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Freie Trauung: Wieso, weshalb, warum?

Freie Trauung: Braut und Bräutigam rennen am Strand entlang
© TopzaFoto / Shutterstock
Hochzeit geplant? Aber Kirche und Tradition sind so gar nicht dein Ding? Zwei Worte: Freie Trauung! Was das ist und wie sie aussehen kann, verraten wir dir hier.

Freie Trauung: Wieso, weshalb, warum?

Rechtlich und theoretisch ist eine Eheschließung eine nüchterne Angelegenheit. Man geht mit seiner Braut oder seinem Bräutigam ins Standesamt, unterschreibt, reicht die notwendigen Unterlagen und Dokumente ein, lässt vielleicht noch ein paar Trauzeugen unterzeichnen und schwupps! Schon ist man verheiratet, darf denselben Namen tragen und muss weniger Steuern zahlen. 

Aber würde so ein sachliches, nüchternes Prozedere diesem Schritt gerecht, den heiraten bedeutet: Einem Partner das Versprechen geben, mit ihm für den Rest des Lebens zusammen zu bleiben, in den allseits bekannten guten wie schlechten Zeiten? Natürlich nicht! Deshalb feiern fast alle Paare diesen besonderen Tag und Anlass mit einer grooooßen, aufwändigen Zeremonie, bei der alle wichtigen Leute zugegen sind: Freunde, Familie, Lieblingskollegen und natürlich Gott. Und da Letzterer ja immer sehr beschäftigt ist, kommen ihm viele entgegen und entscheiden sich für eine Trauung in der Kirche. Oder so ähnlich.

Jedenfalls wird sich mit einer kirchlichen Trauung vermutlich nicht besonders wohlfühlen, wer z. B. nicht an Gott glaubt oder ihn nicht in der Kirche anzutreffen hofft, weil sie zum Beispiel gleichgeschlechtliche Ehen oder eine Ehe im zweiten oder dritten Anlauf ablehnt (oder Verhütung, Abtreibung und die konsequente Bestrafung pädophiler Geistlicher). Kein Problem, schließlich gibt’s ja noch die freie Trauung.

Für eine freie Trauung gibt’s im Grunde keine Regeln, deshalb auch F R E I. Ablauf, Ort, Gäste, Theologen, Philosophen, Wassereis, Pantomimen-Redner, Clowns – das Brautpaar kann die Feier völlig individuell gestalten und sich sämtliche Wünsche erfüllen, die ihm in den Sinn kommen. Das einzige, was wichtig ist: In der Luft sollte wahre Liebe liegen!

Geeignet ist die freie Trauung klassischer Weise besonders für:

  • Homosexuelle Paare
  • Individualisten
  • Atheisten
  • Freigeister
  • Geschiedene Katholiken
  • Alle, die etwas anderes wollen 

Freie Trauung: Ideen und Inspiration

In den meisten Städten gibt es Veranstalter, die sich auf die Organisation von freien Trauungen spezialisieren oder sie zumindest als Option im Angebot haben. Viele legen bei der Planung besonders großen Wert darauf, euch und eure Geschichte als Brautpaar gut kennenzulernen, um eine möglichst persönliche und auf euch zugeschnittene Zeremonie gestalten zu können. Doch selbst wenn ihr euch in die Hände von Profis begebt, schadet es nicht, euch im Vorfeld zu überlegen, was ihr euch wünscht und was zu euch passen könnte. Denn je mehr eigene Ideen ihr einbringt, umso persönlicher wird eure freie Trauung – und außerdem macht es ja immer Spaß, sich mit Hochzeitsplanung zu beschäftigen.😍

Der optimale Redner für eure freie Trauung

Wenn ihr einen professionellen Redner engagieren möchtet, habt ihr die Qual der Wahl – freie Theologen und Traurednerinnen gibt es reichlich. Allerdings solltet ihr bei der Entscheidung aufmerksam auf euer Gefühl hören: Stimmt die Chemie zwischen euch? Geht sie oder er wirklich auf euch ein? Gerade bei einer freien Hochzeit gibt die Traurede den Ton an und entscheidet maßgeblich darüber, ob die Zeremonie wirklich individuell und auf euch zugeschnitten wird oder doch eher 0815 minus Kirchen-Gedöns.

Was aber bei einer freien Zeremonie auch in Frage kommt: Ein enger Vertrauter hält die Traurede! Trauzeugen, Geschwister, Eltern, gute Freunde – warum sollte nicht einer von ihnen die Trauung abhalten, angereichert mit romantischen Geschichten und persönlichen Anekdoten über euch und eure Liebe?

