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"Friedding": Kriegt dieser Hochzeits-Trend dein "Ja" ...?

Hochzeits-Trend "Friedding": Ein BRautpaar auf einer Bank
© maximus19 / Shutterstock
Sorry an alle Deko-Fans, denn diesmal geht's weder um Blumen oder noch um Tischgedecke: Bei "Friedding" ist nicht das Besondere, WIE man heiratet, sondern WEN ...

Wir kennen sie alle, die Geschichte von den zwei Freunden, die sich versprechen, sich gegenseitig zu heiraten, wenn sich bis 40 (oder so) nichts ergibt. Und wir wissen, dass solche Versprechen tatsächlich existieren – von Bekannten, Angehörigen oder auch aus eigener Erfahrung (gilt noch, oder Tim G. ...?!). Dass selten bis nie etwas daraus wird, ist uns allerdings ebenso klar. Mal funken Dritte dazwischen, mal zerbrechen die Freundschaften, mal wird das Versprechen nach ein paar Jahren dann doch nicht mehr so ernst genommen. Aber warum überhaupt versprechen und verschieben? Warum nicht einfach gleich heiraten? Diese Fragen stellten sich wohl auch die beiden befreundeten US-Amerikaner Dylan und Mary-Louise – und offensichtlich fiel ihnen keine Antwort darauf ein ...

"Friedding": Zwei Freunde geben sich das Ja-Wort

Als Freunde gaben sich der 24-jährige Dylan und die 26-jährige Mary-Louise das Ja-Wort zu einer eingetragenen Lebenspartnerschaft, die in (vielen) US-amerikanischen Staaten quasi das Äquivalent zur Ehe für homosexuelle Paare darstellt und die rechtliche Gleichstellung gewährleisten soll (steuerliche Vorteile, Vorteile im Bereich Versicherung, Adoption, bei Krankheitsfällen etc.).

Die beiden sind enge Freunde, teilen sich bereits seit mehr als zwei Jahren eine Wohnung, haben gemeinsame Interessen, verstehen sich gut, führen aber keine romantische, exklusive oder sonstwie Heirats-typische Beziehung. Aber wenn sie eh schon zusammen wohnen und sich gern haben – warum nicht noch mehr draus machen ...?

Voraussetzungen für eine "Friedding"

Um nicht gegen die formalen Auflagen ihrer "Freundschafts-Ehe" zu verstoßen bzw. um die Voraussetzungen dafür zu erfüllen, müssen die beiden weiterhin zusammen wohnen und – naja – ihr Leben miteinander teilen. Verliebt sich jemand von den beiden in eine andere Person und beschließt, diese zu heiraten, löst sich das Bündnis zwischen Dylan und Mary automatisch in Luft auf. Also im Prinzip: Unterschrift, Party und weiter wie bisher – nur mit jeder Menge Vorteilen.

Bislang gibt es zwar keine belastbaren Zahlen zu "Friendship Weddings", kurz "Friedding". Aber dass Dylan und Mary-Louise die einzigen Freunde sind, die schlau genug waren, sich offiziell zu verpartnern, ist zu bezweifeln. Und dass sie die einzigen bleiben, wohl noch mehr ... 

"Friedding" in Deutschland? Die Rechtslage in Kürze

Das deutsche Recht ist seit Einführung der "Homo-Ehe" 2017 ein biiiisschen liberaler als das US-amerikanische, denn bei uns dürfen gleichgeschlechtliche Paare ebenso heiraten (d. h. in den ach so heiligen Stand der Ehe treten) wie heterosexuelle. Gemäß BGB müssen aber laut "Anwalt.org" zwei Partner, um eine Ehe schließen zu können, unter anderem Verantwortung füreinander tragen, eine gemeinsame Haushaltsführung nachweisen können und sich in einer ehelichen Lebensgemeinschaft befinden. Vor allem dieser letzte Punkt macht allen, die jetzt schon ihre "Friendship Wedding" in Deutschland geplant haben, einen Strich durch die Rechnung. Eine eheliche Lebensgemeinschaft verpflichtet nämlich zu ehelicher Treue und zu Geschlechtsgemeinschaft (die allerdings nicht unbedingt vollzogen werden muss), was im Klartext bedeutet: Kein Sex mit anderen. Aber wer weiß: Wo ein starker, freundschaftlicher Wille ist, findet sich ja vielleicht doch irgendwie ein (natürlich lupenrein legaler!) Weg ...

sus

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