Viele von uns versuchen ihr Bestes glücklich zu sein, entweder indem sie das Glück engagiert suchen oder indem sie hoffen, dass es sie eines Tages ereilt. Beides führt früher oder später dazu, dass man resigniert: Die Menschen versuchen den Ist-Zustand trotz der ein oder anderen Unzufriedenheit einfach zu akzeptieren. Viele hadern insgeheim aber dennoch damit. Hierbei kann es sich kaum um eine Lösung handeln – einfach alles schönzureden oder sich gar vorzuhalten, man habe es wohl nicht besser verdient, nicht genug getan, um Glück zu erreichen oder andere das Selbst sabotierende Gedanken. Laut Psycholog:innen sei es ein anderer Weg, der wirklich glücklich macht.
Menschen, die aus vollem Herzen bejahen können, dass sie Glück empfinden – die mit sich und ihrem Leben aus ihrem tiefsten Inneren rundherum glücklich sind – verbannen acht Dinge gezielt aus ihrem Leben. Sie hätten gelernt, diese Dinge loszulassen, und das habe den entscheidenden Unterschied gemacht.
1 Negativität
Glückliche Menschen haben die Gabe, Negativität loszulassen. Sie lassen nicht zu, dass negative Gedanken, Erlebnisse oder Menschen ihren Geist vereinnahmen und ihnen ihre Energie rauben. Sie exkludieren Negatives aus ihrem Bewusstsein und setzen den Fokus auf das Positive. Paula Davis, Expertin für Stress und Resilienz, bestätigt, glückliche Menschen mache vor allem aus, dass sie sich von Widrigkeiten nicht entmutigen lassen. Sie lassen diese nicht von einem Bereich des Lebens in viele weitere übergreifen, sondern glauben an ein gutes Ende.
2 Das Bedürfnis nach Anerkennung
Ein weiterer Aspekt, den Menschen, die sich wirklich glücklich fühlen, eher ignorieren, ist das ständige Bedürfnis nach Anerkennung durch andere. Das Streben nach der Anerkennung unserer Mitmenschen kann ermüdend, unbefriedigend und manchmal sehr zermürbend sein. Es ist eine Falle, ständig zu versuchen, die Erwartungen anderer zu erfüllen, anstatt sich auf das eigene Glück und die eigene Erfüllung zu konzentrieren. Letztlich hält das gute Gefühl der Anerkennung anderer doch nie lange an – wozu also der Stress?
3 Grübeln über Vergangenheit und Zukunft
Wirklich glückliche Menschen entscheiden sich dafür, ihren Geist nicht vom Bedauern der Vergangenheit oder der Sorge um die Zukunft verzehren zu lassen. Stattdessen konzentrieren sie sich auf die Kraft der Gegenwart. Vielen fällt dieser Punkt wahrscheinlich besonders schwer, denn der Mensch plant eben. Viele von uns brauchen konkrete Pläne, Vorstellungen und eine Richtung, wohin es gehen soll. Oftmals eben auch unter Einbezug der Vergangenheit, um blöde Fehler nicht zu wiederholen. Das kann aber häufig zu dem Bedauern des vergangenen und einer richtigen Zukunftsangst führen.
4 Ständiger Vergleich
Den Drang sich mit anderen zu vergleichen, stellen glückliche Menschen bewusst ein. Sie entscheiden sich dagegen und konzentrieren sich stattdessen auf ihr eigenes persönliches Wachstum und Wohlbefinden, anstatt sich mit anderen zu vergleichen. Abgrenzung ist wichtig, denn ein Vergleich unter absolut unterschiedlichen Startbedingungen kann niemals zu Glück und Frieden in uns führen. Die Philosophin Susanna Newsonen meint, inspirierende Vorbilder und positive Anregung seien zwar gut, aber der ständige Vergleich und das Messen mit anderen pures Gift für unser Glücksbarometer.
5 Ego getriebene Entschlüsse
Entscheidungen, die durch das Bedürfnis getrieben sind, sich zu beweisen, zu gewinnen oder in einem bestimmten Licht gesehen zu werden, können uns oft in die Irre führen. Wir sind vielleicht verbissen, verlieren den Blick für das große Ganze und treffen Entscheidungen, wie wir womöglich sogar im Nachhinein bereuen. Wirklich glückliche Menschen haben gelernt, das ständige Bedürfnis des Egos nach Bestätigung und Überlegenheit zu meiden.
6 Unnötiges Urteilen
Im Buddhismus und in der Praxis der Achtsamkeit wird das Urteilen oft als Hindernis für wahres Glück und inneren Frieden angesehen. Tatsächlich glückliche Menschen entscheiden sich dafür, diese Neigung zum unnötigen Urteilen zu überwinden. Sie bemühen sich, eine Haltung der Akzeptanz und des Mitgefühls zu kultivieren. Manches liegt nicht in unserem Einflussbereich, wir können bestimmte Dinge also nicht verändern. Sie zu beurteilen bringt uns rein gar nichts.
7 Die Illusion der Kontrolle
Wir wollen die Dinge in unserem Leben kontrollieren können. Menschen, die das Glück gefunden haben, entscheiden sich dafür, diese Illusion loszulassen. Sie verstehen, dass das Leben voller Unsicherheiten ist und dass der Versuch, alles zu kontrollieren, nur zu Stress und Angst führt. Sie nehmen das ständige Risiko des Lebens an und vertrauen auf einen guten Ausgang.
8 Die Verfolgung des Glücks selbst
Es mag seltsam klingen, aber glückliche Menschen entscheiden sich oft dafür, das Streben nach Glück zu ignorieren. Die Lebensphilosophie der Achtsamkeit lehrt uns, in jedem Augenblick präsent und involviert zu sein und nicht ständig nach einem zukünftigen Glückszustand zu streben. Wer sich treiben lässt und die Fahrt genießt, hat meist die beste Zeit – das kennt wahrscheinlich jede:r.
Wahres Glück besteht nicht darin, einem zukünftigen Zustand der Freude nachzujagen, sondern darin, den gegenwärtigen Moment zu umarmen und zu genießen. Es geht darum, loszulassen, was uns belastet, und sich auf das zu konzentrieren, was wirklich zählt und uns positive Energie gibt. Die acht Dinge, die die Glückspilze unter uns ignorieren, haben wohl alle denselben Kern: Angst. Wahrlich glückliche Menschen haben wahrscheinlich einfach weniger Angst oder sind ihren Ängsten bereits begegnet und haben sie überwunden. Wer sich traut, wird glücklich.
Verwendete Quelle: hackspirit.com, psychologytoday.com, Diener, E., & Biswas-Diener, R. (2008). Happiness: Unlocking the mysteries of psychological wealth. Malden, MA: Blackwell Publishing.
