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"Zeitumstellung? Kenne ich nicht" 7 Situationen mit meinem dementen Opa, die zum Lachen und Weinen sind

Opa und Enkelin am Laptop
© Halfpoint / Adobe Stock
Demenz ist eine schei*** Krankheit und natürlich eigentlich nicht zum Lachen. Doch manche Situationen sind einfach zu niedlich, sodass man schmunzeln muss! Meine Favoriten aus den letzten Jahren.

Zugegeben: Wenn mein Opa mich innerhalb von zehn Minuten dreimal dasselbe fragt, finde ich es nicht so witzig. Doch manchmal gibt er Sprüche oder Überlegungen von sich, da können wir uns nicht beherrschen und müssen einfach nur lachen – auf wie absurde Ideen kann man denn kommen? Sieben herrliche Beispiele aus unserem Alltag, über die wir gleichzeitig lachen und weinen wollten: 

1. Handy mit dem Rasiererladekabel aufladen

Fangen wir harmlos an, denn wir alle verwechseln doch hin und wieder mal ein Kabel, einen Schlüssel oder Namen. Letzteres ist natürlich sowieso ein Klassiker im Alter. Doch als mein Opa verzweifelt mit seinem Handy und einem Kabel ankam, das offensichtlich einen ganz anderen Stecker hat als für das Handy nötig, mussten wir schon kurz schmunzeln. Am Ende hat sich aber alles geklärt: Das Kabel konnte den Rasierer laden und das eigentliche Handyladekabel das Handy – für mein Opa war ein kleines technisches Wunder geschehen.

2. Mit dem Rasierer telefonieren?

Okay, jetzt wird es schon besser. Denn irgendwie scheint es die Kombination aus Rasierer und Telefon meinem Opa angetan zu haben. Mein Opa mütterlicherseits und meine Oma väterlicherseits leben im selben Wohnstift, nur ein paar Flure auseinander. Klopft mein Opa an Omis Tür und sagt, sein Handy funktioniert nicht mehr. Sie geht mit ihm rüber in seine Wohnung, er zeigt ihr seinen Rasierer und sagt, das geht einfach nicht mehr an und er kann gar keinen mehr anrufen. Sie klärt ihn auf, dass das ja auch sein Rasierer sei, mit dem er lediglich seinen Bart wegmachen könne. Wieder eine "neue" Erkenntnis in seinem Leben!

3. Guthaben mit dem Ladekabel aufladen

Ich sag ja, man könnte über diese Situationen gleichzeitig lachen und weinen. Sie sind niedlich, und irgendwie auch traurig. Doch versuchen wir weiterhin auf der lachenden Seite zu bleiben! Nächste Situation: Mein Opa kommt – wieder einmal verzweifelt – bei uns an. Bei seinem Handy kommt die Ansage, dass sein Guthaben aufgebraucht ist. Holt er das Ladekabel heraus und fragt, ob wir das damit wieder aufladen können. Hmmm, das wäre zwar innovativ, aber war dann doch nicht möglich …

4. Prinzip Adventskalender mal anders

Gehen wir in die Weihnachtszeit über. Meine Mama ist seit Jahren so lieb und bastelt mir, meinem Bruder und meinem Opa jeweils einen Adventskalender. Legt sie die kleinen Säckchen also bei meinem Opa auf den Tisch. Nach zirka einer Woche fragt sie ihn am Telefon, was denn heute in seinem Kalender war – Stille … Fahren wir ein paar Tage später zu ihm, ist der Adventskalender nicht mehr da. Gefunden haben wir die 24 leeren Säckchen dann in einer Schublade. Aber immerhin hatte er sich dann wohl 24-mal auf einmal gefreut.

5. Alte Geburtstagskarten kann man noch recyceln

Man kann meinem Opa nicht vorwerfen, dass er nicht nachhaltig lebt! Doch Geburtstagskarten wiederverwenden, ist vielleicht doch nicht so passend. Sah er anders – und schenkte meiner Oma dieses Jahr eine Karte mit einer anderen Jahreszahl und anderem Namen drauf. Na ja, wir haben es alle mit Humor genommen. Bis heute stellt sich uns aber die Frage, wieso er diese Karte hatte und nicht die Person, an die sie vor Jahren adressiert wurde …

6. "Zeitumstellung? Kenne ich nicht"

Ach, es ist echt herrlich. Vor ein paar Jahren ist mein Opa in den bereits erwähnten Wohnstift gezogen. Am gleichen Wochenende war Zeitumstellung. Das haben wir ihm erklärt und mit ihm seine Uhren gestellt. Fragt er völlig aus dem Nichts, weil er das ja noch nie erlebt hätte, ob das jetzt gemacht wird, weil er umgezogen ist. Also merkt euch: Umzug gleich Zeitumstellung. Oder auch lieber nicht. Aber generell erlebt mein Opa gerade vieles zum ersten Mal in seinem Leben. Der hundertste Cappuccino ist sein erster, in dem Restaurant war er ja noch nie und das Geschäft sieht er zum ersten Mal.

7. Das Hotel reparieren?

Ich weiß nicht genau, wann die letzte Reise in ein Hotel von meinem Opa war. Dass heutzutage eigentlich immer ein Föhn vorhanden ist, wusste er also vielleicht tatsächlich nicht – und manche mögen ja auch lieber den eigenen. Doch als wir ein Familienwochenende im Harz machten und er im Hotelzimmer ein Strommessgerät, mehrere Taschenlampen, Batterien und weiteres Werkzeug auspackte, fragten wir uns schon: Wann brauchte man das bitte alles in einem Hotel und wofür möchte er das an diesem Wochenende nutzen? Am Ende hat er es wohl nicht gebraucht, denn es lag am Abreisetag noch genauso da.

Brigitte

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