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Frühaufsteher oder Nachteule? Was dein Schlafverhalten über dein Sprachtalent verrät

Frühaufsteher oder Nachteule: Sich streckende Frau auf dem Bett sitzend
© Big blue / Adobe Stock
Es gibt Morgenmenschen und Nachtmenschen. Aber was bedeutet das in Bezug auf deine Sprach-Skills? Eine Studie fand kürzlich heraus, wie dein Schlafverhalten mit deinen verbalen Fähigkeiten zusammenhängt.

Lerche oder Eule? Oder doch etwas dazwischen? Menschen haben unterschiedliche Tagesabläufe und passen ihren Schlafrhythmus normalerweise an diese an. Trotzdem haben die meisten Vorlieben, wenn es um die Schlafenszeit geht.

Während manch eine:r zum Abend hin seine:ihre Kreativität entdeckt und die Konzentration plötzlich auf Hochtouren läuft, bevorzugen andere die frühen Morgenstunden, um Denk-Arbeit zu verrichten. Eins lässt sich jedoch festhalten: Für viele sind es die leisen Stunden des Tages, in denen der Großteil noch – oder schon – schläft. Denn weniger Ablenkung verspricht schlichtweg eine bessere Konzentration.

Bislang galt: Nachteulen sind die Sprachtalente unter uns

Frühere Untersuchungen des Horne & Östbergs "Morningness-Eveningness-Questionnaire" (kurz: MEQ) ergaben, dass Abendtypen mit niedrigeren MEQ-Werten tendenziell bessere verbale Fähigkeiten mitbringen. Der Test funktioniert so: Anhand der MEQ-Werte wird ermittelt, ob der:die Teilnehmer:in eher dem Morgentypen oder dem Abendtypen zuzuordnen ist oder sich auf dem Spektrum dazwischen befindet.

Eine mittelhohe bis hohe Punktezahl von 59 bis 69 beschreibt den:die Teilnehmer:in beispielsweise als moderaten Morgentypen, ein niedriger MEQ-Wert zwischen 16 und 30 hingegen bedeutet, dass es sich bei der Person um einen definitiven Abendtypen handelt. Das Problem des Tests: Er berücksichtigt nicht das Alter der Teilnehmenden. Obwohl das wohl ebenfalls einen größeren Einfluss auf die Kommunikationsfähigkeit hat – wie Stuart Fogel, kognitiver Neurowissenschaftler an der Universität Ottawa, herausfand. 

Morgenmenschen: Wachsende Sprachtalente mit dem Alter

Die neue Studie des Schlafforschungslabors der Universität von Ottawa (Gibbings et al., 2022) untersuchte kürzlich, wie der Morgen- versus Abend-Chronotyp mit der menschlichen Intelligenz zusammenhängt. Das Alter spielt wohl eine erhebliche Rolle in Bezug auf die Sprach- und Schreib-Skills. Morgenmenschen sollen laut der Studie nämlich im Alter bessere verbale Fähigkeiten entwickeln als Nachteulen. Das könnte ein Grund sein warum viele literarische Größen wie Hemingway und Co. die frühen Morgenstunden nutzten, um ihre Gedanken zu Papier zu bringen. 

Jüngere Menschen hingegen kommen mit späteren Schlafenszeiten besser zurecht, weswegen deren kreative Phase eher am Abend liegt. Nach der Pubertät schlägt das bereits um. 

Unser Gehirn braucht Konstanz

Ist an dir kein früher Vogel verloren gegangen, brauchst du dir keine Sorgen machen. Denn Sprach- und Schreib-Skills sowie Konzentrationsfähigkeit können auch anders geboostert werden. Nämlich mit Konstanz. "Das menschliche Gehirn sehnt sich nach Regelmäßigkeit", so Fogel. Ein geregelter Tagesablauf mit konstanten Schlaf- und Wachzeiten stabilisiert den Schlaf-Wach-Zyklus, was wiederum die Sprachfähigkeit optimiert.

Quellen: Psychology Today, Aaron Gibbings, Laura B. Ray, Dylan Smith, Nicholas van den Berg, Balmeet Toor, Valya Sergeeva, Jeremy Viczko, Adrian M. Owen, Stuart M. Fogel. "Does the Early Bird Really Get the Worm? How Chronotype Relates to Human Intelligence." Current Research in Behavioral Sciences (First published: September 08, 2022) DOI: 10.1016/j.crbeha.2022.100083

eke Brigitte

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