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Herzschmerz Psychologe verrät: Gegen Liebeskummer hilft nur diese harte Methode

Guy Winch: Eine einsame Frau auf einer Bank am Strand
© Saga_bear / Shutterstock
Ein Wundermittel, das uns in Nullkommanix von Liebeskummer befreit – das wär's! Leider können wir damit zwar gerade nicht dienen, aber wir haben eine Alternativtherapie im Angebot. Vom Psychologen empfohlen!

Wir alle gehen unterschiedlich damit um, wenn uns das Herz gebrochen wurde und wir trauern. Die einen stürzen sich ins Getümmel und lenken sich ab, andere ziehen sich zurück und brauchen Zeit für sich. Doch auch wenn unsere Bewältigungsstrategien unterschiedlich sind, was wir nach einer Trennung durchmachen, ist bei uns allen ähnlich – und laut dem Psychologen Guy Winch ist es das gleiche wie bei einem Suchtentzug. 

Liebe wirkt wie eine Droge

"Studien haben gezeigt, dass der Entzug romantischer Liebe die gleichen Mechanismen in unserem Gehirn aktiviert, die aktiviert werden, wenn Suchtkranke auf Substanzen wie Kokain oder Opioide verzichten", sagte Winch bei einem Ted Talk. Eine Beziehung wirkt auf uns so ähnlich wie eine Droge, insbesondere natürlich die Seiten an ihr, die uns glücklich machen: Zuneigung, Nähe, Vertrautheit, Sex ... Wenn all das plötzlich wegfällt, bricht unserem Gehirn eine essenzielle und dominante Quelle von Freude weg – und unser erster Impuls ist oftmals der Versuch, das irgendwie zu kompensieren.

Manche Leute behelfen sich dabei mit Feiern, andere mit Dating oder Schokolade und viele suchen ihr Ersatzglück in schönen Erinnerungen an die gemeinsame Zeit mit dem Partner oder indem sie Kontakt zu ihm halten, sei es nur bei Facebook oder Instagram. Gerade das sei laut Winch jedoch der größte Fehler, den wir machen können, da es den Entzug eeendlos in die Länge zieht und unserem gebrochenen Herz die Genesung erschwert – schließlich fällt es Alkoholikern auch nicht leichter, vom Alkohol wegzukommen, wenn sie alle zwei Tage mal an Wodka schnüffeln ... "Suchtkranke wissen, dass sie krank sind. Sie wissen, wann sie ihre Dosis nehmen. Menschen mit gebrochenem Herzen wissen es nicht", so der Psychologe. "Das ist der Grund, warum es so schwierig ist, ein gebrochenes Herz zu heilen."

Nach Trennungen hilft nur kalter Entzug

Folgende vier Punkte seien laut Winch zentral für einen gelingenden Liebesentzug.

1. Partner realistisch betrachten, statt zu idealisieren

Gerade wenn wir uns einsam fühlen und unseren Ex vermissen, neigen wir dazu, nur das Schöne und Positive zu sehen, was wir an ihm hatten. Doch das macht den Verlust für uns nur noch schmerzhafter. Winch rät, sich bei nostalgischen Tendenzen gezielt Negatives in Erinnerung zu rufen, z. B. wie wir wegen Kleinigkeiten gestritten haben oder Ähnliches. 

2. Trennung akzeptieren statt zu analysieren

So reizvoll es sein mag, die Trennung auseinanderzunehmen und zu erklären zu versuchen – es bringt uns nichts, selbst wenn wir einen Grund finden. Statt uns mit dem aufzuhalten, was war, sollten wir uns lieber auf das einlassen, was ist und sein wird, rät der Psychologe. Denn die Vergangenheit können wir nicht mehr ändern, die Zukunft jedoch schon.

3. Versuchen loszulassen

Ganz ehrlich: Wer hat nach einer Trennung bitte noch nie daran gedacht, dass es vielleicht auch wieder einen Weg zurück gibt und man doch wieder mit dem:der Ex zusammenkommen könnte? Laut Winch sollten wir solche Gedanken allerdings konsequent bekämpfen, da sie uns am Loslassen hindern. "Akzeptiert, dass es vorbei ist. Sonst wird sich euer Gehirn an die Hoffnung klammern und euch zurückwerfen", sagt der Psychologe. "Hoffnung kann unglaublich zerstörerisch sein, wenn das Herz gebrochen ist." 

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4. Durch die Trennung entstandene Lücken füllen

Damit wir nicht in eine anhaltende Depression verfallen, braucht unser Gehirn nach einer Trennung so schnell wie möglich neue Glücksquellen – es gilt die Lücken zu füllen, die durch das Beziehungsaus entstanden sind. Winch führt aus: "Die Lücken in eurer Identität, ihr müsst wiederaufbauen, wer ihr seid, was euer Lebensziel ist, die Lücken in eurem Sozialleben füllen, die fehlenden Aktivitäten und sogar die leeren Flächen an der Wand, wo eure gemeinsamen Bilder hingen." Dazu müssen wir jedoch nach vorne schauen und uns auf etwas Neues einlassen, statt der Vergangenheit nachzuhängen. "Vermeidet die Verhaltensweisen, die dazu führen, dass euer:eure Ex die Hauptrolle in eurer Zukunft spielt – obwohl er:sie nicht einmal mehr ein:e Nebendarsteller:in sein sollte", sagt Winch. Denn nur so haben wir die Chance auf ein Happy End.

sus Brigitte

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