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Einfach nein: Mit der "Not Sorry"-Methode lästige Verpflichtungen absagen

Einfach nein: Mit der "Not Sorry"-Methode lästige Verpflichtungen absagen
© Shutterstock
Wir sagen viel zu oft Ja, obwohl wir Nein sagen wollen - zur Hochzeitseinladung von entfernten Bekannten, zum "Game of Thrones"-Hype, zu Spenden-Sammlungen im Büro. Die "Not Sorry"-Methode macht damit jetzt Schluss!

"Ich war fast dreißig, als mir klar wurde, dass es möglich ist, nicht immer zu allem ja zu sagen. Danach mussten noch einmal zehn Jahre vergehen, ehe ich herausfand, wie sich das im großen Stil umsetzen lässt" - jetzt möchte Sarah Knight auch uns beibringen, öfter mal Nein zu sagen, wenn wir nicht Ja sagen wollen. Darum hat sie die "Not Sorry"-Methode entwickelt, die sie in ihrem gleichnamigen Buch vorstellt (Sarah Knight: "Not Sorry", Ullstein Verlag, 222 Seiten, 9,99 Euro).

Ehrlich, aber höflich absagen - so geht's

Egal, ob es um Klatsch im Büro geht, um nervige E-Mails, oder um Einladungen zum Karaoke-Abend - auf manche Sachen sollten wir einfach gepflegt pfeifen, wenn wir keine Lust darauf haben. Doch wie schaffen wir es, abzusagen, ohne die Gefühle von anderen zu verletzen? Sarah Knight hat gelernt, abzusagen - und sich noch nicht einmal schuldig zu fühlen ("Not Sorry").

Dabei besteht ihre Methode letztlich nur aus zwei einfachen Schritten. Schritt 1: Mach dir klar, auf was du pfeifen wirst. Schritt 2: Sage ehrlich, aber höflich ab. Wichtigste Grundregel: Sei kein Arschloch! 

"Schließlich wollte ich nicht meine Freunde vergraulen", schreibt Sarah, "ich wollte lediglich meine Zeit klüger einteilen, damit mir die Stunden, die ich dann tatsächlich mit meinen Freunden verbrachte, mehr Freude und weniger Frust schenken."

Schritt 1: Wozu sagst du ab heute Nein?

Zunächst gilt es also, sich klar zu machen, wofür wir künftig keine Zeit, Energie und kein Geld mehr ausgeben. Dabei unterteilt Sarah in vier Kategorien:

  1. Dinge
  2. Arbeit
  3. Freunde, Bekannte, Fremde
  4. Familie

Du merkst schon beim Lesen: Es wird von Schritt zu Schritt anspruchsvoller: Während wir Dinge noch recht einfach aus unserem Leben streichen können, weil wir das nur mit uns selber ausmachen müssen, wird es bei Arbeitssachen und Freunden schon schwerer - und bei der Familie am kniffeligsten.

Mit Dingen sind übrigens nicht nur Gegenstände gemeint (Sch*** doch auf eine große Küchenmaschine!), sondern auch Trends, allgemeine Ansichten und sonst alles, von dem wir denken, wir "müssen das nun gut finden" ("Der neue Sommerhit? Ich finde ihn lahm!").

Schritt 2: Sag höflich, aber ehrlich ab

Wenn du dich entschieden hast, welche Zeit- und Energieräuber du ab heute aus deinem Leben verbannst, dann sage ab - am besten ehrlich und vor allem höflich! Du solltest keine Gefühle verletzen, aber trotzdem damit leben können, wenn du die Meinung deines Gegenübers nicht teilst.

Ein Beispiel: Wenn du eine Einladungskarte zu einem Brunch bekommst, auf das du keine Lust hast, kannst du einfach "Ich kann leider nicht kommen" ankreuzen und einen traurigen Smiley daneben malen (ehrlich und höflich), oder ankreuzen, dass du kommst und dann einfach zu Hause bleiben und es auf eine erfundene Migräne schieben (unehrlich und unhöflich).

Profi-Tipp von Sarah Knight: Wenn die ehrliche Antwort zu unhöflich wäre ("Ich spende nicht für Robbenbabys, weil mir das Schicksal der Tiere egal ist!"), kannst du immer ein Prinzipienargument auspacken - und aus Prinzip absagen: "Ich spende generell nie etwas, da ich mich nicht entscheiden kann, welchem guten Zweck ich mein Geld geben kann - und leider verdiene ich nicht genug, um allen etwas zu spenden."

Autorin Sarah Knight ist sich sicher: Wenn wir alle lernen, etwas häufiger ehrlich Nein zu sagen, können wir alle gewinnen - denn unseren Freunden gegenüber ist geheucheltes Interesse ja auch nicht fair …

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