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Entlieben: 6 bewährte Strategien, ihn aus dem Kopf zu kriegen

Entlieben: Frau zerreißt Foto von einem Mann
© rawpixel.co / Shutterstock
Entlieben ist wie die böse Stiefschwester des Verliebens: Schwer, schmerzhaft, deprimierend. Sechs Tipps, wie du es schaffst, ihn möglichst schnell und schmerzlos aus dem Kopf zu kriegen.

Entlieben – Was ist das?

Ganz einfach: Entlieben ist das Gegenstück zum Verlieben. Heißt: Wenn wir uns entlieben, hören wir auf, jemanden zu lieben oder in ihn verliebt zu sein, falls aus dem Kribbeln im Bauch nie Liebe geworden ist.

Warum entlieben wir uns?

Auch das ist einfach: Wir entlieben uns, weil er gerade nicht der Richtige für uns ist. Dafür kann es natürlich viele Gründe geben, zum Beispiel:

  • Er erwidert unsere Gefühle nicht
  • Wir passen nicht (mehr) zueinander
  • Er spielt mit unseren Gefühlen
  • Wir sind Mingle und eigentlich sollte es nur um Sex gehen, aber wir empfinden mehr
  • Er oder wir haben Beziehungsangst

In jedem Fall istEntlieben nötig, damit wir loslassen und uns jemandem öffnen und zuwenden können, der unsere Gefühle erwidert, zu uns passt, uns glücklich macht ... you get the picture.

Zwei häufige Wege zu entlieben

So weit, so simpel. Jetzt wird's allerdings kompliziert. Schließlich ist Entlieben nicht umsonst so unbeliebt. Häufig steht es nämlich in einem von diesen beiden Zusammenhängen: 

  1. Wir entlieben uns, ohne es zu wollen.
  2. Wir wollen uns entlieben, ohne es zu können.

Beides ist ziemlich beschissen, beides tut ziemlich doll weh. Aber beides überleben wir! Und da wir wissen, wo der Schuh häufiger drückt, starten wir direkt mit Situation Numero 2 – und mit den Tipps, die in diesem Schlamassel schon Generationen über Generationen geholfen haben.

© Brigitte

BRIGITTE-Dossier "Gehen oder Bleiben?"

Wie gehen wir mit Beziehungskrisen um? Wann ist eine Trennung sinnvoll? Warum trennen sich Frauen anders als Männer?Diese und weitere Fragen beantworten wir in unserem Dossier "Gehen oder Bleiben?". Hier findest du hilfreiche Informationen rund um das Thema Beziehungen in der Krise. 

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Wir wollen uns entlieben, ohne es zu können – was hilft

Der Klassiker auf dem weiten Feld Liebeskummer: Wir sind in jemanden verknallt, verliebt oder noch mehr und alles, was wir wollen, ist, mit diesem Menschen zusammen zu sein. Und der? Erwidert unsere Gefühle nicht! Zu 'nem Quickie würde er vielleicht noch Ja sagen, aber Blümchensex oder gar Beziehung? Seinerseits sowas von ausgeschlossen, dass selbst wir all unser Geld gegen uns setzen würden. 

Was die Situation dann meist zusätzlich erschwert: Dadurch, dass wir ihn nicht "haben" können, wollen wir ihn nur noch mehr – all seinen Signalen zum Trotz! Wir idealisieren ihn und in unserer Vorstellung ist unsere leider unmögliche Beziehung so schön und harmonisch, wie es in der gesamten Menschheitsgeschichte noch niemals eine gab. Eine ziemlich bescheuerte, aber typisch menschliche Gewohnheit.

Die Erfahrung hat gezeigt: Die folgenden Strategien helfen dann am besten.

1. Kalter Entzug

Wenn wir mit dem Rauchen oder Schokolade-Essen aufhören wollen, verbannen wir als erstes alle Kippen oder Snickers aus unserer Reichweite. Weil es uns die Sache nur zusätzlich erschweren würde, wenn wir die Versuchung ständig vor der Nase hätten. Und obwohl Menschen natürlich keine Glimmstängel oder Schoko-Riegel sind, sollten wir so auch vorgehen, wenn wir unglücklich verliebt sind.

