Missverständnisse beim Kennenlernen: Hilfe aus der Community
Wir gestehen: Gelegentlich ist auch die BRIGITTE-Redaktion mal überfragt. Zum Beispiel beim Thema "Kennenlernen": Vom Flirt zur Beziehung gibt es tausend Fragen, die man immer wieder neu stellt. "Ist das jetzt peinlich, ihn anzusprechen?" "Ruft er zurück? Soll ich?" Und natürlich: "Meint er es eigentlich ernst, oder steigere ich mich da jetzt rein?" Wir hätten natürlich gerne DEN entscheidenden Tipp, der alle Missverständnisse beseitigt, aber den gibt es nicht.
Aber: Zum Glück gibt es in der BRIGITTE Community bei fast jeder Frage jemanden mit der Antwort - oder zumindest mit dem nötigen Überblick. Deshalb haben wir uns beim Thema "Missverständnisse beim Kennenlernen" diesmal nicht an einen Psychologen, Beziehungs-Coach oder Flirt-Experten gewandt, sondern an die Community-Userin "Pistazieneis": Sie hat in dem Diskussions-Strang "Die größten Irrtümer in der Kennenlernphase" 13 Punkte aus ihrer persönlichen Erfahrung aufgelistet, die ihrer Meinung nach oft falsch verstanden werden.
Kennenlern-Missverständnisse: die 13 Irrtümer von "Pistazieneis"
Kann durchaus sein, muss aber nicht. Manche legen sich ins Zeug, um Sex zu kriegen. Andere brauchen ein gewisses Maß an Aufmerksamkeit vom anderen Geschlecht, weil sie nicht dazu in der Lage sind, sich selbst etwas Gutes zu tun.
Wie beim ersten Punkt: alles kann, nichts muss. Männer, die viel Sex oder Bestätigung von Frauen brauchen, müssen diese zwangsläufig öfter sehen.
Auf diesen Irrtum bin ich schon mehrmals reingefallen. Früher habe ich gedacht, dass ich einem Menschen auf jeden Fall wichtig bin, wenn er mir persönliche Dinge anvertraut. Schließlich bespricht man intime Sachen nicht mit jedem. Mittlerweile weiß ich, dass einige Männer mich nur als seelischen Mülleimer missbraucht haben. Wenn ich mich mit ihnen treffen wollte, hatten sie keine Zeit bzw. gingen lieber mit Kumpels oder mit anderen Frauen aus, die nicht wirklich an ihrem Seelenleben interessiert waren und den Kontakt eher oberflächlich pflegten. Besonders tricky wird es, wenn der Mann der Frau auch viele Fragen über ihr Leben stellt und sie dann glaubt, er wäre ernsthaft an ihr interessiert.
Pustekuchen. Es kann sein, dass er sie hin und wieder zu Treffen mit den Freunden mitnimmt und in deren Gegenwart ihre Hand hält, sie umarmt, küsst, usw. Aber es kann auch sein, dass er bei anderen Treffen mit den Freunden dasselbe mit einer anderen Frau abzieht. Oder er möchte einfach nur in Gegenwart seiner Kumpels damit angeben, dass er Chancen bei einer Frau hat. Ich habe es noch nicht erlebt, dass ein desinteressierter Mann mich seiner Familie vorgestellt hat. Meistens meinen es Männer in solchen Fällen schon ernst. Aber ich kenne eine Frau, die über ein Jahr lang im Elternhaus eines Mannes ein- und ausgegangen ist, sie hatte sogar einen Hausschlüssel. Trotzdem wollte er die ganze Zeit nur eine offene Beziehung mit ihr und ist nach mehr als einem Jahr zu seiner Ex zurückgekehrt.
Von wegen! Viele Leute wollen heute nichts mehr davon wissen, was sie gestern gesagt haben. Sprüche wie „Du bist meine Traumfrau“ oder „Ich habe mich total in dich verliebt“ sind häufig nichts als eine Masche, um die Frau rumzukriegen.
