Anzeige

Emotionale Intelligenz An diesen Dingen erkennst du einen hohen EQ im Gespräch

Zwei Frauen unterhalten sich lachend auf einer Terrasse
© Mariia Korneeva / Adobe Stock
Emotionale Intelligenz, angelehnt an den IQ kurz auch "EQ" genannt, misst die Gefühlskompetenz eines Menschen. Also die Fähigkeit, gut mit den eigenen Gefühlen als auch mit denen anderer umzugehen. An den folgenden Verhaltensweisen im Gespräch soll man einen hohen EQ erkennen können.

Emotionen erkennen – und regulieren können. Das macht einerseits einen hohen EQ aus; andererseits, wie Menschen auf andere zugehen. Geprägt wurde der Begriff vom Psychologen Daniel Goleman, der 1955 das Buch "Emotional Intelligence", also: "Emotionale Intelligenz" veröffentlichte. Zuvor war die Idee nur in einem wenig beachteten Fachartikel von den Psychologen John D. Mayer und Peter Salovey erschienen, wie "Spiegel" berichtet.

Die vier Bereiche des EQ

Die Psychologen unterteilten emotionale Intelligenz in folgende vier Bereiche:

  1. Die Fähigkeit, eigene Gefühle wahrnehmen zu können.
  2. Die Fähigkeit, besagte Gefühle regulieren zu können.
  3. Die Fähigkeit, Emotionen zum Erreichen eigener Ziele einsetzen zu können.
  4. Die Fähigkeit, Gefühle bei anderen wahrnehmen zu können und diese zu verstehen, also einfühlsam zu sein.

Unter diese Fähigkeiten fällt ebenso, dass Menschen mit einem hohen EQ die Emotionen anderer beeinflussen können. Etwa um eine Person zu trösten oder Konflikte zu lösen.

Verhaltensweisen, die einen hohen EQ zeigen

Der Autor Chris Voss, der ehemalig unter anderem als Berater bei Geiselnahmen in den USA tätig war, hat seine emotionale Intelligenz des Öfteren für das Lösen von Konflikten angewendet. Seiner Meinung nach gibt es drei Verhaltensweisen, die Menschen mit hohem EQ im Gespräch anwenden. Auf "CNBC Make it" erklärt er, welche das sind. Wir haben sie für dich zusammengefasst:

Sie sprechen ruhig

Bei seiner Arbeit habe Voss oft einen bestimmten Tonfall benutzt, um zu sprechen: eine deklarative, beruhigende und nach unten gerichtete Stimme, die in fast jeder Situation anwendbar sei. Das Ziel sei es, den:die andere:n zu beruhigen und durch eine ruhige und durchdachte Art die Aufmerksamkeit des:der Zuhörenden und von sich selbst zu halten. Das sorge für ein klareres Denkvermögen als beispielsweise eine aufgebrachte Stimmlage in schwierigen Situationen. Außerdem habe es ihm selbst ebenso geholfen, ruhig zu bleiben, so der Experte.

Sie wiederholen Aussagen als Fragen

Jemandem zu zeigen, dass man ihn versteht – beziehungsweise die Intention hat, ihn oder sie zu verstehen – zeigt die guten Absichten in einem Gespräch. So wird es außerdem leichter, Informationen zu sammeln. Sagt eine Person beispielsweise: "Ich hatte einen schweren Tag wegen all des Stresses, unter dem ich stehe", ist es bereits hilfreich nachzuhaken mit einem: "Unter welchem Stress stehst du denn?" Das zeigt, dass die Sorgen des anderen auch eine:n selbst interessieren und nicht übergangen werden. Im Gespräch bleibe man so präsent und emotional nüchtern, so Voss.

Sie drücken die Emotionen des anderen aus

In Gesprächen unterstützen Menschen mit emotionaler Intelligenz oft ihr Gegenüber. Wenn sie spüren, dass etwas nicht stimmt, versuchen sie, ihnen Hilfe anzubieten. Unter anderem damit, dass sie ihnen helfen, die eigenen Gefühle wahrzunehmen und zu verstehen. Beispielsweise mit Sätzen wie: "Es scheint so, als wärst du unglücklich damit, wie es ausging." – oder: "Es kommt mir so vor, als seist du in einer stressigen Situation." Auch diese Antworten zeigen dem:der anderen, dass eine Person mitfühlt und deren Emotionen annimmt.

Klingt ganz schön strategisch, oder?

Nach den folgenden drei Verhaltensweisen scheint emotionale Intelligenz vor allem eins zu sein: strategisch. Chris Voss erklärt, dass es ums Zuhören gehe. Das sei der wichtigste Schritt, um eine Verbindung aufzubauen und zu halten. Inzwischen wird anstatt des Begriffs "emotionale Intelligenz" in Fachkreisen eher "emotionale Kompetenz" benutzt. Diese basiert ebenfalls auf der Ursprungsidee des EQ, erweitert sie aber um Faktoren wie Empathie, der Kommunikation von Gefühlen und der Komponente zwischenmenschlicher Beziehungen.

Verwendete Quellen: spiegel.de, cnbc.com, spektrum.de

lkl Brigitte

Mehr zum Thema

VG-Wort Pixel