Je weniger Kontakt wir zur begehrten Person haben, umso weniger heizt sie unsere Gefühle an und umso schneller kühlen sie ab. Klingt logisch? Ist es auch! Allerdings kann es schwer werden, wenn es sich um einen Freund handelt, um den Vater unserer Kinder, einen Kollegen, unseren Nachbarn. Dann können wir zwar versuchen, auf Distanz zu gehen (und sollten den Grund am besten ehrlich kommunizieren, zumindest dann, wenn wir mit unserem Schwarm befreundet sind). Aber meist müssen wir in solchen Fällen verstärkt auf andere Strategien setzen.

2. Beige-graue Brille

Wenn die rosarote Brille bewirkt, dass wir uns verlieben und aus Verliebtheit Liebe wird, brauchen wir nur ein Gegenstück, um uns erfolgreich zu entlieben – nennen wir sie die beige-graue Brille. Die gibt's zwar nicht wirklich, aber wir können sie ja selbst kreieren. Indem wir uns auf die Seiten an ihm konzentrieren, die uns nicht gefallen. Oder das Negative in dem sehen, was uns gefällt. Zum Beispiel: Ist die Sicherheit, die er ausstrahlt, wirklich nur Selbstvertrauen oder ist der Kerl nicht in Wahrheit ziemlich selbstverliebt und arrogant? Und geht sein Humor nicht ziemlich oft auf Kosten anderer?

Zugegeben: Diese Strategie ist ziemlich fies und wirklich nicht die feine englische Art. Aber wir sind gerade nun mal die Verschmähte. Diejenige, die leidet und in der Patsche sitzt. Wir müssen tun, was uns hilft. Solange wir nicht über ihn ablästern und ihn nur in unserer Gedankenwelt beige-grau machen, tun wir ihm damit ja nicht weh. 

3. Erinnerungen wegsperren

Fotos, Geschenke, sein müffelndes T-Shirt, seine Kaffeetasse – wir müssen's ja nicht alles in einem satanischen Ritual vernichten oder ihm wutentbrannt in den Hausflur stellen, aber es zumindest in eine Kiste zu packen und in die letzte Ecke unserer Dachkammer zu verfrachten, hat sich durchaus bewährt. Dabei geht es nicht nur darum, Dinge und Trigger zu minimieren, die uns an ihn und unser unglückliches Verliebtsein erinnern. Wenn wir all den Kram, den wir mit ihm verbinden, zusammen räumen und aus unserem Alltag verbannen, können wir meist auch emotional zumindest anfangen, abzuschließen und ihn aus unserem Herzen zu verdrängen. Natürlich nicht so einfach und fix, wie eine Kiste zu packen, aber immerhin schon einen Schritt in diese Richtung.

4. Dating oder Flirten, was das Zeug hält

Hand aufs Herz: Haben wir nicht alle schon mal mit jemandem geflirtet, um jemand anderen eifersüchtig zu machen? Das heißt ja zumindest, dass es geht: Mit einem Mann oder einer Frau anbandeln, an dem unser Herz (noch) gar nicht wirklich hängt. Und das können wir uns auch beim Entlieben zunutze machen. Denn wenn wir ein bisschen fremd flirten, lenkt uns das ab. Wir beschäftigen uns mit uns, damit, wie wir auf andere wirken und mit unserem Flirtpartner. Wir erkennen, dass es durchaus Leute gibt, die Interesse an uns haben und unsere Aufmerksamkeit erwidern. Wir müssen ja nicht gleich auf Partnersuche gehen, aber ein Flirt tut unserem angeknacksten (oder auch schwerst lädierten) Selbstwertgefühlt gut und kann beim Entlieben helfen. Und im besten Fall entsteht daraus vielleicht ja doch mehr!

