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Psychologie Wie du eine gesunde Love-Live-Balance erreichen kannst

Ein altes Ehepaar mit einem Herzballon in der Hand
© Uncanny Valley / Adobe Stock
Es gibt sie, die Balance zwischen Liebe und Leben. Was wir tun können, um sie in unserer Beziehung nicht aus den Augen zu verlieren.

Schon gut, wir verstehen dich: Es grenzt an ein Wunder, dass du diesem Menschen begegnet bist. Diesem einen Menschen unter Millionen, ganz ehrlich, wie hoch ist die Chance? Und ja, er ist einfach wundervoll, charmant, witzig, nachdenklich … Stunden fühlen sich an wie Sekunden, wenn ihr zusammen seid. 

Glückwunsch, ihr seid in der "Honeymoon-Phase", in der viele Menschen kaum voneinander abkönnen, ihr euch fühlt, als wärt ihr high (und es dank der Hormone auch in bestimmter Weise seid) und euch dieser eine besondere Mensch immer wieder in den Sinn kommt. Und bevor ihr euch verseht, macht ihr alles miteinander, ob Urlaube oder Putzaktionen.

Vielleicht fühlt sich diese Phase für euch aufregend an, vielleicht möchtet ihr es nie wieder anders haben. Nur ist es so: Meistens wird es wieder anders – und vielleicht ist es ratsam, einen Schritt zurückzugehen und sich zu fragen: Überlagert meine Beziehung gerade andere wichtige Aspekte meines Lebens? Denn ja, es gibt nicht nur die oft erwähnte Work-Life-Balance – auch die "Love-Live-Balance" ist für ein ausgeglichenes Leben wichtig. Denn auch Liebe kann uns ausbrennen, wenn wir ihr unser komplettes Sein darbieten.

Wir haben zwei wichtige Dinge für euch gesammelt, die ihr tun könnt, um das Gleichgewicht zwischen Liebe und Leben aufrechtzuerhalten.

Verwechseln wir Liebe nicht mit Abhänglichkeit

Was den Menschen glücklich macht, das sind vorrangig seine sozialen Beziehungen, besonders die tiefen – so zumindest das Ergebnis einer Glücksstudie aus Harvard, die verschiedene Personen über Jahrzehnte begleitet hat. Nicht wenige ziehen besonders viel aus ihren romantischen und intimen Beziehungen und das ist natürlich grundsätzlich absolut in Ordnung und wichtig. Doch wir alle haben Grenzen und wenn sich diese auflösen, kann sich der reine Wunsch, Zeit mit der anderen Person zu verbringen, zu einem echten Bedürfnis entwickeln unter dessen Nichterfüllung wir leiden.

Laut einer Studie neigen insbesondere ängstliche Menschen dazu, sich nach stetiger Bestätigung ihrer Liebe und ihres Engagements zu sehnen – ihre Liebe wird mehr zu einer "Anhänglichkeit" zu und Abhängigkeit von einer anderen Person. Letztlich sind beide Seiten mit dieser Situtation alles andere als zufrieden: Die Zufriedenheit der ängstlichen Person leidet durch ihre Emotionen der Unsicherheit und auch der:die Partner:in verliert unter Umständen das Interesse. Wenig überraschend: Anhänglichkeit wird laut einer Studie als eines der sechs großen Warnsignale für viele Menschen gesehen und sind im Beziehungskontext für viele ein No-Go. 

Doch wir können diese Situation vermeiden, wenn wir uns über unsere eigenen Bedürfnisse, Unsicherheiten und Ängste bewusst sind und sie vor allem mit dem:der Partner:in teilen. Hilfreich kann auch sein, eigenen Hobbys fern der Beziehung nachzugehen und bewusst Dates mit dem Beziehungsmenschen auszumachen – das kann verhindern, dass man einfach "nebeneinanderher" existiert.

Verliere dich nicht in deiner Beziehung

Laut dem Ergebnis einer anderen Studie haben enge Beziehungen eine starke Auswirkung auf die menschliche Wahrnehmung: Sie können eine gefühlte Verschmelzung des eigenen Ichs mit dem des:der Partner:in in bestimmten, sich überschneidenden Lebensbereichen bewirken. Aus dem "Ich" wird ein "Wir". So etwas kann unheimlich bestärkend sein und Sicherheit geben – doch es ist ratsam, sich selbst in diesem "Wir" nicht zu verlieren.

Wer sich regelmäßig mit Freund:innen trifft und über ein solides soziales Netzwerk verfügt, der:die läuft laut einer Studie nicht so sehr Gefahr, die eigene Identität aus den Augen zu verlieren. Freund:innen erinnern uns an die Person, die wir sind, was wir wert sind und wofür wir stehen und können uns dabei helfen, den Fokus wieder auf das "Ich" zu rücken.

Grundsätzlich gilt: Wenn wir unsere Bedürfnisse und Wünsche kommunizieren – und jenen unseres Gegenübers ebenfalls den notwendigen Raum geben – kommen nicht nur beide auf ihre Kosten und ebnen sich den Weg, als Individuen ein erfülltes Leben zu leben. Es legt auch den Grundstein für eine stabile, gesunde und glückliche Beziehung.

Verwendete Quellen: forbes.com, health.clevelandclinic.org, health.harvard.edu, nature.com, sciencedirect.com, psycnet.apa.org, journals.sagepub.com

csc Brigitte

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