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Psychologie Welcher Persönlichkeitstyp kommt am besten mit Stress klar?

Eine Gesichtshälfte einer Frau im Porträt
© Beaunitta Van Wyk/peopleimages.com / Adobe Stock
Bist du Team: "Das ist alles zu viel! Schluss damit!" – oder doch eher: "Ach, das wird schon ... in der Ruhe liegt die Kraft."? Wie Menschen in stressigen Situationen reagieren, ist ganz individuell. Wir erklären, was dein Persönlichkeitstyp für dein Stresslevel bedeutet.

Wie wir in einer stressigen Situation reagieren, kann mit unserer Persönlichkeit zusammenhängen; genauer: mit den Ausprägungen der sogenannten "Big Five" der Persönlichkeitspsychologie: Extraversion, Gewissenhaftigkeit, Neurotzismus, Verträglichkeit und Offenheit. Manche sind dabei stärker als andere ausgeprägt und machen gemeinsam den eigenen Charakter aus, jedenfalls in der Theorie.

Geht es um Stress, können Menschen in manchen Momenten unfassbar aufgeregt sein und in anderen die Ruhe selbst. Manchmal wird ihre Reaktion auch durch die einer anderen Person bedingt. Beispielsweise sind wir oft voller Zuversicht, wenn neben uns jemand einen kleinen Nervenzusammenbruch hat – oder wir zeigen selbst unsere Vulnerabilität, wenn wir mit einem Menschen zusammen sind, der ein gewisses (Selbst-)Vertrauen ausstrahlt.

Wir erklären, welche Vor- und Nachteile die Eigenschaften des Big-Five-Modells mit sich bringen und was sie eventuell für das Stresslevel bedeuten.

So wirken sich die Big Five auf Stress aus

Die Persönlichkeitsmerkmale der Big Five können sowohl stark als auch schwach ausgeprägt sein. Wir gehen hier von einem hohen Wert bei den jeweiligen Eigenschaften aus.

1. Die Extravertierten

Extravertierte Menschen sind gern unter anderen – sie sind kommunikativ und gewinnen meist eher Energie aus Interaktionen als dass sie welche verlieren. Ihre gute Kommunikationsfähigkeit führt dazu, dass sie ebenfalls häufiger mit anderen Menschen über ihre Probleme sprechen und so ihren Stress minimieren.

Extravertierte Personen neigen dazu, in schwierigen Momenten das Positive zu sehen. Statt sich beispielsweise auf die Anstrengungen eines Umzugs zu konzentrieren, sehen sie eher das Schöne wie neue Restaurants und Parks in der Nähe, die sie bald entdecken können.

2. Die Gewissenhaften

Diese Menschen planen und organisieren gern und mögen es, vorbereitet zu sein. Auf andere wirken sie oft sehr kompetent. Ihr vorausschauendes Verhalten kann stressige Situationen eindämmen, ehe sie entstehen. Dieser Persönlichkeitstyp hält sich lieber an feste und bereits bekannte Strukturen und ist eher weniger risikofreudig. Außerdem kümmert er sich um die eigene Gesundheit, was ebenfalls Stress reduziert.

3. Die Offenen

Diese Menschen sind offen gegenüber neuen Erfahrungen und lieben das Kreative und Ästhetische. Sie können meist gut mit Stress umgehen, da sie sich ähnlich verhalten wie die Extravertierten. Sie haben meist ein gutes soziales Netzwerk und bewerten neue Erfahrungen eher positiv.

4. Die Neurotizisten

Diese Menschen zeigen nur ungern ihre Emotionen und wirken sehr kontrolliert. Etwas, dass sich in manchen Situationen durchaus auszahlen kann, da sie so aussehen, als würden sie die Ruhe bewahren. Innerlich sind sie jedoch oft ängstlich oder nervös. Wer einen hohen Wert an Neurotizismus hat, gilt als eher emotional instabil. Diese Menschen zweifeln häufig an sich selbst und neigen zu negativen Gedanken.

5. Die Verträglichen

Sie kommen gut mit anderen klar und sind wahre Team-Player:innen. Denn sie sind kooperativ und haben zudem noch ein höheres Vertrauen in andere Personen. Auf interpersoneller Ebene entstehen daher seltener Stresssituationen. Auch sie können bei Problemen auf starke soziale Bindungen zurückgreifen, die ihnen bei der Bewältigung helfen.

Und welcher Typ ist nun am besten gegen Stress gewappnet?

Wie sich herausstellt, sind fast alle Persönlichkeitstypen mehr oder minder gut darin, sich Stress zu stellen. Ist jedoch der Neurotizismus zu stark ausgeprägt, führt das eher zu Problemen. Denn durch ihre Verschlossenheit fällt es diesen Menschen schwer, negative Emotionen ziehen zu lassen und auch ihre Gedanken führen oft zu einem negativen Selbstbild. Die anderen Persönlichkeitstypen, die oft durch Optimismus oder eine gewisse Offenheit gegenüber anderen Menschen glänzen, haben hingegen seltener Probleme. Die gute Nachricht: Stress-Bewältigung können wir lernen, beispielsweise durch Meditations-Techniken – und einen hohen Wert an Neurotizismus müssen wir nicht zwangsläufig für immer behalten. Hier findest du Tipps gegen Stress:

Verwendete Quellen: psychologytoday.com, psychcentral.com, aivy.app. geo.de

lkl Brigitte

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