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Luft raus? Wie du verhinderst, dass deine Beziehung nur noch auf Autopilot läuft

Eine Frau sitzt unglücklich auf ihrem Bett, hinter ihr sitzt ihr Freund
© Tinashe Njaku/peopleimages.com / Adobe Stock
Schon so manche einst glückliche Beziehung hat mit der Zeit ihr Feuer verloren. Die Menschen in ihr verfallen in eine sich stetig wiederholende Routine – das Liebesleben fühlt sich fad an – und schon koexistieren die Liebenden wie auf Autopilot. Wir erklären dir, wie du das verhindern kannst.

Viele Faktoren können dazu führen, dass sich Menschen auseinanderleben. Beispielsweise, dass Personen sich eben weiterentwickeln. Niemand wird heute genauso sein wie vor zehn Jahren – und manche Änderungen mögen zu Problemen führen, da wir als Gewohnheitstiere sie nur ungern annehmen möchten. Oder das stetige Problem, dass Menschen sich zu wenig Raum für wichtige, gemeinsame Themen als auch eigene Interessen schaffen. Wie bleibt eine Beziehung stark? Wir haben einige Tipps für euch gesammelt.

Was in langen Beziehungen helfen kann

Vielleicht veränderst du dich, vielleicht dein:e Partner:in. Möglicherweise habt ihr aufgrund von Arbeit oder Familienalltag weniger Zeit für einander als früher – oder nehmt sie euch nicht, um den Austausch miteinander zu fördern. Psychotherapeut:innen erklären auf "Oprah Daily", wie eine Beziehung auch nach langer Zeit stark und liebevoll bleiben kann. 

Paar-Rituale schaffen

Wie wäre es mit einem wöchentlichen Spaziergang zu zweit? Einfach abends eine Runde rausgehen und sich dabei die Zeit nehmen, sich mal wieder richtig zu unterhalten oder die Zweisamkeit zu genießen. Psychotherapeut Stan Tatkin erklärt, dass es wichtig sei, eigene Prinzipen aufzustellen. Das könne ein fester Zeitpunkt pro Woche für gemeinsame Zeit oder auch individuelle Zeit sein. Denn genauso, wie es wichtig ist, die Beziehung miteinander zu pflegen, ist es relevant, nur für sich selbst zu sorgen und eigenen Interessen oder Hobbys nachgehen zu können. Viele Menschen würden in Muster verfallen, die ihre Eltern ihnen vorgelebt hätten – weswegen es am Ende nicht funktioniere. Zeit allein kann übrigens auch ein Urlaub ohne Partner:in bedeuten – mit Freund:innen oder auch nur für sich. 

Die eigenen Fehler erkennen

Eine beliebtes Narrativ im Beziehungsstreit ist, dass der:die andere die Schuld trägt. Doch man sollte lieber bei sich selbst ansetzen, erklärt Psychotherapeutin Harriet Lerner. Es gehe nicht darum, sich selbst zu beschuldigen, sondern vielmehr um "die Fähigkeit, die eigenen Schritte zu beobachten und zu ändern, deren Muster Schmerz und Distanz bestärkt", so die Expertin. Denn "eine aufrichtige Entschuldigung kann dazu beitragen, die verletzte Person von ihrem Ärger und Schmerz zu befreien. Sie validiert ihren Sinn für Realität, indem sie bestätigt, dass ihre Gefühle einen Sinn haben." Das bedeute: Selbst Fehler zu verstehen und Verantwortung für das eigene Handeln zu übernehmen.

Differenzen akzeptieren

Gegensätze ziehen sich an, jedenfalls häufig. Zu Beginn der Beziehung etwas, dass die Liebenden aneinander schätzen konnten und das den:die andere aufregend gemacht hat. Doch mit der Zeit wünscht sich der eine oder die andere, dass der:die Partner:in mehr wie man selbst denken oder handeln könnte. Spontaner – oder besser in der Planung, ordentlicher oder, oder, oder. Wenn Paare lernen, ihre Differenzen zu sehen und zu akzeptieren, mache es das gemeinsame Leben einfacher, erklärt Psyhotherapeut Ben Endres. Denn Perfektion ist in einer Beziehung schlichtweg nicht möglich. "Starke Paare kommen an einen Punkt, an dem sie erkennen können, was sie am anderen verrückt macht", so Endres, aber dabei auch, dass diese "Eigenschaften auch Teil dessen sind, was sie aneinander lieben".

Kleine Dinge, die viel bringen

Kleine Schritte können einen großen Unterschied machen. Laut Harriet Lerner beispielsweise: nicht defensives Zuhören oder kleine Dinge für den:die Partner:in zu tun, die er:sie zu schätzen weiß. Vor allem sollten sich Partner:innen täglich sagen, was man aneinander liebe, schätze oder bewundere, so Lerner. Das Ziel sei es allerdings nicht, so Probleme zu verschleiern. "Sie müssen in der Lage sein, Ihre Probleme mitzuteilen und Ihre Beschwerden zu äußern", sagt sie, aber der:die Partner:in werde nicht zuhören, wenn er:sie sich nicht geschätzt und gewürdigt fühlt.

Verwendete Quellen: oprahdaily.com, stanfordcouplescounseling.com, meetmindful.com

lkl Brigitte

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