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Psychologie 5 geheime Anzeichen, dass du unglücklich bist

Traurige Frau sitzt mit einem Hund auf dem Sofa
© Tatyana Gladskih / Adobe Stock
Manchmal bemerken wir im Alltag gar nicht, dass unser Glücksempfinden abnimmt. An diesen 5 versteckten Warnsignalen kannst du erkennen, ob du unglücklich bist.

Um zu erkennen, ob wir unglücklich sind, müssen wir erstmal verstehen, was genau eigentlich Glück impliziert. Glücklich sein hat sich in den vergangenen Jahrzehnten zum gesellschaftlichen Zwang entwickelt. Dabei hat es viele Bedeutungen. Vordergründig werden dafür Begriffe wie Selbstoptimierung oder Selfcare verwendet und dahinter steckt eine ganze Industrie. Wir kaufen uns Gesichtsmasken, um zu entspannen, installieren uns kostenpflichtige Meditations-Apps auf unseren Smartphones, um dem Alltag zu entfliehen oder besuchen Yin-Yoga-Kurse, um unsere innere Kraft zu finden. Das alles kann bis zu einem gewissen Grad dabei helfen, mit den gesellschaftlichen Zwängen zurechtzukommen. Aber macht Selbstoptimierung auf Dauer glücklich? Oder sorgt es doch nur dafür, dass wir negative Gefühle unterdrücken? Was genau beinhaltet denn glücklich sein?

Glücklich sein bedeutet nicht, jeden Tag rund um die Uhr mit einem Lächeln im Gesicht herumzulaufen

Was viele vergessen: Wir können durchaus glücklich sein, aber einen schlechten Tag erwischen. Wie glücklich wir sind, hängt natürlich teilweise mit äußeren Umständen wie Job, persönlicher Freiheit, Beziehungen oder der Gesundheit zusammen. Das ist aber keine Voraussetzung für unser Wohlbefinden. Wir können die wohlhabendsten Menschen und trotzdem traurig sein, genauso wie wir von einem schweren Schicksalsschlag getroffen werden können und dennoch voller Zuversicht in die Zukunft blicken.

Viele Studien haben bereits bewiesen: Es ist unsere innere Haltung, die ausschlaggebend für unser Glücksempfinden ist. Das hat übrigens auch schon der Philosoph Nicolas Chamfort vor vielen Jahren erkannt. So schrieb er: "Es ist schwer, das Glück in uns zu suchen. Aber es ist ganz unmöglich, es anderswo zu finden." Es kommt also darauf an, wie wir selbst die Dinge beurteilen. Glücklich sein ist eine Entscheidung.

Was, wenn man sich nicht für das Glücklich sein entscheiden kann?

Nun kommt es nicht selten vor, dass wir es einfach nicht schaffen, das Glück in uns zu finden. Damit sind wir nicht alleine. Es gibt viele, viele Menschen in unserer Gesellschaft, denen das innere Wohlbefinden abhandengekommen ist. Das kann passieren, wenn wir nie gelernt haben, das "Glücklich sein" zu fördern. Zum Beispiel, wenn uns in der Vergangenheit oft unrecht getan, wir immer klein gehalten wurden oder an psychischen Krankheiten wie Depressionen oder einem Burn-out leiden. Das Gute daran: Es gibt einen Weg aus dieser Abwärtsspirale – sofern wir erkennen, dass wir uns in ihr befinden. Denn natürlich – in einer leistungsorientierten Gesellschaft wie unserer, wollen wir mithalten. Wir gestehen uns nicht ein, dass wir eine Verschnaufpause benötigen, hören selten in uns hinein und sehen unser persönliches Glück nicht immer als Priorität.

5 geheime Anzeichen, dass du unglücklich bist

1. Du schläfst nicht gut

Geistern zu viele Gedanken, Ängste oder Sorgen in unserem Kopf herum, wirkt sich das negativ auf unseren Schlaf aus. Schläfst du in letzter Zeit vielleicht unruhiger als sonst, obwohl du eigentlich erschöpft und müde bist, so könnte das ein Anzeichen dafür sein, dass du unglücklich bist und diesen Zustand noch zu verdrängen versuchst. Lege dir ein Notizbuch neben dein Bett und probiere, die Gedanken, die dich nachts wachhalten, aufzuschreiben. Du wirst sehen, dass du sie dir aus dem Kopf schreibst und ruhiger schläfst. Und vielleicht erkennst du sogar ein Muster in den Themen, die dich um den Schlaf bringen.

2. Du kannst die kleinen Glücksmomente des Lebens nicht erkennen

Das Leben ist voller kleiner Glücksmomente, die wir leider nicht immer erkennen. Da nützt es auch nichts, wenn Menschen uns vorschlagen "einfach mal positiver zu sein". Eine Hilfe kann sein, ein Glückstagebuch zu schreiben. Welche drei Dinge haben dich heute glücklich gemacht? Schreib sie auf. Wenn du versuchst, Dinge bewusster zu erleben, wirst du auf Dauer glücklicher. Doch sei auch immer geduldig mit dir selbst. Nicht immer fällt es uns leicht, positive Dinge zu erkennen. Wenn du zu Beginn pro Woche nur ein glückliches Erlebnis festhalten kannst, ist das trotzdem ein toller Anfang, auf den du stolz sein kannst.

3. Du lässt deine Hobbys schleifen

Du gehst nicht mehr zum Sport, lässt deine Hobbys schleifen, triffst deine Freund:innen seltener und findest für jegliche andere Dinge, die dir früher viel Spaß bereiteten, Ausreden? Das könnte darauf hinweisen, dass du antriebslos und in der Tiefe deines Herzens unglücklich bist. Wichtig ist, dass du offen mit deinen Freund:innen oder deiner Familie darüber kommunizierst. Sie werden garantiert Verständnis dafür haben und dich dabei unterstützen, dein inneres Gleichgewicht zu finden – mit oder ohne professionelle Hilfe.

4. Deine Ausstrahlung und deine Körperhaltung verändern sich

Unsere Ausstrahlung und die Körperhaltung spiegeln unser Innenleben. Sind wir unglücklich, verängstigt oder traurig, sieht man uns das auch an. Daher ist es wichtig, unsere Liebsten zu beobachten und gegebenenfalls nachzufragen, wenn wir das Gefühl haben, dass es ihnen nicht gut geht. Denkst du, dass du unglücklich bist? Dann kannst du auch deine engsten Vertrauten befragen, ob ihnen eine Veränderung an dir aufgefallen ist.

5. Dir fehlt es an Selbstwert

Wir sind unser größter Kritiker. Doch niemand, der mit sich selbst in Feindschaft lebt, kann glücklich sein. Beobachte, wie du mit dir in deinen Gedanken sprichst und reflektiere: Würdest du so auch mit deinen liebsten Menschen sprechen? Oft ist die Antwort: nein. Änderst du die Bewertung deiner eigenen Person ins Positive, wirst du bald auch Glückseligkeit empfinden.

Findest du dich in manchen Punkten wieder? Und das vielleicht schon seit sehr langer Zeit? Das ist kein Grund zur Scham. Vielleicht redest du im ersten Schritt mit engen Vertrauten über deine Gedanken und Gefühle. Vielleicht magst du dir auch professionelle Hilfe suchen. Schließlich hat jeder Mensch das Recht, glücklich zu sein. Unterstützung findest du auch an folgenden Anlaufstellen: Die Telefonseelsorge ist 24 Stunden jeden Tag für dich erreichbar. Hier findest du außerdem wichtige Tipps für die Therapieplatz-Suche.

joe Brigitte

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