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Innere Ruhe 4 Dinge, die wir nicht beeinflussen und daher akzeptieren sollten

Eine Frau mit verschränkten Händen vorm Gesicht
© Andrey Popov / Adobe Stock
Abzuschalten oder Gedanken loszulassen, fällt uns oft schwer. Das kann sehr kräftezehrend sein, vor allem, wenn wir das Geschehene oder das, was vielleicht sein wird, nicht beeinflussen können. Diese Dinge sollten wir besser akzeptieren, anstatt zu grübeln.

Manche Situationen könnten uns in der Zukunft zwar unmittelbar betreffen, auf ihren Ausgang haben wir aber keinerlei Einfluss. Trotzdem drehen sich unsere Gedanken immer wieder um solche Dinge, um Vergangenes oder um andere Menschen – und das macht uns seelisch und teilweise auch körperlich zu schaffen. Wenn wir zu sehr an etwas festhalten und die Sorgen dadurch stetig größer werden, kann uns das sogar krank machen. Mögliche Folgen können von einem geschwächten Immunsystem bis hin zu einer Depression gehen. Um der Verzweiflung nach zu viel Gedankenspinnerei Einhalt zu gebieten, ist es wichtig, sich folgender Dinge außerhalb unserer Kontrolle bewusst zu werden.

1. Die Zukunft

Wir können nicht wissen, was in zwei Stunden, Morgen, in drei Wochen oder einigen Jahren sein wird. Trotzdem machen sich viele von uns immerzu wegen der Zukunft sorgen. Eine gewisse Hilflosigkeit wird meist durch Ängste oder Unsicherheiten geschürt. Beispielsweise die Angst, eine geliebte Person zu verlieren oder vielleicht den Job. Möglicherweise hatten wir ein bestimmtes Ziel im Blick, doch es zu erreichen gestaltet sich als schwieriger als gedacht und nun zweifeln wir daran, es überhaupt zu erreichen.

Was wir wissen: Das Leben geht stetig voran. Das Ziel von vor drei Jahren ist bis heute nicht erreicht. Das heißt aber nicht, dass das nicht noch passieren wird und wir unsere Vorsätze entsorgen sollten. Versuchen wir besser, kognitiv flexibler zu sein und uns mental besser auf Veränderungen einzustellen. Merke dir: Du kannst nicht schon in diesem Moment für das sorgen, was in einigen Jahren sein wird. Du kannst nur Dinge im Hier und Jetzt angehen, dir Selbst etwas Gutes tun und damit auch in deine Zukunft investieren. Reflektiere lieber darüber, warum du dir Sorgen machst und welche inneren Ängste dich daran hindern, klarer zu sehen.

2. Die Vergangenheit

Die Vergangenheit können wir offensichtlich nicht ändern. Trotzdem kommen Vorwürfe an uns selbst wie "Hätte ich das doch nur nicht gesagt (oder getan)" oder "Warum habe ich nur so reagiert?" immer wieder auf. Klar ist: Es kann durchaus gut sein, über vergangene Momente zu reflektieren und sich eigener Fehler bewusst zu werden. Wir sollten diese Momente irgendwann gehen lassen, da wir sie nicht mehr ändern können.

Hast du das Gefühl, dass du in einer Situation komisch bei einer anderen Person angekommen bist? Dann denk nicht die ganze Zeit darüber nach, sondern frage einfach ganz ehrlich, wie er:sie es wahrgenommen hat. Nur so wirst du wirklich wissen, ob du ihn:sie beleidigt, verletzt oder auf andere Weise negativ beeinflusst hast. In vielen Fällen nimmt uns der:die andere unser Verhalten viel weniger übel, als wir das selbst tun.

Ein wenig Nostalgie und Selbstreflexion sind wunderbar und können gut für uns sein, obsessiv an der Vergangenheit festzuhalten und immer wieder an bestimmte Dinge zu denken, jedoch nicht. Wenn du in einem unangenehmen Gedankenwirrwarr feststeckst, denke an die Gegenwart. Was hast du in diesem Moment. Wofür bist du dankbar und welche Menschen hast du jetzt in deinem Leben. Die Vergangenheit macht uns zu denen, die wir sind. Doch nur die Gegenwart ist das, was wir beeinflussen können.

3. Was andere Menschen denken oder fühlen

Wir denken oft darüber nach, wie wir auf andere Menschen wirken. Haben wir sie enttäuscht, sind wir ihnen zu langweilig, haben wir zu viel geredet oder waren unhöflich? Nichts davon können wir selbst aus der Perspektive des:der anderen Person beantworten. Schließlich können wir nicht in dessen:deren Kopf schauen. Meistens sind die Gedanken eigenen Unsicherheiten geschuldet oder einem Bedürfnis, liebenswert zu sein – und prompt machen wir Annahmen und werden dadurch vielleicht noch unsicherer oder traurig.

Eine Textnachricht ohne Smileys – ein unzufriedener Gesichtsausdruck oder generell schlechte Laune bedeuten nicht zwangsläufig, dass der:die andere wütend AUF UNS oder wegen UNS genervt ist. Denke in solchen Momenten darüber nach, wie sinnvoll es für dich ist, dir über diese Dinge sorgen zu machen. Wie viel Kontrolle hast du selbst über die Gefühle und Gedanken der Person? Wenig bis keine. Frage dich stattdessen Dinge, die du weißt: Magst du dich selbst? Glaubst du, dass du eine gute Person bist? Ist die Antwort "Nein": Was kannst du daran ändern? Welche Qualitäten schätzt du an dir – und was kannst du verbessern? Fokussiere dich nicht auf die Beziehung zu der Person, sondern auf die Beziehung zu dir selbst. Wenn du deine Unsicherheiten lösen kannst, hilft dir das künftig mehr, als über das Innere der anderen nachzudenken.

4. Was andere Menschen tun und entscheiden

Wenn uns Menschen sehr wichtig sind, denken wir oft über ihre Entscheidungen nach. Beispielsweise: "Warum hat sie das nur gemacht?" – oder: "Musste sie sich das wirklich kaufen, so viel Geld hat sie doch gar nicht!" Auf die meisten Handlungen haben wir aber keinen Einfluss, vor allem die bereits Geschehenen. Dinge in der Zukunft der anderen sind ebenfalls nicht unsere Entscheidung. Das schöne am Menschsein ist doch, dass wir eigene Entscheidungen treffen können. Dann hat er:sie sich eben ein teures Auto gekauft und dafür einen Kredit aufgenommen. Vielleicht war das seit langer Zeit ein Traum der Person.

Es kann auch um Beziehungs- oder Verhaltensmuster von Freund:innen oder Familienmitgliedern gehen, die uns aufregen. Diese Dinge können wir durch unsere Emotionen nicht ändern, sondern nur die Person selbst und auch nur, wenn sie einen Sinn darin sieht. Wir können unsere eigene Besorgnis neutral gegenüber unseren Liebsten zum Ausdruck bringen, ohne sie zu verurteilen. Was sie daraus machen, liegt aber nicht in unserer Verantwortung und manchmal müssen wir das einfach akzeptieren.

Verwendete Quellen: Psychology Today, Linkedin, Forbes

lkl Brigitte

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