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Die Konformitätsfalle Woran du merkst, dass du dich zu sehr an anderen orientierst

Wer zu angepasst ist, verliert sich selbst
© BNP Design Studio / Adobe Stock
Die Angst ausgeschlossen zu werden ist tief in uns Menschen verwurzelt. Allerdings kann das auch zu weit gehen. Aber woran merkst du, dass du zu angepasst lebst?

Der Drang nach Akzeptanz, Harmonie, Freundschaften und Beziehungen liegt in der menschlichen Natur. Nicht selten stellen wir dafür unsere eigenen Wünsche und Bedürfnisse zurück. Früher hat das schließlich unser Überleben gesichert. In dem komplexen sozialen Gefüge der heutigen Welt ist es aber, wie so häufig, nicht immer klar, ob unsere Instinkte uns helfen oder schaden. In vielen Fällen gilt: Weniger ist mehr. So auch mit der Konformität. 

Was sind die Anzeichen, dass du dein Leben zu sehr an anderen orientierst?

Übermäßige Konformität zeichnet sich besonders dadurch aus, dass du dich selbst anpasst, um anderen zu gefallen oder dich sogar schlicht an ihrem Verhalten orientierst. Deine eigenen Interessen treten also in den Hintergrund und im Extremfall werden die des Umfeldes übernommen. Das hat sowohl für dich als auch für die Beziehungen zu deinen Mitmenschen negative Folgen. 

Wenn wir unseren eigenen Interessen und Bedürfnissen nichtmehr nachgehen, verlieren wir das, was uns ausmacht: Unsere Individualität. Das kann dazu führen, dass du dich nicht erfüllt fühlst in deiner persönlichen Entwicklung. Schädlich für deine mentale Gesundheit ist es zudem, wenn du anfängst, Dinge zu machen, die du gar nicht willst, nur, um dazuzugehören oder anderen zu gefallen. 

Damit geht oft einher, dass Betroffene aufhören, ehrlich zu kommunizieren. Unter diesem Mangel leiden auch deine Beziehungen. Denn ohne notwendigen Austausch kommt es zu einer emotionalen Kluft und Distanz zwischen dir und deinen Mitmenschen. Es fühlt sich so an, als würde die Intimität fehlen und möglicherweise fühlt ihr euch gegenseitig unverstanden.

Konformität ist nicht immer schädlich und in einem angemessenen Maß auch natürlich. Merkst du aber, dass sie dir, wie beschrieben, schadet, solltest du etwas an deinem Verhalten ändern. Dafür gibt es eine Reihe hilfreicher Tipps, die sich schnell umsetzen lassen. 

Mit diesen sieben Tipps kannst du die negativen Einflüsse minimieren

1. Mut zur Individualität zeigen

Du solltest dir und deinem Gegenüber die nötige Unterstützung geben, wenn es darum geht, den eigenen Hobbies oder Interessen nachzugehen. Das bedeutet nicht, immer dabei zu sein. Sondern eher im Gegenteil zu akzeptieren und zu respektieren, dass ihr eigenständige Menschen, mit unterschiedlichen Vorlieben seid und diesen auch mal allein nachgehen könnt.

2. Unterschiede feiern

Auch gemeinsam ist es möglich kulturelle, charakterliche oder persönliche Differenzen zu genießen. Ihr könnt euch gegenseitig etwas zeigen oder zusammen Dinge erleben, die für eine der beiden Seiten neu sind. Es ist wichtig, offen zu sein und anderen zu zeigen, wer man ist und gleichzeitig neue Erfahrungen nicht auszuschließen. 

3. Kommunikation verbessern

Damit eure Beziehung intimer wird, ist es hilfreich, regelmäßige Gespräche zu führen, in denen beide Seiten ihre Gedanken teilen können, ohne für diese verurteilt zu werden. Dabei ist es besonders wichtig, konstruktiv und ehrlich zu bleiben. 

4. Selbstreflexion fördern

Damit man in regelmäßigen Gesprächen etwas beitragen kann, ist es sinnvoll, die eigenen Verhaltensweisen und Emotionen zu reflektieren. Beispielsweise durch regelmäßiges Journaling, also Aufschreiben der eigenen Gedanken, lässt sich herausfinden, an welchen Bereichen du oder ihr noch arbeiten könnt. 

5. Klare Grenzen setzen

Du solltest deine eigenen Grenzen klar setzen und kommunizieren. Für die Freundschaft oder Beziehung mit deinem Gegenüber gilt: Respektiere es, wenn die andere Person mal Zeit für sich braucht und fordere diesen Respekt auch genauso ein.

6. Setze dir eigene Ziele

Eigene Bestrebungen zu haben und diese auch zu verfolgen ist essenziell. Das heißt nicht, sie zwangsweise vor anderen zu verstecken. Dafür aber, dass du sie für dich klar bestimmst und dich dabei nicht nach anderen richtest. 

7. Dich um deine mentale Gesundheit kümmern

Selfcare ist besonders wichtig, wenn es darum geht, deinen eigenen Bedürfnissen und Wünschen nachzukommen. Versuche deshalb Beschäftigungen nachzugehen, die deiner Psyche guttun. 

Ein gewisses Maß an Angepasstheit ist natürlich. Wie du jetzt weißt, sollte es aber nicht zu viel werden. Dabei ist es nicht immer leicht, den eigenen Weg zu gehen und sich nicht zu sehr von unserer Umwelt formen zu lassen. Aber du kannst es versuchen, schließlich werden Menschen, die die eigene Individualität fördern dafür belohnt. So hast du die Möglichkeit, tiefere Beziehungen aufzubauen, mehr deinen eigenen Bedürfnissen nachzukommen und im besten Fall sogar anderen Menschen dabei zu helfen, aus der Konformitätsfalle zu entkommen. Deshalb: Trau dich! Du kannst dir und anderen damit etwas Gutes tun. 

Verwendete Quellen: Psychologytoday.com

Brigitte

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