Manchmal passt es einfach. In unserem Leben begegnen wir zahlreichen Menschen. Mit den einen sind wir eine Zeit lang befreundet, aber sie gehen im Laufe der Jahre wieder – nicht immer aus bösen Gründen, das Leben ist einfach nicht linear. Andere wiederum sind in unser Leben getreten, um zu bleiben.
Freundschaft ist gut für die Gesundheit
Es ist bekannt, dass Freund:innen für uns sehr wichtig sind. Mit ihnen fühlen wir uns verbunden, wir erleben schöne Dinge, aber sie stärken auch unsere Gesundheit, unser Immunsystem und unser Wohlbefinden. Regelmäßige Abfragen zeigen, dass es gar nicht auf die Menge an Freund:innen ankommt, sondern auf die Qualität der Beziehungen. Im Schnitt haben Deutsche 3,7 enge Freund:innen. Dazu kommen noch etwa elf Personen, die zum erweiterten Freundeskreis gehören.
Bei Waltraud Wiele und Christel Panhans hat es einfach gepasst. Die beiden Frauen aus Herten seien ein dynamisches Duo und scheinen quasi nie still zu stehen – und das im Alter von über 80 Jahren, berichtet die "Hertener Allgemeine", die die beiden Frauen zu Hause getroffen hat. Die beiden lernen sich in den 60er-Jahren kennen und schauen mittlerweile auf eine Freundschaft von über 50 Jahren zurück. Trotz der Verbindung zueinander sei es wichtig, sich auch Auszeiten zu nehmen, jede brauche ihre eigenen Projekte. Ein weiterer wichtiger Faktor ist Ehrlichkeit: "Wenn uns etwas nicht passt, sind wir ganz direkt und sagen unsere Meinung", sagt Christel Panhans.
Gemeinsame Erinnerungen schaffen ist das Geheimnis einer Freundschaft
Geheimnisse gibt es bei den beiden nicht, einer besten Freundin könne man (fast) alles erzählen. Und der schönste Tipp: Statt immer nur über Vergangenes zu sprechen, sollte man etwas erleben, um neue Erinnerungen zu schaffen. Bei den beiden Freundinnen aus Herte sind die Wochenenden meistens schon komplett verplant.
Gemeinsame Zeit ist tatsächlich das Rezept für eine gelingende Freundschaft. Jeffrey Hall von der Universität Kansas untersuchte, ab wann eine Bekanntschaft zu einer Freundschaft wird und kam mithilfe von Hunderten Fragebögen und Befragungen 2018 zu dem Ergebnis, dass es 40 bis 60 Stunden braucht, bis sich aus einer Bekanntschaft eine lockere Freundschaft entwickelt. Für eine "richtige" Freundschaft braucht es 80 bis 100 Stunden und um einen anderen Menschen seinen:ihren beste:n Freund:in zu nennen sogar 200 Stunden. Wichtig: Dabei kommt es darauf an, dass die Zeit selbst gewählt ist, man kann 600 Stunden mit jemandem arbeiten und trotzdem nicht befreundet seien.
Verwendete Quellen: hertener-allgemeine.de, quarks.de
