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Schnee von gestern Dating-Tipps von früher, die wir heute nie befolgen würden

Dating-Tipps: Mann und Frau lachend während eines Dates
© bernardbodo / Adobe Stock
Mit manchen Dating-Tipps, die wir früher mit auf den Weg bekamen, würden wir uns heute nicht mehr um die Ecke trauen. Wir haben euch die Top 5 zusammengetragen.

Lang sind die 90er nicht gerade her. Trotzdem galt in dieser Zeit noch ein ganz anderer Verhaltenscodex in Sachen Dating als heutzutage – insbesondere für die weibliche Bevölkerung. Zum Glück sind Genderrollen und Co. mittlerweile ziemlich auf dem Prüfstand und binäre Geschlechterkategorien von Mann und Frau auch nicht mehr so ganz up-to-date.

Soll heißen, dass es Menschen gibt, die sich keinem der beiden Geschlechter zuordnen. Vielleicht auch der Grund, warum die Dating-Tipps von damals – eigentlich gerade mal um die 30 Jahre her – klingen wie aus einem anderen Jahrhundert. 

Diese 5 Regeln sind heute für die Tonne

1. Du bist nur interessant, wenn du schwer zu haben bist

Diese Regel beruht auf dem vermeintlichen Jagdinstinkt des Mannes, der besagt, dass du nur von Interesse für ihn bist, wenn du dich rarmachst. Dabei nimmt die Frau die passive Rolle ein und wird selbst zur Beute. Ein Bild, das wir in 2022 eigentlich gar nicht mehr leiden können. Außerdem: Wenn du seine:ihre Anrufe ignorierst, nicht auf Nachrichten antwortest – oder nur auf jede zweite – und von dir aus einfach gar nichts kommt, woher soll die andere Person dann wissen, dass du Interesse hast? Genau, sie weiß es dann eben nicht! Und deswegen lautet die neue Regel: Wenn du deine Dating-Person magst und sie gern besser kennenlernen möchtest, dann zeig es ihr:ihm. 

2. Melde dich auf keinen Fall zuerst

Die Regel zielt im Grunde auf das Gleiche ab wie die erste. Die Frau wartet bitte schön darauf, dass der Mann sich meldet und wenn er das nicht tut, hat sie Pech gehabt. Blöd nur, dass du damit die komplette Kontrolle in die Hände der anderen Person legst. Außerdem: Deinen:deine Dating-Partner:in plagen vermutlich die gleichen Unsicherheiten und Zweifel wie dich selbst. Warum also nicht über den eigenen Schatten springen und eine kurze Nachricht abtippen. Dass du den gemeinsamen Abend genossen hast, der Kinofilm total spannend war oder die Pizza bei seinem:ihrem Lieblings-Italiener richtig lecker. Das lässt dich noch lange nicht aufdringlich wirken. Im Gegenteil: Eher nahbar und sympathisch und mit hoher Wahrscheinlichkeit freut sich der:die Empfänger:in über das positive Feedback. Darum heißt es nach der neuen Regel: Melde dich, wenn dir danach ist. 

3. Der Mann zahlt die Rechnung

Das war lange Zeit Gesetz: Ist er ein Gentleman, dann zahlt er auch. Fürs erste Date mag das ja ganz süß sein – auch wenn es in Zeiten der Gleichberechtigung absolut kein Muss mehr ist. Die Dating-Tradition beruht nämlich noch auf der ganz klassischen Rollenverteilung – die Frau steht in der Küche und der Mann bringt das Geld ins Haus. Demnach war es damals auch normal, dass der Mann die Rechnung übernimmt. Heutzutage hat das aber absolut keine Grundlage mehr. Deswegen lautet die neue Regel: Die Rechnung wird geteilt. 

4. Kein Sex beim ersten Date

Das war die Nummer-1-Predigt sämtlicher Frauenzeitschriften und Co.. Sei auf keinen Fall zu offenherzig – gerade beim ersten Date, sonst könnte er ja denken, dass du mit jedem ins Bett steigst. Ein weiterer, sehr weit verbreiteter Irrglaube aus dieser Zeit: Die sogenannte Drei-Date-Regel, die Sex frühestens nach dem dritten Treffen erlaubt. Aber warum sollte man sich an einem Regelwerk entlang hangeln, anstatt sich auf das eigene Bauchgefühl zu verlassen? Jedes Date verläuft anders und wir verspüren unterschiedliche Verbindungen zu Personen, denen wir begegnen. Wenn die Chemie stimmt und ihr beide Lust auf Sex habt, warum also nicht. Nach der neuen Regel darfst du so viel Sex haben, wie du möchtest.

5. Männer zeigen keine Emotionen

Eine weitere überholte Regel, die man heutzutage dem Begriff toxischer Männlichkeit zuordnen würde. Die Auffassung, dass Männer immerzu stark sein müssen, um als männlich wahrgenommen zu werden, ist nämlich ganz klar nicht mehr der Standard. Das Motto "Echte Männer weinen nicht" gilt schon lange nicht mehr. Im Gegenteil: Schwäche zu zeigen gleicht wahrer Stärke und das ist definitiv nicht abhängig vom Geschlecht. Die neue Regel: Männer dürfen emotional sein.

Ist dein Puls während des Lesens rasant in die Höhe geklettert? Verständlich! Die Dating-Empfehlungen von damals bedienen sich Rollenbildern, die die meisten nicht mehr hören können und vor Sexismus quasi triefen. Zudem lassen sie Menschen der LGBTQIA+ Community keinen Raum. Glücklicherweise hat sich in Sachen Offenheit und Akzeptanz einiges getan, sodass solche Regeln in einer feministischeren und selbstbestimmten Dating-Ära nahezu passé sind. 

Brigitte

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