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Beziehungs-Aus Das ist der wissenschaftlich belegte Grund, warum Männer die Frau verlassen, die sie lieben

Beziehungs-Aus: Das ist der wissenschaftlich belegte Grund, warum Männer die Frau verlassen, die sie lieben
© New Afrika / Adobe Stock
Wenn Beziehungen zerbrechen, halten wir die Gründe für so vielfältig wie die Menschen, die sich trennen: zu bindungsunfähig, zu unsensibel, zu dominant, oder halt einfach auseinandergelebt …

Doch den Studien des US-amerikanischen Therapeuten-Guru John Gottman zufolge ist die Sache sehr viel einfacher. Denn Beziehungen scheitern vor allem an einem: Verachtung.

Nach Jahrzehnten wissenschaftlicher Forschung, in denen er die Interaktion bei Paaren beobachtet hat, um die häufigsten Ursachen für eine Trennung zu finden, nimmt Gottman für sich in Anspruch, mit 94-prozentiger Sicherheit vorhersagen zu können, ob eine Beziehung halten wird oder nicht. Und seine Diagnose ist eindeutig. Contempt, also Verachtung, Geringschätzung oder Missachtung, sei die größte Bedrohung für eine Beziehung. Wenn Gottman beobachtet, dass Partner:innen sich verächtlich verhalten, ist das für ihn das sicherste Zeichen, dass die Beziehung eines Tages zerbrechen wird.

Verachtung sagt: “Ich bin besser als du"

Verachtung zeigt sich darin, den:die andere:n respektlos, sarkastisch, spöttisch oder herablassend zu behandeln. Oder sich lustig zu machen, mit den Augen zu rollen, das Gegenüber zu beschimpfen oder nachzumachen. Verbal kann das zum Beispiel so aussehen:

  • Ein:e Partner:in, dem:der Pünktlichkeit wichtig ist, während der:die andere immer auf sich warten lässt, sagt: “Also, ich habe mit fünf Jahren gelernt, die Uhr zu lesen. Wann lernst du das eigentlich mal?"
  • Oder das Paar, das sich immer wieder über Sex streitet: “Wir hatten monatelang keinen Sex. Bist du zu beschäftigt, mit deiner Kollegin zu flirten? Warum heiratest du sie nicht gleich?"
  • "Musst du immer deine Socken rumliegen lassen?"
  • "Musst du immer so einen Mist essen?"

All das sind Verhaltensweisen und Aussagen, die Überheblichkeit transportieren, wo Augenhöhe essenziell ist. Und das ist Gift für die Liebesbeziehung. Verächtlichkeit verhindert, dass Konflikte gelöst werden, denn der:die herabgesetzte Partner:in wird sich wehren oder sich zurückziehen. Und irgendwann gehen.

Die Männer gehen ohne Ankündigung

Verächtliche Verhaltensweisen sind toxisch für Beziehung und Selbstwert. Bis eine:r gehen muss, um sich zu schützen – selbst dann, wenn die Liebe noch da ist. Doch während Frauen eher um die Beziehung kämpfen und das Gespräch suchen, ziehen Männer sich häufig wortlos zurück. Das hat eine Studie von "Elitepartner" ergeben. "Ein Mann erträgt heimlich und mit dickem Fell", sagt Beziehungscoach Silvia Fauck. Bis er seine Koffer packt und geht. So weit muss es aber nicht kommen.

Das Gegengift

Es ist nicht immer einfach, sich die eigene Verächtlichkeit abzutrainieren. Umso mehr sollte man versuchen, ein Gegengift zu kultivieren: Das wirksamste Gegenmittel ist laut Gottman eine Beziehungskultur der Zuneigung und Bewunderung. Das geht zwar auch nicht über Nacht, aber ein Paar kann aktiv daran arbeiten, jeden Tag kleine, positive Dinge für den:die anderen zu tun – Zuwendung schenken, umarmen, Komplimente machen, einen Tee hinstellen. Es fällt euch sicher etwas ein, um eure Liebe zu retten.

Verwendete Quellen: www.gottman.com, Psychologie Today, Elitepartner

Brigitte

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