Der perfekte Ort für eure freie Trauung

  • Heiraten am Strand?
  • Hochzeit im Grünen?
  • Eine intime Trauung im kleinen Kreis im Elternhaus?
  • An dem Ort, an dem ihr euer erstes Date hattet?
  • Im Café neben dem Tätowierer, von dem ihr euch statt eines Rings ein Partner Tattoo stechen lasst?
  • Auf dem Dach eines Hochhauses mit Blick über eure Lieblingsstadt?

Was die Location für eure freie Heirat angeht, gilt der wunderbare Grundsatz "No limits!". Überlegt euch, wo ihr euch wohlfühlt, was sich am besten mit eurer Wunsch-Gästeliste und eurem Budget in Einklang bringen lässt und dann los.

Die beste Zeit für eure freie Trauung

Jetzt bitte nicht ausrasten, aber: Bei einer freien Trauung könnt ihr die Zeremonie so legen, dass ihr euch vor einer romantischen Sonnenuntergangskulisse das Ja-Wort gebt – wie genial ist das bitte? Für Frühaufsteher wäre natürlich auch der Sonnenaufgang super – danach ein schöner Sekt-Brunch mit den Gästen ...?! Aber selbstverständlich könnt ihr euch wie bei allen anderen Entscheidungen genauso gut für jede andere Tageszeit entschließen, wenn die Dämmerung planungstechnisch schwer mit euren anderen Wünschen vereinbar ist. Nochmal zur Erinnerung: Ihr habt die FREIE Wahl.

Beliebte Rituale für die freie Trauung

Theoretisch könnt ihr eure freie Trauung wunderbar unter ein Motto stellen, das sich an euren Hobbys oder Interessen ausrichtet:

  • Star Wars
  • Reiten
  • Tennis
  • Harry Potter
  • Fifty Shades of Grey ... 😁

Der Fantasie sind keine Grenzen gesetzt! Falls euch sowas dann doch zu individuell für eure Hochzeit ist, könnt ihr auch ein symbolisches Ritual in eure Feier integrieren, zum Beispiel:

  • Sandzeremonie: Beide Partner schütten abwechselnd oder gleichzeitig Sand in zwei unterschiedlichen Farben in ein Gefäß – es entsteht ein ganz individuelles kleines Sandkunstwerk.
  • Grundstein legen: Das Brautpaar verewigt seine Handabdrücke in z. B. einer Lehmplatte, die es später aufhängen oder in der Auffahrt zum gemeinsamen Haus verbauen kann.
  • Baum pflanzen: Braut und Bräutigam pflanzen ein kleines Bäumchen, das künftig mit jedem Ehepaar wächst und größer wird – wie die Liebe der beiden. 
  • Ballons steigen lassen: Die Gäste können ihre Wünsche für das Brautpaar auf Karten schreiben, diese an Ballons binden und die dann wiederum alle gleichzeitig steigen lassen – eine umweltfreundlichere, weniger aufwändige, aber keineswegs weniger schöne Alternative ...
  • Steine beschriften: Hierbei schreiben die Gäste ihre Glückwünsche auf flache kleine Steine, die das Brautpaar später in Garten oder Beet in einer schönen Anordnung (Herz oder zwei Ringe) auslegen kann
  • „Segnung“ der Ringe durch die Gäste: Statt durch die klassischen Ringträger können die Ringe bei einer freien Trauung auch durch die Hände aller Gäste an den Trauredner übergeben werden. Dazu bekommt in der Regel jeder der Anwesenden ein Stück von einem langen Band in die Hand, an dem die Ringe aufgefädelt und von hinten durch die Gästereihen nach vorne gereicht werden. Dieses Ritual symbolisiert quasi, dass alle Anwesenden der Vermählung zustimmen.

Alles klar so weit und überzeugt? Dann steht eurer freien Trauung ja nichts mehr im Weg. Falls ihr weitere Anregungen braucht, könnt ihr gerne noch ein bisschen in unseren Inspirationen zu einer "traditionellen" Feier stöbern. Wie wäre es z. B., wenn ihr die Hochzeitseinladungen selber machen würdet? Und eine Candy Bar käme sicher auch bei einer freien Zeremonie gut an! Bei uns könnte ihr auch jede Menge Inspirationen zu Tischdeko, Junggesellinnenabschied und Polterabend finden. Viel Spaß beim Planen – und beim Feiern! 

Videotipp: Hochzeit mal anders: Diese Braut heiratet – aber keinen Menschen ...

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