Anzeige

5 x A = Liebe? Diese Formel brauchen wir, um uns in Beziehungen geliebt zu fühlen

Älteres Pärchen lächelt sich liebevoll an
© Fabio / Adobe Stock
5 x A = Liebe? Diese psychologische Formel soll uns zeigen, was wir wirklich brauchen – im Liebesleben und von anderen nahestehenden Personen. Wir erklären dir, was es mit den fünf "A"'s auf sich hat.

"5 a's of love", die "fünf A's der Liebe", nennt Psychotherapeut David Richo sie. Sie sollen essenziell sein, damit wir uns geliebt, geborgen, gesehen und vieles mehr fühlen können. Wenn es uns an ihnen fehlt, fühlen wir uns wiederum unvollständig – und suchen sie oft erst bei anderen Menschen, anstatt bei uns selbst. 

David Richo zählt zu den populärsten Psychotherapeuten der USA. In seinem Buch "How to be an adult in relationships" ("Wie man in Beziehungen erwachsen ist") erklärt er, was wir in Beziehungen brauchen und uns wünschen, meist unbewusst. Die Wurzeln dieser Bedürfnisse fänden wir ihm zufolge oft in der Kindheit. Wenn es in dieser an Komponenten fehle, wüchsen wir demnach mit einem Defizit auf. Und danach, dieses zu beseitigen, streben wir auch lange später noch. Umso wichtiger ist es, sich dessen als Erwachsene:r bewusst zu werden, um zu heilen. 

Fünf Dinge, die wir alle in Beziehungen brauchen

"Attention" - Aufmerksamkeit

Aufmerksame Menschen gehen sensibel auf unsere Bedürfnisse und Gefühle ein, sie fokussieren sich auf uns. Aufmerksamkeit bedeutet nach Richo, die Worte, Gefühle und Erfahrungen einer Person wahrzunehmen und zu hören. Dadurch fühlen wir uns in dem verstanden, was wir sagen oder tun und in dem, was wir sind. Wir fühlen uns wertgeschätzt. "Der Wunsch nach Aufmerksamkeit ist nicht der Wunsch nach einem Publikum, sondern nach einem Zuhörer", schreibt der Psychotherapeut. Das schaffe Sicherheit und Vertrauen, zeige sich in Mitgefühl, ehrlichem Interesse und Neugier. 

"Acceptance" - Akzeptanz

Akzeptierende Menschen behandeln unsere Gefühle, Entscheidungen und persönlichen Eigenschaften respektvoll und unterstützen uns darin. Das Gegenteil von Akzeptanz ist Ablehnung. Das verunsichert eine Person, sie selbst zu sein und kann zu einem weniger authentischen Selbst führen. Scham oder das Gefühl unzureichend zu sein, können die Folge sein – oder Betroffene ändern ihr wahres Selbst, um anderen besser zu gefallen. Einige Menschen finden jedoch auch Stärke darin und lernen, auf sich selbst zu vertrauen, anstatt auf die Aussagen anderer. Das erhöhe Selbstwert und Selbstvertrauen. "Akzeptanz ist bedingungslos, da es bedeutet, die Entscheidungen und den Lebensstil von jemandem anzuerkennen, selbst wenn man nicht damit übereinstimmt", so David Richo. Es heiße zu lernen, dass man selbst genug sei, inklusive der persönlichen Grenzen.

"Appreciation" - Wertschätzung

"Ich finde es beeindruckend, wie du damit umgehst." "Ich bin so froh, dich meine Freundin nennen zu können." "Ich respektiere dich und deine Entscheidung." Diese Sätze ermutigen uns und geben Kraft. Wertschätzung geht mit Akzeptanz und Dankbarkeit für das einher, was uns eine Person gibt. Es sind Worte oder Taten, die ein Verständnis dafür zeigen, was wir können und fühlen. Unser Selbstwert wird wahrgenommen, frei von Neid oder Possessivität. 

"Affection" - Zuneigung

Zuneigung könne physisch oder emotional sein. "Ich lerne, was Liebe ist, wenn ich mich zuerst geliebt fühle", schreibt Richo. "Es ist danach in jede Zelle meines Körpers enkodiert, und die Liebe, die ich später im Leben suche, soll die originale Erfahrung nachahmen." Zuneigung zeige sich als Nähe und Mitgefühl zu einer Person, die wir mögen. Die Person sei wiederum engagiert, dass es oft dazu komme. Die Beziehung beinhalte eine zuverlässige Verfügbarkeit. Die meisten würden wissen, was es brauche, damit sie sich geliebt fühlen, aber: "Wir müssen lernen, danach zu fragen", so der Psychotherapeut.

"Allowing" - Erlauben

Wir haben das Recht, unsere eigenen Entscheidungen zu treffen und danach zu handeln. Wenn wir diese Freiheit haben, profitieren wir selbst und andere davon. Wir lernen, dass es in Ordnung ist, wir selbst zu sein und unsere tiefsten Bedürfnisse und Wünsche zu zeigen. Das unterstützt unser wahres Ich und gibt uns das Selbstbewusstsein, schwierige Themen anzusprechen. Der Gegensatz von Erlauben ist Kontrolle. Haben wir keine Unterstützung erfahren, zweifeln wir möglicherweise an unseren eigenen Werten und Talenten oder verstellen uns. Erlauben bedeutet daher, die Leidenschaft und Interessen einer Person zu ermutigen, anstatt sie für das eigene Wohl oder für mehr Sicherheit unter den Teppich zu kehren. Es kann auch bedeuten, jemanden gehen zu lassen, wenn wir sehen, dass es für die andere Person das Beste ist. 

Ein Guide für ein liebevolleres Leben

Wir wissen nun um die Formel, die uns zu liebevollen Beziehungen verhelfen soll. Wo nehmen wir sie selbst bereits wahr, weil wir andere unterstützen? Wo halten wir aus Angst oder Sorge zurück? Wo werden wir eingeschränkt, möglicherweise aus einer liebenden Absicht, die jedoch aus den Ängsten des:der anderen entstanden ist? Indem wir reflektieren, ob Aufmerksamkeit, Akzeptanz, Wertschätzung, Zuneigung und Erlauben teil unserer Beziehungen sind, lernen wir über deren Stärken und Schwächen. Die "five A's of love" bedingen einander. Sie sind wichtig, damit wir zu uns selbst finden können und andere unterstützen können, sie selbst zu sein. Wenn wir herausfinden, woran es uns mangelt, können wir darauf eingehen. Wichtig ist aber auch, zu verstehen, dass keine Person die fünf Komponenten vollumfänglich erfüllen kann. Und dass kein Mensch immerzu auf uns eingehen kann, so wie wir es brauchen. Denn das Ego mit seinen Wünschen und Sorgen und der eigenen Sicht auf und von einer Person, können beispielsweise den klaren Blick verhindern. Es ist an uns selbst und unserem Umfeld, die richtige Mischung zu finden. Herauszufinden, wo ein Streit tief in dem begründet ist, was uns bei den "five A's of love" fehlt. Damit wir sehen, wo es sich lohnt, an der Beziehung zu feilen und die Liebe zu stärken.

Verwendete Quelle: "How to be an adult in relationships" - David Richo, 2021

lkl Brigitte

Mehr zum Thema

VG-Wort Pixel