5. Freundschaften und andere Beziehungen pflegen

Wenn an neue Kontakte oder Flirten gar nicht zu denken ist, spricht alles dafür, sich auf die eine oder andere bestehende Freundschaft zu konzentrieren und Nähe zu Menschen zu suchen, die uns gut kennen und mit denen wir gerne Zeit verbringen. Es ist nun mal so: Wir brauchen jetzt in erster Linie Bestätigung und Wertschätzung. Und die kriegen wir nicht, wenn wir allein vor dem Fernseher sitzen und "Nur die Liebe zählt" anschauen.

6. Ablenkung

Flirten? Freunde treffen? Beides gerade die absolute Horrorvorstellung für dich? Auch das macht dich nicht zu einem hoffnungslosen Fall! Gerade für introvertierte Menschen kann Gesellschaft echt anstrengend sein und ist in schwierigen Situationen nicht unbedingt die beste Medizin gegen seelischen Schmerz. Aber es gibt ja noch andere Wege, den Selbstwert aufzupolieren. Wie wäre es mit 

  • Sport,
  • Musik,
  • Heimwerken, 
  • Umdekorieren,
  • Ehrenamtlich arbeiten,
  • im Job neue Ziele setzen?

Das Leben kann so schön sein – auch als Single! 

Wir entlieben uns, ohne es zu wollen

Klingt für einige vielleicht nach der angenehmeren Variante des Entliebens, aber wer es schon mal durchgemacht, weiß: Es ist alles andere als lustig!

Stell dir nur mal vor, du bist mit jemandem zusammen, von dem du dachtest, zwischen euch sei es die eine wahre Liebe, die bis ans Ende aller Zeiten hält. Ihr wohnt zusammen, habt vielleicht sogar gemeinsame Kinder. Und dann musst du eines Tages feststellen: Verdammt, plötzlich fühlst du für diesen Menschen, der da neben mir im Bett liegt, irgendwie nichts mehr, zumindest nicht mehr das, was mal war. Keine Zuneigung, keine Wärme, keine Anziehung und schon gar keine bedingungslose Liebe. Ja, da bricht eine Welt zusammen, nämlich deine.

In solchen Fällen haben wir zwei Möglichkeiten:

  • Akzeptieren, dass unsere Beziehung am Ende ist und uns trennen 
  • Nach den Ursachen für das Entlieben forschen, versuchen, daran zu arbeiten und im Idealfall eine Trennung verhindern und unsere Beziehung retten

Meistens haben wir im Gefühl, welche der beiden Möglichkeiten in unserem Fall die angemessenere Entscheidung ist oder können uns die Frage "Soll ich Schluss machen?" nach einigem Nachdenken ganz gut beantworten.

Doch ob wir uns nun entliebt haben, ohne es zu wollen, oder ob wir uns entlieben müssen: Mit Trennungsschmerz können wir in beiden Fällen ganz fest rechnen. Aber auch damit, dass uns die vier Trennungsphasen darüber hinweghelfen. Was uns in jedem Fall Mut machen kann, wenn wir mal wieder in eine der beiden Situationen geraten: Fast alle Erfolgsgeschichten über die wahre Liebe beinhalten auch unglückliche Kapitel von unerwiderten oder sterbenden Gefühlen.

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5 Maßnahmen gegen Einsamkeit: Ein einsamer Teddy am Meer

Du bist dir unsicher, ob du ihn noch liebst oder er dich? Hier erfährst du, auf welche Zeichen der Liebe du achten solltest. Und falls du dich mehr für das Gegenstück des Entliebens interessierst, kannst du in diesem Artikel die Antwort auf die Frage "Warum verliebt man sich?" nachlesen. Vielleicht auch interessant in diesem Zusammenhang für alle Singles: Was Männer wollen. Obwohl wir uns danach natürlich nur bedingt richten können ...

Jetzt reinhören: "Paaradox" – der Beziehungs-Podcast

Im Podcast "Paaradox" spricht BRIGITTE-Redakteurin Nikola Haaks mit dem Paartherapeuten-Paar Claudia Clasen-Holzberg und Oskar Holzberg über Liebe, Beziehungsprobleme und Sex. Unbedingt mal reinhören!

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