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Psychologie 5 Anzeichen, dass du der Sündenbock deiner Familie bist

Familienkonflikt Illustration: 5 Anzeichen, dass du der Sündenbock deiner Familie bist
© Mary Long / Adobe Stock
Du hast das Gefühl, deine Familie gibt dir zu Unrecht für alles die Schuld? Vielleicht hat sie dich – unbewusst ­– zu ihrem Sündenbock auserkoren.

Ach ja, die liebe Familie! Beziehungen zu Eltern, Geschwistern, Tanten und Großvätern können wahnsinnig bereichernd sein. Sie können aber auch belasten und regelrecht toxisch werden. Zum Beispiel, wenn eine Person für alles, was in der Familiendynamik schiefläuft, verantwortlich gemacht wird. Laut Psycholog:innen passiert es gar nicht so selten, dass die Familie – wenn auch unbewusst – eine Person zum Sündenbock macht und alles auf ihr ablädt.

Besonders häufig kommt das vor, wenn narzisstische Tendenzen bei einer oder mehreren Personen vorliegen, wie die klinische Psychologin Dr. Perpetua Neo gegenüber "mindbodygreen" erklärt. "Indem die narzisstische Person ihre Kinder gegeneinander ausspielt, hält sie alle klein und bringt ihnen bei, dass sie für ihre Aufmerksamkeit arbeiten müssen oder dass sie diese von vorneherein nicht verdienen."

Diese Warnsignale können darauf hindeuten, dass deine Familie dich zu ihrem Sündenbock gemacht hat.

Diese Anzeichen sprechen dafür, dass du der Sündenbock der Familie bist

1. Du wirst mit anderen Familienmitgliedern verglichen

Gerade Eltern nutzen diese Taktik, um Geschwister gegeneinander auszuspielen und/oder ein Kind kleinzumachen. "Warum kannst du nicht mehr wie deine Schwester sein?", ist ein typischer Satz in diesem Zusammenhang. Sie gibt dem Sündenbock das Gefühl, nicht gut genug zu sein, und verleiht dem Elternteil dadurch umso mehr Macht.

2. Deine Familie verschiebt die Verantwortung auf dich

Deine Eltern hatten in deiner Kindheit viele Konflikte, was dich sehr belastet hat? Alles deine Schuld! "Wir haben nur deinetwegen gestritten" verschiebt die Verantwortung weg von den Menschen, die sie eigentlich tragen sollten, den Erwachsenen, hin zum Kind. Das wird zum Sündenbock gemacht, obwohl es eigentlich die unschuldige Partei ist, die von den Eltern geschützt werden sollte.

3. Deine Familie stellt sich als Opfer dar

Dieses Verhalten ist besonders typisch für Familien, die eine Person zum Sündenbock machen. Mit Sätzen wie "Ich tue so viel für dich und bekomme nichts zurück" reden beispielsweise Eltern ihren Kindern Schuldgefühle ein und suggerieren, dass sie dankbar und demütig sein müssen, weil ihre Eltern sie großgezogen haben. Und dafür, so die Logik, schulden sie ihren Eltern eine Gegenleistung.

4. Deine Familie gibt dir die Schuld für ihre Fehler

Sprichst du die entsprechenden Familienmitglieder auf ihr Fehlverhalten an und konfrontierst sie beispielsweise mit ihrem manipulativen Verhalten, versuchen sie ganz schnell, den Spieß umzudrehen und dir auch dafür die Schuld zu geben. "Ich bin nicht manipulativ, du versuchst, mich wütend zu machen", könnte es da heißen. Alles, was schiefläuft, wird sofort auf dich als Sündenbock projiziert.

5. Du hast ständig das Gefühl, dich verteidigen zu müssen

Solche Verhaltensweisen rufen natürlicherweise auch in dir eine Reaktion und bestimmte Muster hervor. Wenn du mit deiner Familie zusammen bist, könnte es sein, dass du schnell wütend oder verletzt bist – vielleicht auch schon bei Kleinigkeiten, wenn sich diese Gefühle jahrelang aufgestaut haben. Das kann dazu führen, dass du aggressiv reagierst, schreist oder anderweitig rebellierst. So landet ihr in einem Teufelskreis, weil deine Familie sich in ihren Vorwürfen bestätigt fühlt.

Was kannst du tun, um nicht mehr der Sündenbock zu sein?

Dass du erkennst, dass es in eurer Familie ungesunde oder gar toxische Dynamiken gibt, ist ein erster wichtiger Schritt. Je nachdem, wie ausgeprägt das Sündenbock-Muster ist und wie euer Verhältnis allgemein ist, könntest du probieren, mit den Personen, etwa deinen Eltern, über deine Gefühle und Beobachtungen zu sprechen.

Es kann aber gut sein, dass ein konstruktives Gespräch nicht möglich ist. In diesem Fall könntest du im Rahmen einer Therapie versuchen, das Thema aufzuarbeiten und gemeinsam mit einem:einer Therapeut:in Wege zu finden, mit der Situation umzugehen. Denn letztlich wirst du andere Menschen nie ändern können, egal wie sehr du im Recht bist. Alles, was du kontrollieren kannst, ist deine Reaktion auf sie.

Verwendete Quellen: mindbodygreen.com, psychologytoday.com

mbl Brigitte

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