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Kommunkation Wer das kann, führt eine gesunde und stabile Beziehung

Zwei Menschen führen ein Gespräch (Illustration)
© Lustre / Adobe Stock
Für die gegenseitige Verständigung ist es essenziell, egal ob in einer platonischen oder romantischen Beziehung: das empathische Zuhören.

In jeder Form von Beziehung – ob nun romantisch oder platonisch – ist Kommunikation einer der wichtigsten Grundpfeiler. Doch zur gegenseitigen Verständigung gehört nicht nur dazu, dass man dazu in der Lage ist, die eigenen Gedanken und Gefühle zu verbalisieren, sondern auch und vor allem: zuzuhören. 

Und damit ist natürlich nicht gemeint, dass man einfach nur hört, was eine andere Person sagt, sondern es geht darum, proaktiv, aufmerksam – und einfühlsam – zu sein. Was das genau meint und warum emphatisches Zuhören so wichtig für eine Beziehung ist, erklären wir in diesem Artikel.

Was meint emphatisches Zuhören?

Im Lexikon der Psychologie wird Empathie beschreiben als "Nachempfinden der vermuteten Emotion eines anderen Lebewesens auf Basis des kognitiven Verstehens dieser Emotion" – und dadurch lässt sich auch das emphatische Zuhören erklären: Es handelt sich hierbei um die Fähigkeit, sich auf das (emotional) einzulassen, was die andere Person erzählt. Ein anderer Begriff dafür ist auch "aktives Zuhören" und das ist das Gegenteil des passiven Zuhörens.

Beim passiven Zuhören möchte man nur auf das, was gehört wird, reagieren. Beim aktiven beziehungsweise emphatischen Zuhören möchte man verstehen, was die andere Person einem sagt. Und das meint eben nicht nur das bloße Hören: Wer einfühlsam zuhören möchte, muss sicherstellen, im Gespräch vollkommen präsent zu sein und es notfalls mit offenen Fragen leiten, um dem Gegenüber das Gefühl zu geben, alles frei mitteilen zu können.

Anderen aktiv zuzuhören ist nicht nur dann wichtig, wenn es ein Problem gibt, das man zu lösen hat. Es sollte auch nicht nur dann getan werden, wenn man sich etwas von dem Gespräch erhofft. Wer immer nur dann wirklich zuhört, wenn er:sie muss oder meint, es zu müssen, gibt dem Gegenüber schlimmstenfalls das Gefühl, man hätte kein Interesse an der Person – was unweigerlich zu einer Kluft in jedweder Form von Beziehung führt.

Warum es für viele so schwer ist, aktiv zuzuhören

Nehmen wir an, deine beste Freundin erzählt dir von ihren Problemen. Du hörst aufmerksam zu, spürst ihre Wut und ihre Verzweiflung. Kaum, dass sie fertig ist, gibst du ihr eine Reihe von Ratschlägen, um ihre Probleme anzugehen – und hast damit nicht empathisch zugehört. Wie? Ist es nicht der Sinn vom Zuhören, dass man sich in die Situation der anderen Person hineinversetzt und versucht, ihr zu helfen? Tatsächlich ist es ein naheliegender Gedanke und oftmals unser Wunsch, unserem Gegenüber eine Hilfe zu sein. Doch das ist nicht gemeint mit emphatischem Zuhören. 

Eine Person, die einfühlsam zuhört, weiß, dass ihre Rolle in dieser Situation darin besteht, emotionale Unterstützung zu bieten – und eben nicht, ihre Sicht der Dinge mitzuteilen, denn das ist gerade das Letzte, was das Gegenüber braucht. Natürlich dürfen wir Ratschläge geben, aber es ist wichtig, sich mit so etwas zurückzuhalten, bis wir über das Gehörte nachgedacht haben – und vor allem darauf zu warten, dass uns das Gegenüber darum bittet.

Wir können unser Mitgefühl auf andere Weise ausdrücken als über den Hang, die Probleme der anderen Person unbedingt lösen zu wollen. Verbale und nonverbale Signale können zeigen, dass uns das Gesagte berührt sowie ein ständiger Augenkontakt, der anderen Person sagt: Ich sehe und ich höre dich. 

Deswegen sorgt emphatisches Zuhören für eine gesunde, stabile Beziehung

Wer mitfühlend zuhört, sorgt für eine glückliche und langfristige Beziehung. Denn hierdurch gelingt es uns besser, uns in die Situation unseres Gegenübers (egal ob Freund:in oder Partner:in) hineinzuversetzen, den Menschen auf einer tieferen Ebene zu verstehen – und das sorgt auch für gegenseitiges und tiefes Vertrauen.

Empathisches Zuhören führt zu mehr Vertrauen

Vielleicht kennst du das Gefühl, eine Last zu sein, wenn du vermeintlich negative Emotionen mit deinen Mitmenschen teilst. Oder du hast das Gefühl, nicht gut verbalisieren zu können, was du gerade durchmachst. Vielleicht glaubst du sogar, dass dein:e Partner:in alles, was du sagst, falsch interpretiert. Das kann insofern zu einem Thema werden, wenn wir uns emotional nicht immer sicher in unserer Beziehung fühlen. 

Vertrauen ist für jede Beziehung immens wichtig und keine Beziehung kann von Dauer sein, wenn es an ihr mangelt. Doch Vertrauen kann gestärkt werden und hierbei ist mitfühlendes Zuhören ein guter Weg: Es hilft beiden Seiten dabei, offen mit ihren Gefühlen zu sein und sich auf einer tieferen Ebene zu begegnen, zu verstehen und zu verbinden. 

Einfühlsames Zuhören hilft dir dabei, deine:n Partner:in zu verstehen

Wir alle haben das starke Bedürfnis, gesehen, gehört – kurzum: verstanden zu werden. Das gilt natürlich ganz besonders in einer romantischen Beziehung. Wir neigen dazu, von uns auf andere zu schließen: Wir würden in der und der Situation auf diese und jene Weise handeln und so und so darüber denken und fühlen. Aber das gilt natürlich nicht für unsere Mitmenschen, was schnell zu Missverständnissen und mangelndem Verständnis. Beim aktiven Zuhören denken wir über das Gesagte des Beziehungsmenschen nach, über das, was die Person gerade durchmacht und wie sie denkt.

Wer empathisch zuhört, versucht, sich in die Haut des Gegenübers hineinzuversetzen: Was hat diese Person durchgemacht, wie könnte sie durch ihre früheren Erfahrungen beeinflusst worden sein? Gerade wenn wir von einer Reaktion überrascht oder gar irritiert sind, ist es wichtig, nach Details zu fragen, die uns dabei helfen, zu verstehen.

Verwendete Quellen: powerofpositivity.com, mindtools.com, dorsch.hogrefe.com

csc Brigitte

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