Muss auch nicht unbedingt sein. Ich wurde schon von mehreren Männern auf sehr viele Drinks eingeladen und bekam manchmal ein kleines Geschenk, obwohl sie nur rein sexuell an mir interessiert waren oder bloß meine Aufmerksamkeit wollten.
Ja, das dachte ich auch mal. Dabei geht es vielen Männern nur um Macht und Besitz, die Frau als Person ist ihnen egal. Oder sie wollen schauen, ob die Frau schon in der Kennenlernphase ihnen zuliebe nachgibt, indem sie sich rücksichtsvoll zeigt. Für solche Männer war ich mit meiner Schwäche für sensible Typen ein gefundenes Fressen.
Meiner Erfahrung nach bedeutet das eher, dass ein Mann die Tränen als Machtmittel einsetzt, um die Frau nach seinen Vorstellungen zu formen. Natürlich gibt es auch sensible Männer, deren Tränen nicht berechnend sind. Die fließen dann halt mal, wenn sie sich über den Sieg ihrer Fußballmannschaft freuen oder wenn sie einen rührenden Film sehen. Aber es hat sich nie als gutes Zeichen entpuppt, wenn ein Mann seinen Tränen freien Lauf ließ, nachdem ich ihm positiv auf ein Liebesgeständnis reagierte oder wenn er schon in der Kennenlernphase aus Eifersucht auf andere Männer in meinem Umfeld weinte.
Das kommt ganz auf den Zeitpunkt an. Männer, die schon nach wenigen Tagen oder Wochen und in manchen Fällen sogar bereits vor Beginn einer Partnerschaft von gemeinsamer Wohnung etc. sprechen, überlegen es sich häufig schnell anders und wollen kurze Zeit später nichts mehr davon wissen.
Mag sein, aber man sollte ganz genau beobachten, ob derjenige das wirklich für sein Objekt der Begierde tut oder ob er sich einen Vorteil für sich selbst erhofft.
Schön wär's. Ich hatte noch nie eine klassische Affäre, aber kenne viele Storys, in denen das genauso gelaufen ist. Alles lief genauso ab, wie man sich das in einer festen Beziehung so vorstellt - nur mit dem Unterschied, dass einer der Beteiligten (fast immer der Mann) die Sache nicht als Partnerschaft bezeichnen wollte.
Früher dachte ich, dass sehr gut aussehende, beruflich erfolgreiche usw. Männer eine größere Auswahl an Frauen hätten und deshalb eher zu Unehrlichkeit, Fremdgehen usw. neigen. Ich habe mich immer auf Männer eingelassen, die allgemein wenig Chancen bei Frauen haben - auch deshalb, weil ich Konkurrenz nicht so gerne mag und keinen Bock drauf hätte, dass mein Partner von anderen Frauen angebaggert wird. Tja... viele sogenannte nette Kerle von nebenan, die sich immer darüber aufregen, dass wir Frauen angeblich alle auf A....löcher stehen, sind in Wirklichkeit gar nicht so nett wie sie nach außen tun. Sie glauben nämlich, sie seien es nicht wert, geliebt zu werden und verlieren den Respekt vor Frauen, die es wirklich ernst mit ihnen meinen - so nach dem Motto: "Eine, die auf so einen Loser wie mich scharf ist, kann ja nichts wert sein."
Nein. Ich bin allgemein dafür bekannt, dass ich nicht so leicht fürs Bett zu haben bin. Und deshalb haben mich die Männer eher als Egopush in Form von gemeinsam verbrachter Zeit ohne Sex benutzt.
Wenn ihr euch jetzt fragt, woran man denn ernsthaftes Interesse überhaupt erkennt, kann ich euch nur raten, auf eine Sache ganz besonders zu achten: auf die Kontinuität in seinem Verhalten. Wenn sich eine gewisse Regelmäßigkeit entwickelt und widersprüchliche Aktionen ausbleiben, dann könnte man von einem ernsthaften Interesse ausgehen. Dazu sollte man ein wenig Zeit verstreichen lassen, sich nicht zu schnell emotional auf einen Mann fixieren und das Ganze ein wenig beobachten, ohne die Gelassenheit zu verlieren.