Eine Affäre tut weh – doch wie lange die Betroffenen wirklich darunter leiden können, kann höchst unterschiedlich ausfallen. Die Psychologin Dr. Kathy Nickerson ist überzeugt, dass wir nach dem Fremdgehen des Partners eine Form von PTBS entwickeln. Sie selbst bezeichnet diesen weniger bekannten Zustand als "Post Infidelity Stress Disorder" (PISD) und diese Belastungsstörung durch einen Seitensprung wird ihr zufolge häufiger ausgelöst, als wir denken.
Psychologie: Darum belastet eine Affäre unsere Psyche so außerordentlich stark
Dieser Zustand kann zu PTBS-ähnlichen Symptomen wie Angst, Depression, Schlafstörungen und einem ständigen Gefühl der Unsicherheit führen. Obwohl es sich um einen informellen Begriff handelt und keine klinische Diagnose darstellt, greift diese Bezeichnung das langfristige Trauma auf, das eine Affäre bei betrogenen Partnern verursachen kann.
Wie Dr. Nickerson erklärt, ist der Partner in einer festen Beziehung das Fundament, auf dem viele Aspekte des Lebens aufbauen. Wenn wir herausfinden, dass der Partner untreu war, bricht diese Basis zusammen und wir fühlen uns, als ob alles im Leben unsicher, instabil und verletzlich ist. Dazu kommt: Uns fällt es in der Regel extrem schwer, über Untreue zu sprechen, aufgrund von Schuldgefühlen, Scham und der Angst, von unserer Umwelt für die Affäre vielleicht sogar selbst verurteilt zu werden.
Seitensprung: Die Folgen können lange anhalten
Natürlich lässt sich das nicht pauschal auf alle Fälle von Untreue übertragen; in vielen Fällen beendet der betrogene Teil der Partnerschaft die Beziehung und hakt die Affäre als unschöne Erfahrung ab, die aber das restliche Leben nicht weiter belasten muss. Doch für Menschen, denen der Vertrauensbruch gefühlt komplett den Boden unter den Füßen wegreißt, kann der Seitensprung das ganze Leben auch auf Jahre hinaus auf den Kopf stellen. Im Video seht ihr, warum der Psychologin wichtig ist, diese Belastung nicht zu verschweigen.
Verwendete Quellen: SWNS, Stern.de
