Hach, es könnte nicht schöner sein. Das erste Date mit Max war grandios. Der Typ ist der Hammer! Gut gebaut, aufmerksam - und sein liebstes Hobby ist Kochen. Jackpot, könnte man jetzt glauben, und am Anfang ist auch alles perfekt. Man bewundert jeden Tag Max' Sixpack, und er hat es sich quasi zur Aufgabe gemacht, einem sonntags das Frühstück ans Bett zu bringen - mit selbst gemachter Marmelade! Wer würde da nicht auf Wolke sieben schweben?
Doch irgendwann kommt der Tag, an dem sich alles ändert. DER Tag nämlich, an dem Max anfängt, lautstark seine Nase zu putzen. Heuschnupfen-Zeit – ohje! Und mit lautstark ist nicht einfach nur laut, sondern elefantös gemeint. Ein Schnaub-Konzert der übelsten Sorte. Die Romantik? Ist dahin!
Der Sixpack, das Frühstück, die selbst gemachte Marmelade, alles egal. Denn man kann es nicht mehr überhören, selbst wenn man sich die größte Mühe gibt. Das Schnauben, es ist überall. Selbst, wenn er sich grad nicht die Nase putzt. Magic Max? Das war mal. Denn was man für ihn empfindet, ist nicht mehr Bauchkribbeln, Lust und Verliebtheit, sondern reiner Ekel. Ziemlich hart, aber leider wahr.
Was zum Teufel ist da los?
Das Phänomen, dass man seinen Schwarm oder Partner plötzlich eklig findet, nennt man "Sudden Repulsion Sydrome" ("Plötzliches-Abscheu-Syndrom"). Ausgelöst wird der Ekel meist durch etwas völlig Nebensächliches wie Schmatzgeräusche, Fingernägelkauen, krumme Zehen oder lautes Naseputzen. Jeder von uns würde sofort sagen: Das ist doch kein Trennungsgrund. Doch viele Frauen haben den plötzlichen Gefühlswandel schon erlebt – und tatsächlich sind Trennungen in dem Fall gar nicht selten.
Woher das Sudden Repulsion Sydrome kommt, weiß man nicht genau. Ob es uns intuitiv vor einem falschen Partner schützen soll oder die Hormone verrückt spielen – es gibt noch keine wissenschaftlichen Untersuchungen darüber. Jedenfalls ist es oft so, dass wir Makel am Partner in der ersten Zeit gar nicht wahrnehmen. Später dann, ganz plötzlich zerbricht die rosarote Brille – und der Mann ist ein ganz anderer.
Und was kann man dagegen tun?
Man selbst kann natürlich nichts für seine Abscheu. Man kann versuchen, seine Aufmerksamkeit auf etwas anderes zu lenken – aber das ist ziemlich schwer. Und den Partner ändern? Das klappt meistens nicht. Wie auch, schließlich kann er nichts für anatomische Gegebenheiten. Und über Jahre "antrainierte" Verhaltensweisen einfach so abzulegen, ist eine wirklich harte Aufgabe. Ist der Ekel außerdem erst mal da, dann bleibt er auch. Man kann im Nachhinein nicht mal mehr nachvollziehen, wie man so intim mit diesem Mann gewesen sein konnte.
So traurig und unfair es auch ist: Nimmt der Ekel Überhand, heißt es: "Tut mir leid Max, aber du und ich – das passt einfach nicht!"
Videoempfehlung:
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