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Therapeutin verrät Ist es normal, in einer Beziehung manchmal unglücklich zu sein?

unglückliches, frustriertes Liebespaar sitzt auf einem Bett
© peopleimages.com / Adobe Stock
Darf man in einer Beziehung auch mal unglücklich sein? Oder ist das bereits ein Trennungsgrund? Eine Therapeutin verrät, was zu tun ist.

Wenn wir unglücklich in einer Beziehung sind, kann sich das auf vielerlei Weise äußern. Zum Beispiel distanzieren wir uns von unserem:r Partner:in und fühlen uns unnahbar. Vielleicht streiten wir sogar. Manchmal läuft nicht mal irgendwas falsch, aber dennoch fühlt sich das Zusammensein nicht so an, wie wir es gerne hätten. An diesem Punkt sind viele Menschen schnell bereit, die Beziehung zu beenden. Doch ist es wirklich so schlimm, in einer Beziehung manchmal unglücklich oder "gelangweilt" zu sein? Oder macht gerade das eine gesunde Partnerschaft aus?

Laut Therapeutin: In einer Beziehung hin und wieder unglücklich zu sein, ist kein unmittelbarer Trennungsgrund

"Mindbodygreen.com" hat die Paarberaterin und Sexualtherapeutin Jessa Zimmermann zu diesem Thema befragt. Ihr zufolge sei es völlig normal, in einer Beziehung hin und wieder unglücklich zu sein. Um dies zu veranschaulichen, vergleicht sie Partnerschaften mit Jobs. So könne man seinen absoluten Traumjob haben und trotzdem bedeute dies nicht, dass es nicht auch Tage oder Phasen gebe, an denen die Arbeit stressig oder banal sei.

Komfort- und Wachstumszyklen in Beziehungen

In romantischen Beziehungen durchlaufen wir zwei verschiedene Arten von Zyklen: Komfortzyklen und Wachstumszyklen. Die Komfortzyklen sind Phasen, in denen sich die Beziehung positiv und stabil anfühlt. Nahezu alles läuft wie von selbst. Wir machen uns keine Gedanken. Genießen einfach. In den Wachstumszyklen hingegen finden wir immer mal wieder Dinge in der Beziehung, mit denen wir unzufrieden sind. Nun sind wir aufgerufen, zu arbeiten, zu wachsen und uns gegebenenfalls zu verändern. Wir müssen erkennen, was unser:e Partner:in braucht und uns um ihn:sie kümmern und umgekehrt dafür sorgen, dass er:sie sich um uns kümmert – in dem wir offen unsere Bedürfnisse äußern.

Einfacher gesagt: Wenn es mal nicht so rund läuft, ist das der ganz normale Lauf der Liebe und nicht immer ein Trennungsgrund. Was wir häufig vergessen: Beziehungen sind Arbeit. Alle Paare durchlaufen unweigerlich Phasen der Unzufriedenheit, in denen sie sich mit Herausforderungen auseinandersetzen müssen. Doch diese gemeinsame Arbeit schweißt zusammen und sorgt dafür, dass eine Phase des Wohlbefindens und der Vertrautheit folgt.

Wie weiß ich, ob es sich lohnt, an der Beziehung zu arbeiten?

Selbstverständlich funktioniert das alles nur, wenn beide Personen dazu bereit sind, an der Beziehung zu arbeiten. Sich zu öffnen, über Gefühle zu sprechen, Bedürfnisse zu äußern und einander in der Selbstverwirklichung zu unterstützen.

Wenn du den Eindruck hast, dass dein:e Partnerin deine Sorgen, Ängste und Gefühle kleinredet und sich nicht um dein Wohlergehen bemüht, dann kann es nicht falsch sein, dir die Freiheit zu nehmen, die Beziehung zu beenden.

Doch bevor du diesen Schritt wagst, ist es immer wichtig, zu kommunizieren. Du fühlst dich unglücklich in der Beziehung? Dann finde heraus, warum du gerade fühlst, was du fühlst. Bitte anschließend deine:n Partner:in um ein Gespräch. Drücke deine Bedenken aus, ohne dein Gegenüber anzugreifen. Wenn ihr beide bereit dazu seid, diese Phase des Wachstumszyklus zu durchleben, dann musst du erstmal keinen weiteren Gedanken an eine Trennung verschwenden.

Verwendete Quellen: mindbodygreen.com

Brigitte

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