wir sind im Job sehr eingespannt, viele Menschen bekommen Kinder und schaffen sich Wohneigentum an, gleichzeitig kümmern wir uns möglicherweise um unsere alternden Eltern. Eine Studie hat nun untersucht, in welcher Phase des Lebens wir uns am entspanntesten fühlen – und tatsächlich: Mit dem Alter werden wir gelassener.

Für ihre Langzeitstudie hat die Penn-State-Universität im US-Bundesstaat Pennsylvania rund 3.000 Menschen zwischen 25 und 74 Jahren über einen Zeitraum von 20 Jahren begleitet. Die Forschenden haben sich dafür vor allem die Tage im Leben dieser Personen angeschaut, die besonders stressig waren. Bei den 25-jährigen Proband:innen waren das fast die Hälfte aller Tage, während die 70-Jährigen nur an gut einem Drittel ihrer Tage Stress empfanden.

Soziale Rollen in jungen Jahren sorgen für mehr Stressoren

Studienleiter David Almeida, Professor für menschliche Entwicklung und Familienwissenschaften an der Penn-State-Universität, erklärt die Ergebnisse der Studie wie folgt: "Etwas am Älterwerden führt zu weniger Stressoren im Leben." Das könne mit den sozialen Rollen zusammenhängen, die wir im Laufe des Lebens ausfüllen. "Als jüngere Menschen müssen wir mehr unter einen Hut bekommen, im Job, in der Familie und zu Hause. All das kreiert täglichen Stress. Wenn wir altern", so der Forscher, "verändern sich unsere sozialen Rollen und unsere Motivation. Ältere Menschen wollen häufig das meiste aus der Zeit machen, die sie noch haben."

Ein weiterer Aspekt, der dem Forschungsteam aufgefallen ist: Die jüngeren Personen waren deutlich schlechter drauf, wenn sie Stress empfanden, während die Älteren selbst an stressigen Tagen noch ein sonniges Gemüt zeigten. Sie konnten mit den Stressoren also lockerer umgehen.

Studie zeigt: Mitte 50 scheint das entspannteste Alter

Insgesamt zeigte sich, dass Menschen mit etwa Mitte 50 am wenigsten gestresst waren und die größte Resilienz im Umgang mit Herausforderungen an den Tag legten. In den späten 60er- und frühen 70er-Jahren zeigte sich ein leichter Anstieg des täglichen Stresslevels – vor allem durch körperliche und geistige Herausforderungen des Alterns. Allerdings begegneten die Menschen in dieser Altersspanne im Schnitt solchen Stressoren deutlich gelassener als die Personen in ihren 20ern und 30ern.

Die Ergebnisse dieser Studie sind auf der einen Seite vielleicht ein Grund, sich auf die Zeit zu freuen, in der wir weniger Stress empfinden – und vor allem besser damit umgehen können. Auf der anderen Seite können wir ebenfalls daraus mitnehmen, dass es auch in jüngeren Jahren häufig gar nicht notwendig ist, sich selbst so stark unter Druck zu setzen. Vielleicht schaffen wir es ja, einige Dinge im Leben etwas entspannter anzugehen – und das hilft uns schließlich auch, wenn wir älter werden!

Verwendete Quellen: mindbodygreen.com, psu.edu

mbl Brigitte

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